DWS Group GmbH & Co. KGaA: Konzern – Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2021

DWS Group GmbH & Co. KGaA

Frankfurt am Main

Konzern – Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2021

Lagebericht

Über diesen Bericht

Inhalt und Struktur

Unser verkürzter Konzernzwischenabschluss vereint die finanziellen und nichtfinanziellen Informationen, die für eine gründliche Beurteilung unserer Leistung notwendig sind. Als in Deutschland börsennotierter Vermögensverwalter orientieren wir uns hierbei in erster Linie an den rechtlichen Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB).

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss besteht aus der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben und dem Konzernzwischenlagebericht für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021. Die Darstellung dieser Informationen erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 34 „Zwischenberichterstattung“ und den Vorschriften nach § 115 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) in Verbindung mit § 117 Nummer 2 WpHG.

Daten und Darstellung

Alle Angaben und Berechnungsgrundlagen in diesem Bericht beruhen auf nationalen und internationalen Standards zur Finanzberichterstattung. Die Daten und Informationen für den Berichtszeitraum wurden von unseren Experten mit repräsentativen Methoden ermittelt. Der Berichtszeitraum ist das erste Halbjahr im Geschäftsjahr 2021 und umfasst den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum 30. Juni 2021. Relevante Informationen sind bis zum Redaktionsschluss am 23. Juli 2021 enthalten.

Der verkürzte Konzernabschluss wird zum Halbjahr in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht, wobei die deutsche Version des Berichts das verbindliche und führende Dokument ist.

Unser Konsolidierungskreis umfasst die DWS Group GmbH & Co. KGaA (DWS KGaA) mit Sitz in Frankfurt am Main und alle ihre vollkonsolidierten Tochtergesellschaften und anteilig einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden, sofern wesentlich, nach der Equity-Methode in unserem Konzernabschluss bilanziert und sind somit nicht im Konsolidierungskreis enthalten.

Der verkürzte Konzernabschluss wird, sofern nicht anders angegeben, in Euro, der Berichtswährung des Konzerns, aufgestellt und auf die näheste Million gerundet. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Dokument nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte widerspiegeln. „N/​A“ steht für „nicht anwendbar“.

Bis auf die Konzern-Kapitalflussrechnung gilt für alle Zahlen- und Wertangaben die Konvention „positive as normal“, dies bedeutet, dass alle Zahlen als positiv betrachtet werden. Die „ökonomische Flussrichtung“ wird durch die Bezeichnung bestimmt, Zuflüsse wirtschaftlichen Nutzens enthalten Beschriftungen wie Gebühren- und Zinserträge, Abflüsse wirtschaftlichen Nutzens haben Bezeichnungen wie Gebührenaufwand, Vergütungen und Leistungen und Ausgaben.

Interne Kontrollmechanismen gewährleisten die Zuverlässigkeit der in diesem Bericht dargestellten Informationen.

Externe Prüfung und Beurteilung

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) hat unseren verkürzten Konzernzwischenabschluss und Konzernzwischenlagebericht einer prüferischen Durchsicht unterzogen und keine Sachverhalte vorgefunden, welche sie zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

Die Bescheinigung des unabhängigen Wirtschaftsprüfers ist im Kapitel ‚Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers‘ zu finden.

Informationen, die als zusätzliche Informationen bezeichnet werden, sowie Verweise auf DWS- und externe Websites, sind nicht Teil der von KPMG geprüften Informationen.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen.

Zukunftsgerichtete Aussagen sind Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben; sie umfassen auch Aussagen über unsere Annahmen und Erwartungen sowie die ihnen zugrunde liegenden Annahmen. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, wie sie dem Management der DWS KGaA derzeit zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind daher nur zu dem Zeitpunkt gültig, zu dem sie gemacht werden, und wir übernehmen keine Verpflichtung, diese Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren. Zukunftsgerichtete Aussagen sind naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Eine Reihe wichtiger Faktoren kann daher dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen enthaltenen abweichen. Solche Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa, den USA und andernorts, wo wir einen erheblichen Teil unserer Erträge erzielen und einen erheblichen Teil unserer Vermögenswerte halten, die Preisentwicklung von Vermögenswerten und die Volatilität der Märkte, die Umsetzung unserer strategischen Initiativen, die Verlässlichkeit unserer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement sowie andere Risiken.

Über den DWS-Konzern

Unternehmensprofil

Wir sind mit einem verwalteten Vermögen (AuM) von 859 Mrd € zum 30. Juni 2021 einer der führenden Vermögensverwalter. Unsere Zentrale befindet sich in Deutschland, unsere etwa 3.500 Mitarbeiter bieten Kunden weltweit ein Spektrum an klassischen und alternativen Investmentdienstleistungen.

Wir betreiben eine vollständig integrierte globale Investmentplattform, die von unserem Chief Investment Office unterstützt wird, und das übergreifende Rahmenwerk für unsere Anlageentscheidungen bereitstellt. Unsere Produkte umfassen alle wichtigen Anlageklassen einschließlich Aktien, Anleihen, Geldmarkt- und Multi-Asset-Lösungen sowie alternativer Investments. Unsere alternativen Anlagen umfassen Immobilien, Infrastruktur, Private Equity, Liquid Real Assets und nachhaltige Investments. Zudem umfasst unsere Produktpalette auch ein umfangreiches Angebot an passiven Anlagen. Darüber hinaus sind unsere Lösungsstrategien nach den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet, die nicht ausschließlich durch klassische Anlageklassen bedient werden können. Zu diesen Dienstleistungen gehören Versicherungs- und Pensionslösungen, Asset-Liability-Management, Portfoliomanagementlösungen und Beratung zur Vermögensverteilung.

Unsere Produkte erreichen Länder in den Regionen EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika), Nord- und Südamerika und Asien-Pazifik (APAC) über ein einziges globales Vertriebsnetz. Außerdem greifen wir auf die Vertriebsnetze Dritter zu, einschließlich unseres Mehrheitsaktionärs, des Deutsche-Bank-Konzerns.

Nachdem wir unsere zum Börsengang (IPO) formulierten mittelfristigen Ziele erreicht haben, treten wir in 2021 die zweite Phase unserer Unternehmensgeschichte als börsennotiertes Unternehmen an. Wir wollen weitere zentrale Teile unserer Organisation transformieren. Aus diesem Grund entwickeln und investieren wir in eine auf einen Vermögensverwalter zugeschnittene Kernplattform. Darüber hinaus werden wir sowohl organisch als auch anorganisch wachsen, indem wir in anvisierte Wachstumsbereiche investieren und dabei auf unseren Stärken und bestehender Expertise aufbauen. An erster Stelle werden wir dabei in Bereiche investieren, in denen wir in der Vermögensverwaltungsbranche eine Führungsrolle einnehmen können.

Genauso intensiv werden wir daran arbeiten, unsere Kundenbasis zu erweitern. Aus diesem Grund möchten wir unsere bestehenden Partnerschaften weiter vertiefen und neue eingehen, insbesondere in der Wachstumsregion Asien. Wir betreuen weltweit eine vielfältige Kundenbasis aus Privatanlegern und institutionellen Anlegern und verfügen über eine starke Präsenz in unserem Heimatmarkt Deutschland. Zu unseren Kunden zählen große staatliche Einrichtungen, Unternehmen, Stiftungen sowie Millionen von Einzelinvestoren. Als regulierter Vermögensverwalter stehen wir unseren Kunden als Treuhänder zur Seite und sind uns der gesellschaftlichen Auswirkungen unseres Handelns bewusst. Verantwortungsvolles Investieren ist daher seit mehr als 20 Jahren wesentlicher Bestandteil unseres Erbes.

Diversifiziertes Geschäft mit globaler Präsenz

Verwaltetes Vermögen (AuM) nach Assetklassen

Verwaltetes Vermögen (AuM) nach Regionen

Verwaltetes Vermögen (AuM) nach Kunden

Unsere Strategie

Wir sind einer der weltweit führenden Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von 859 Mrd € zum 30. Juni 2021. Unsere Mitarbeiter sind global tätig und bieten sowohl institutionellen Kunden als auch Privatkunden weltweit das gesamte Spektrum an traditionellen und alternativen Investmentdienstleistungen.

Die Vermögensverwaltungsbranche entwickelt sich konstant weiter und ist zunehmend geprägt von einem verschärften Wettbewerb, anhaltendem Margendruck und technologischen Umwälzungen vor dem Hintergrund verstärkter geopolitischer Spannungen und erhöhter Marktvolatilität. Wir sind davon überzeugt, dass unsere breite Palette leistungsstarker Produkte und Anlagelösungen eine gute Basis ist, um das verwaltete Vermögen und die Rentabilität unabhängig vom Marktumfeld weiter zu steigern. Dementsprechend haben wir uns die folgenden neuen mittelfristigen Ziele für 2024 gesetzt:

Mit unseren weltweiten Vertriebskanälen für Privat- und institutionelle Kunden sowie unseren strategischen Partnerschaften wollen wir unser Ziel eines Nettomittelzuflusses von im Durchschnitt mehr als 4% bis 2024 (Prozent des zu Beginn der Periode verwalteten Vermögens im Durchschnitt) erreichen.

Eine starke und skalierbare operative Plattform unterstützt zusammen mit Kosteneffizienzinitiativen unser Ziel, bis 2024 eine bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation von 60% zu erreichen.

Wir haben im ersten Halbjahr 2021 die Umsetzung unserer strategischen Agenda fortgeführt und wesentliche Fortschritte entlang der Themen Transformieren, Wachsen und Führen gemacht.

Transformieren: In Transformation investieren, um Effizienzen weiter zu steigern und Wachstum zu generieren

Im März 2021 haben wir unser neues funktionsbasiertes Rollen-Rahmenwerk (Functional Role Framework) eingeführt. Mit dem funktionsbasierten Rollen-Rahmenwerk wurde das Fundament für eine neue Art der Zusammenarbeit eingeführt, die auch eine neue Zukunft für unser Unternehmen bedeutet, während wir zu einem eigenständigen Asset Manager transformieren und Wachstum und Führung zu unserer Priorität machen. Unternehmenstitel wurden abgeschafft und Rollen sind jetzt an Funktionen geknüpft und klar im Hinblick auf Verantwortung, Erwartung und zukünftige Prioritäten definiert.

Wir werden unsere Kernplattform und unsere Richtlinien im Zuge eines gezielten Projektes neu ausrichten, um diese auf unser Vermögensverwaltungsgeschäft und unsere Kunden anzupassen. Dieses Projekt ist in vollem Gange und erste Schritte in Richtung eines eigenständigen Vermögensverwalters wurden im ersten Halbjahr 2021 erreicht.

Wachsen: Fokussierung auf gezieltes Wachstum

Neue Produkteinführungen im ersten Halbjahr 2021 haben zum Ausbau unseres diversifizierten Portfolios beigetragen und unsere starken Nettomittelzuflüsse weiter gestützt. Der erste gemeinsame KI (Künstliche Intelligenz) Fonds zusammen mit unserem strategischen Partner Arabesque AI wurde eingeführt und ebenso der DWS Concept Blue Economy Fonds, der seinen Fokus auf den Schutz der Ozeane legt. Außerdem haben wir den DWS Invest SDG European Equities Fonds lanciert, der sich auf Investitionen in Firmen, die positiv zu den Zielen für nachhaltige Entwicklungen der UN (UN Sustainable Goals) beitragen, fokussiert.

Führen: Differenzierte Führung über ESG, passive Anlageklassen und hochmargige Strategien hinweg

Im Rahmen unserer Bemühungen, ESG zum Kern all unseres Handelns zu machen, haben wir in 2020 das Group Sustainability Office (GSO) eingeführt, um holistisch und strategisch alle Nachhaltigkeitsinitiativen im Unternehmen zu managen. Die Geschäftsführung hat beschlossen, das GSO direkt der Führung des Chief Executive Officer (CEO) zu unterstellen. Gleichzeitig ist der CEO auch Vorsitzender des Group Sustainability Council. Das GSO wird von den Strategie- und Transformations-Teams beim Aufsetzen und Nachverfolgen von ESG Initiativen innerhalb des Unternehmens unterstützt.

Außerdem haben wir unseren ersten Klimabericht mit dem Titel „Our Actions towards TCFD“ im März 2021 veröffentlicht. Als Teil unseres Bestrebens ein führender ESG Asset Manager zu werden, ist Klimaschutz einer unserer Fokusbereiche und die Darstellung unserer klimafokussierten Initiativen ist grundlegend, um unsere nichtfinanzielle Berichterstattung zu erweitern.

Im April 2021 sind wir der Net Zero Asset Manager Initiative (NZAM) beigetreten und werden Teil der neu gegründeten Advisory Group der NZAM Initiative zusammen mit Vertretern aus fünf weiteren Unternehmen sein.

Nachhaltigkeitsstrategie

Wir wollen führender ESG-Vermögensverwalter und -Vordenker werden, indem wir „ESG first“-Prinzipien als Treuhänder und Unternehmen anwenden. Wir wollen ESG in den Mittelpunkt all unserer Aktivitäten stellen.

Als Treuhänder berücksichtigen wir alle wesentlichen Aspekte, die sich auf die Kapitalanlagen unserer Kunden auswirken können und machen unsere Kunden auf diese Aspekte aufmerksam, um ihnen zu helfen, nachhaltigere und verantwortungsvollere Investitionsentscheidungen zu treffen. Gleichzeitig wollen wir als Unternehmensbürger die Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten auf die Umwelt und die Gesellschaft, in der wir tätig sind, aktiv steuern. Wir bezeichnen dieses Konzept als „doppelte Materialität“, welches einer der Schwerpunkte unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist.

In den letzten 18 Monaten haben wir eine starke Beschleunigung der ESG-Dynamik bei politischen Entscheidungsträgern, Unternehmen und der Gesellschaft im Allgemeinen gesehen. Es gab in dieser Zeit einen erheblichen Anstieg der Nettozuflüsse in ESG-bezogene Fonds weltweit. Die Pandemie hat zweifellos die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsfaktoren bei Investoren erhöht und wir haben auch eine noch nie dagewesene Dynamik bei den globalen Klimaschutzmaßnahmen erlebt. Regierungen und Unternehmen rund um den Globus haben sich ambitionierte Ziele gesetzt, um bis 2050 zu einer globalen Netto-Null-Wirtschaft beizutragen. Bei uns ist der Klimaschutz ein Schwerpunkt unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten und wir werden uns auf die Detaillierung unserer Net Zero Strategie konzentrieren, um unsere Verpflichtungen im Rahmen der Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM) zu erfüllen.

In Anbetracht unserer Ambition, bei dieser globalen Transformation eine Schlüsselrolle als Vermögensverwalter zu spielen, haben wir uns dazu verpflichtet, ESG zu priorisieren. Wir haben auch die Ambitionen unserer globalen Nachhaltigkeitsstrategie erhöht, die auf vier strategischen Kernprioritäten beruht:

Unternehmenstransformation: Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und gute Nachhaltigkeitspraktiken in unserer gesamten Organisation umsetzen.

ESG-Integration und Vordenkerrolle: Wir haben bereits starke Fähigkeiten aufgebaut, wollen aber die Investmentprozesse für die ESG-Integration über alle Anlageklassen hinweg weiter verbessern. Außerdem wollen wir durch den Ausbau des ESG-Researchs unsere Vordenkerposition stärken.

Innovative und nachhaltige Anlagelösungen: Wir arbeiten daran, sowohl die Anzahl der Artikel-8- und Artikel-9-Fonds0F1 als auch den Anteil der als ESG klassifizierten AuM zu erhöhen, indem wir neue und innovative ESG-Produkte auflegen und traditionelle Produkte in ESG-Strategien umwandeln.

Stakeholder-Engagement: Wir streben einen ganzheitlichen Ansatz für das Engagement an, da wir das Engagement von Investoren und Unternehmen als Haupttreiber für eine positive Transformation der globalen Wirtschaft betrachten.

1 Weitere Informationen zu Artikel 8- und Artikel 9-Fonds finden Sie im Abschnitt ‚Innovative und nachhaltige Anlagelösungen – Unser überarbeiteter ESG-Produktklassifizierungsansatz‘.

In der ersten Hälfte des Jahres 2021 haben wir bei diesen Prioritäten erhebliche Fortschritte gemacht:

Unternehmenstransformation

Mit der Leitung des GSO durch unseren CEO, der auch den Vorsitz des Group Sustainability Council übernommen hat, haben wir unsere Nachhaltigkeitsstruktur weiter gestärkt.

Um die Beziehungen zu externen Stakeholdern zu stärken, haben wir eine neue Funktion geschaffen, welche die Bereiche Public Affairs und Regulatory Strategy abdeckt. Sie ist verantwortlich für die öffentliche Positionierung in globalen politischen und regulatorischen Debatten, die für uns relevant sind, aber auch für die Koordinierung unserer Beziehungen zu Aufsichtsbehörden und Branchenverbänden in Übereinstimmung mit unserer Unternehmensstrategie.

Gemäß unserer Verpflichtung zur Klimaneutralität und der Unterzeichnung des NZAM Ende 2020 haben wir eine konzernweite Klimastrategie-Initiative aufgesetzt, die unseren Ansatz zu Net Zero für unsere treuhänderischen und unternehmerischen Aktivitäten detailliert festlegt. Wir haben unser Portfolio und unsere operative CO2 -Ausgangslage analysiert und wichtige Erkenntnisse über CO2 -intensive Sektoren und Investitionen gewonnen. Mit Blick auf die Zukunft streben wir an, ein Rahmenwerk für unsere Net-Zero-Zwischenziele für 2030 noch vor Ende des Jahres zu veröffentlichen. Weitere Details finden Sie in unserem Klimabericht 2020, der erstmals im März 2021 veröffentlicht wurde.

Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in der Vergütung der Geschäftsführung wider. Die für das Vergütungssystem unserer Geschäftsführung festgelegten Leistungsparameter sind durch individuelle Ziele für den Short-Term Award und kollektive Ziele für den Long-Term Award1F2 eng mit unserer ESG-Strategie verknüpft. Insgesamt machen die ESG-Ziele mindestens 20% der gesamten variablen Referenzvergütung der Geschäftsführung aus. Für das Performance-Jahr 2021 umfasst dies die folgenden ESG-Aspekte:

Umweltaspekte, einschließlich nachhaltiger Investitionen, Energienutzung und Reduzierung von Reiseemissionen

Soziale Aspekte, einschließlich der Teilnahme von Mitarbeitern an Projekten zur sozialen Verantwortung von Unternehmen (CSR)

Corporate-Governance-Aspekte in Bezug auf ethisches Verhalten, Integrität und eine „speak-up“-Kultur

Die variable Vergütungskomponente der Gruppe (Group Variable Compensation – GVC) für alle Mitarbeiter beinhaltet nun auch Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Aspekte.

Wir haben nun unsere CSR-Strategie formuliert, die eng mit unseren konzernweiten Nachhaltigkeitsprioritäten verankert ist, wobei wir uns für dieses Jahr besonders auf Umweltthemen konzentrieren. Wir haben mit dem Aufbau von Partnerschaften mit Organisationen begonnen, die unseren Mitarbeitern sowohl virtuelle als auch kompetenzbasierte Corporate-Volunteering-Programme anbieten können. So haben wir beispielsweise in der ersten Jahreshälfte, als sich die COVID-19-Pandemie in Indien verschlimmerte, eine Unternehmensspende in Höhe von 250.000 € an die humanitäre Hilfsorganisation „Give India“ zur Finanzierung von Sauerstoffversorgung und 170 Krankenhausbetten geleistet.

2 Weitere Informationen zu Short-term und Long-term Awards finden Sie unter ‚Vergütungsbericht – Vergütung der Geschäftsführung‘ im Geschäftsbericht 2020.

ESG-Integration und Vordenkerrolle

Im März schlossen wir die europäische Einführung von Smart Integration – unserem erweiterten Komitee-basierten Ansatz zum Management von Nachhaltigkeitsrisiken – mit dem Go-Live für die Mehrheit unserer in Luxemburg domizilierten aktiv verwalteten Publikumsfonds ab. Wir haben kritische Emittenten weiterhin engmaschig auf ein mögliches Engagement oder sogar einen Ausschluss aus dem Anlageuniversum als letztes Mittel überwacht. In der ersten Jahreshälfte 2021 haben wir daran gearbeitet, bestehende ESG-Daten kontinuierlich zu verfeinern, die ESG-Datenabdeckung zu verbessern und neue Datensignale einzuführen, um die steigenden regulatorischen und Kundenanforderungen zu erfüllen. So haben wir beispielsweise neue Methoden zur Messung der Ausrichtung an der EU-Taxonomie oder der Ausrichtung am Net-Zero-Pfad entwickelt, die unsere Aktivitäten zur Erreichung unserer NZAM-Ziele unterstützen werden.

Im Rahmen unseres Klima-Researchs haben wir uns mit dem World Wide Fund For Nature (WWF), der größten unabhängigen Naturschutzorganisation der Welt, zusammengetan, um gemeinsam einen neuen Research-Bericht zu verfassen, der aufzeigt, wie wichtig es ist, Investitionen mit einem klareren Ansatz für Wasserrisiken und -chancen zu untermauern. Im Januar wurde dieser Forschungsbericht vom Weltwirtschaftsforum als Teil seines jährlich erscheinenden Global Risk Report veröffentlicht. Mit unserem ESG CIO View haben wir bei den Kunden das Bewusstsein für diese Implikationen gestärkt.

Innovative und nachhaltige Anlagelösungen

Ab 2021 werden alle unsere neuen Produktinitiativen grundsätzlich ESG-basiert sein

Wir wenden das ESG-Default-Prinzip auf alle neuen Produktkonzepte weltweit an2F3. Wir weichen nur in dokumentierten Ausnahmefällen auf Basis eines klaren Prozesses (z. B. spezifische Kundenanforderungen, verfügbares Anlageuniversum) von diesem Ansatz ab. Es gibt kein allgemeines Produktsegment, das von diesem Prinzip ausgenommen ist. Unsere Einhaltung des ESG-Default-Prinzips wird unter anderem durch die Auflegung des DWS Concept ESG Blue Economy Fund verdeutlicht. Bei diesem Produkt handelt es sich um einen Aktienfonds, der sich auf den Schutz der Ozeane konzentriert. Er investiert in Unternehmen, die zur Gesundheit der Ozeane beitragen und sich auf nachhaltigen Konsum, die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen und die Vermeidung von Wasserverschmutzung konzentrieren sowie gezielt in meeresabhängige Sektoren wie Schifffahrt und Häfen, Energie und Ressourcen, Küstentourismus und Aquakultur. Unterstützt werden wir dabei vom WWF, der uns hinsichtlich unseres Engagement-Ansatzes berät.

Im März 2021 haben wir zudem den DWS Invest SDG European Equities aufgelegt, einen Aktienfonds, der vorrangig in Unternehmen investiert, die einen positiven Beitrag zur Erreichung von mindestens einem der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs der Vereinten Nationen) leisten. In Zusammenarbeit mit unserem strategischen Partner, Arabesque AI, haben wir den DWS Concept ESG Arabesque AI Global Equity Fund aufgelegt. Dieses Produkt wurde entwickelt, um drei wichtige Branchen-Megatrends zu adressieren: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und niedrige Zinserträge.

Im Juni 2021 haben wir im Rahmen unseres Passive-Geschäfts zwei Xtrackers Green Bond ETFs in EUR und USD aufgelegt. Diese ETFs sind die ersten in der Kategorie der grünen Unternehmensanleihen, die Unternehmen und ausgewählte Agenturen umfassen, während staatliche Emittenten ausgeschlossen sind. Beide Fonds ergänzen traditionelle und ESG-Angebote, indem sie Anlegern ein auf die Auswirkungen ausgerichtetes Engagement in Investment-Grade-Unternehmen bieten, das den Standards der EU-Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte (SFDR) gemäß Artikel 9 entspricht.

3 Ausgenommen sind „Separate Accounts“ /​ Kundenmandate /​ kundenspezifische Fonds und Produkte, die sich bereits Ende 2020 in der Entwicklung befunden haben.

Unser überarbeiteter ESG-Produktklassifizierungsansatz

Die EU-Verordnung SFDR trat am 10. März 2021 in Kraft. Sie schafft einen umfassenden Berichtsrahmen für Finanzprodukte und Unternehmen. Sie führt spezifische Offenlegungspflichten für Produkte ein, die soziale oder ökologische Aspekte berücksichtigen (Artikel 8) oder nachhaltige Investitionen zum Ziel haben (Artikel 9), sowie eine allgemeine Offenlegungspflicht in Bezug auf die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken mit anderen Produkten (Artikel 6). Es wird erwartet, dass die SFDR zusammen mit der Taxonomierichtlinie, der vorgeschlagenen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen und der geänderten MiFiD II sowie der Versicherungsvertriebsrichtlinie einen kohärenten Rahmen für nachhaltige Finanzen schaffen wird, der die Klima- und Umweltziele der EU in transparente Kriterien für bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten zu Anlagezwecken übersetzt. Wir haben daher einen ESG-Produktklassifizierungsansatz eingeführt, der die Einhaltung der SFDR für Produkte in ihrem Geltungsbereich gewährleisten soll. Wir haben solche Produkte entsprechend als Artikel 6, 8 und 9 klassifiziert und stufen alle Artikel 8 und 9 Produkte als ESG ein. Für Produkte, die nicht in den Geltungsbereich der SFDR fallen (hauptsächlich aus den USA und Asien/​Pazifik), wendet der ESG-Produktklassifizierungsansatz die allgemeinen Branchenstandards und -richtlinien der Global Sustainable Investment Alliance (GSIA) auf institutionelle Produkte an, während Retail-Produkte gemäß dem SFDR-basierten DWS ESG Konvertierungsansatz klassifiziert werden. Produkte, die diesen GSIA-Standards entsprechen, werden ebenfalls als ESG klassifiziert. Wir werden unseren ESG-Produktklassifizierungsansatz in Übereinstimmung mit den sich entwickelnden Vorschriften und Branchenstandards weiterentwickeln und verfeinern.

Zum 30. Juni 2021 beliefen sich unsere ESG-AuM nach Anwendung unseres überarbeiteten ESG-Produktklassifizierungsansatzes auf 70,1 Mrd €. Darüber hinaus verzeichneten wir 16,4 Mrd € an illiquiden, mit einem grünen Label versehenen Einzelwerten in nicht ESG-klassifizierten Produkten. Wir gehen davon aus, dass unsere ESG-AuM in der zweiten Jahreshälfte steigen werden, angetrieben durch Mittelzuflüsse und unsere Pipeline für Produkteinführungen und -konvertierungen.

Stakeholder-Engagement

Basierend auf unserer festen Überzeugung, dass Engagement ein wesentlicher Treiber für eine positive Transformation ist, haben wir unser Engagement-Rahmenwerk weiter gestärkt. Als verantwortungsbewusster Investor ist es unsere treuhänderische Pflicht, unsere Erwartungen an die Nachhaltigkeit im besten Interesse unserer Kunden zum Ausdruck zu bringen. Daher ist das Engagement mit den Unternehmen, in die wir investieren, in Bezug auf verantwortungsvolle Unternehmensführung sowie ökologische und soziale Praktiken ein integraler Bestandteil unseres Anlageprozesses. Anfang des Jahres verschickten wir unseren jährlichen Engagement Letter an rund 1.800 Beteiligungsunternehmen, in dem wir sie über unsere aktualisierte Corporate-Governance- und Proxy-Voting-Richtlinie und die Schwerpunktbereiche für 2021 informierten. Darüber hinaus schickten wir im Juni einen Brief an mehr als 200 Unternehmen aus verschiedenen Branchen weltweit, basierend auf dem jeweiligen Emissionsgrad, dem Rating für das Klimarisiko und den Climate Action 100+ Net Zero Benchmark-Bestandteilen, in dem wir unsere Erwartungen erläutern, sie über unsere Abstimmungsstrategie informieren und sie zu ehrgeizigen Schritten auf dem Weg zu Net Zero auffordern. Darüber hinaus haben wir unser Engagement in Bezug auf die Climate Action 100+ Initiative fortgesetzt, mit dem Ziel, die Steuerung von Risiken und Chancen des Klimawandels zu verbessern, Emissionen einzudämmen und die klimabezogene finanzielle Offenlegung zu stärken. Wir erwarten von Unternehmen, die mit erheblichen Risiken des Klimawandels konfrontiert sind, dass sie ihre Anstrengungen bei der Festlegung ehrgeiziger Emissionsreduktionsziele beschleunigen und mehr Transparenz über ihren Plan in Richtung Klimaneutralität schaffen. Wir werden diese Aspekte auch in unseren Abstimmungsentscheidungen widerspiegeln, indem wir die Unternehmensleitung zur Verantwortung ziehen, wenn wir der Meinung sind, dass sie die Klimarisiken nicht angemessen gemanagt oder Anreize in diese Richtung gesetzt hat.

In dem Bestreben, Transparenz und einen positiven Wandel für unser Beteiligungsportfolio weltweit zu fördern, intensivieren wir den konstruktiven Dialog direkt mit den Mitgliedern der Geschäftsführung durch eine aktive Teilnahme an deren virtuellen Aktionärstreffen. Als primäre Vertreter der Aktionärsinteressen sind die Leitungsorgane dafür verantwortlich, eine angemessene Aufsicht über wesentliche Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen zu haben. So haben wir unsere Aussagen und Bedenken zu wesentlichen ESG-Themen auf ausgewählten Hauptversammlungen angesprochen und diese auch auf unserer Website transparent gemacht.

Nach der Ankündigung der DWS Group GmbH & Co. KGaA Ende letzten Jahres, Unterzeichner des NZAM zu werden, sind wir im März der NZAM Advisory Group beigetreten, um die Governance der Initiative in enger Zusammenarbeit mit den sechs Gründungspartnernetzwerken zu unterstützen.

Im Juni wurde einer unserer Senior Manager in das Board of Directors der European Fund and Asset Management Association (EFAMA) gewählt. Der Verband fungiert als Plattform für in Europa ansässige Fondsgesellschaften, um die Zukunft der Asset-Management-Branche mitzugestalten.

Ausblick

Mit Blick auf die zweite Hälfte dieses Jahres werden wir unsere Bemühungen auf unsere Net-Zero-Strategie mit einem vorläufigen Rahmenwerk für Ziele und einem ersten Umsetzungsfahrplan konzentrieren. Wir beabsichtigen, unseren vorläufigen Zielrahmen für die Portfolio-Dekarbonisierung noch vor der für November 2021 geplanten Klimakonferenz (COP 26) öffentlich bekannt zu geben.

Nachhaltigkeitsindikatoren

Nachdem wir im Jahr 2020 die Nachhaltigkeitsindikatoren (Key Performance Indicators – KPIs) erfolgreich in unserer Organisation implementiert haben, überprüfen wir die Fortschritte im Hinblick auf unsere KPI-Ambitionen durch die Geschäftsführung und das Group Sustainability Council. Wir glauben, dass diese Indikatoren für unsere Nachhaltigkeitsstrategie wichtig sind und unterstützen die Überwachung unserer Umsetzung anhand bestimmter Nachhaltigkeitsprioritäten.

Im Folgenden finden sie eine Aktualisierung unserer KPIs für das erste Halbjahr 2021, bevor weitere Details im Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht werden:

Nach ESG-Kriterien verwaltetes Vermögen: Zum 30. Juni 2021 verfügten wir nach Anwendung unseres neuen ESG-Produktklassifizierungsansatzes über 70,1 Mrd € an ESG-AuM.3F4 Darüber hinaus verfügen wir über 16,4 Mrd € an illiquiden, grün gekennzeichneten Vermögenswerten in nicht ESG-klassifizierten Produkten. Wir gehen davon aus, dass unsere ESG AuM im zweiten Halbjahr steigen werden, getrieben durch weitere Mittelzuflüsse, Produkteinführung sowie Produktumwandlungen.

ESG Nettomittelaufkommen: Im ersten Halbjahr 2021 verzeichneten wir starke ESG-Nettomittelzuflüsse von 8,1 Mrd €, was 39% unserer gesamten Mittelzuflüsse entspricht. Alle unsere Anlageklassen verzeichneten ESG-Mittelzuflüsse, wobei Passive (3,2 Mrd €), Aktien (1,5 Mrd €) und Anleihen (1,3 Mrd €) besonders starken Zuwachs verzeichnen konnten. Wir gehen davon aus, dass wir unser Momentum in den Mittelzuflüssen in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen werden, unterstützt durch weitere Produkteinführungen und Produktumwandlungen.

Betriebsemission: Die eingeführten Beschränkungen im Rahmen der anhaltenden COVID-19-Pandemie hatten auch im ersten Halbjahr 2021 in allen Regionen erhebliche Auswirkungen auf unsere Arbeitsweise. Weniger Geschäftsreisen und das Arbeiten aus dem Homeoffice haben sich positiv auf unsere Emissionen und unseren Energieverbrauch ausgewirkt. Unabhängig davon, werden wir weiterhin Maßnahmen zur Reduzierung unserer betrieblichen Emissionen implementieren. Wir bemühen uns, weitere Informationen zu diesen Initiativen in unserem Klimabericht 2021 bereitzustellen.

Nachhaltigkeitsrating: Wir haben die Einreichungen für das CDP (Carbon Disclosure Project) im Juli 2021 abgeschlossen und erwarten unser Rating für 2021 noch in diesem Jahr.

Geschlechtervielfalt: Zum 30. Juni 2021 waren 27,6% der Positionen auf der ersten Führungsebene und 29,2% auf der zweiten Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung von weiblichen Führungskräften besetzt. Wir bleiben zuversichtlich, unsere Ziele für 2021 von 26,0% bzw. 29,0% auf der ersten und zweiten Führungsebene durch gezielte Maßnahmen zu erreichen.

Freiwilligenstunden pro Mitarbeiter: Im ersten Halbjahr 2021 konnten wir unseren Mitarbeiten in allen Regionen dank der Partnerschaften mit verschiedenen Organisationen die Möglichkeit bieten, sich über Corporate Volunteering aktiv einzubringen. Diese Programme konzentrieren sich auf Umweltthemen und unterstützen somit unsere allgemeine CSR-Strategie. Die Möglichkeiten unserer Mitarbeiter sich im Jahr 2021 aktiv an diesen Programmen zu beteiligen, wurde von der anhaltende COVID-19-Pandemie stark eingeschränkt. Unsere Mitarbeiter haben jedoch die Möglichkeit genutzt, an virtuellen Corporate Volunteer Programmen teilzunehmen, indem sie Online-Heimunterricht für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen beim Kinderund Jugendwerk „Die Arche“ gegeben haben und ehrenamtlichen Einsatz für unseren Partner „Healthy Seas“ gezeigt haben.

Engagement mit Unternehmen: Im ersten Halbjahr 2021 hatten wir 236 Engagements bei 199 Unternehmen und arbeiten weiterhin proaktiv mit Unternehmen zusammen, die mit erheblichen Risiken des Klimawandels konfrontiert sind oder schwerwiegende Verstöße gegen international anerkannte ESG-Standards aufweisen. Unsere Fragen zu wesentlichen ESG-Themen haben wir in ausgewählten Hauptversammlungen adressiert und auf unserer Website transparent gemacht.4F5

Stimmrechtsvertretung: Im ersten Halbjahr 2021 haben wir bei 2.045 Unternehmen auf den Hauptversammlungen abgestimmt.5F6 In ungefähr einem Viertel aller Abstimmungen haben wir gegen die Empfehlungen des Managements gestimmt. Die Vorschläge, die wir am häufigsten ablehnten, betrafen die Ernennung oder Entlassung der Geschäftsführung. Die Abstimmungen basieren auf unserer Proxy Voting Focus List, die unsere wichtigsten Beteiligungen umfasst, die auf Faktoren, die relevante ESG-Ratings beinhalten, geprüft wurden.

4 Weitere Details zu unserem neuen ESG-Produktklassifizierungsansatz finden Sie im Abschnitt ‚Innovative und nachhaltige Anlagelösungen‘.
5 Weitere Details über unsere Aktivitäten im ersten Halbjahr 2021 finden Sie im obengenannten Abschnitt ‚Stakeholder-Engagement‘.
6 Für Portfolios mit Sitz in Europa und Asien.

Internes Steuerungssystem

Nach einem einzigartigen und unvorhergesehen Jahr 2020, in dem wir unsere IPO-Ziele ein Jahr früher als geplant erreichen konnten, haben wir das Jahr 2021 mit der nächsten Phase der Unternehmensentwicklung der DWS seit dem Börsengang begonnen.

Während der zweiten Phase werden wir das Unternehmen transformieren und in Wachstum investieren, um mittelfristig ein führender europäischer Asset Manager mit globaler Reichweite zu werden. Wir werden in eine spezielle, eigenständige Infrastruktur für einen treuhänderischen Vermögensverwalter in Technologie und in sich bietenden Wachstumschancen investieren.

Wir streben eine Führungsrolle in unserer Branche an beiden Seiten der „Barbell Strategie“ an: in unseren hochmargigen Anlageklassen und Produkten der Bereiche Active und Alternatives einerseits, und andererseits in unserem skalierbaren Passive-Geschäft, insbesondere ETFs. Eine führende Marktstellung im Bereich ESG wird ebenfalls zu den Schwerpunkten gehören.

In dieser zweiten Phase – Transformieren, Wachsen und Führen – stellen wir unsere bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation von 60% bis zum Jahr 2024 sowie unser Nettomittelaufkommen von >4% auf mittelfristige Sicht in den Vordergrund, da wir uns nun in der zweiten Phase unserer Strategie auf profitables Wachstum fokussieren.

1 Abhängig von Marktgegebenheiten und EUR/​USD Wechselkurs.

2 In % des verwalteten Vermögens zum Jahresbeginn im Durchschnitt.

Die bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation ist das Verhältnis der bereinigten Kosten zu den bereinigten Erträgen. Die bereinigten Kosten sind eine Aufwandsgröße, die wir zur besseren Unterscheidung zwischen den Gesamtkosten (zinsunabhängige Aufwendungen) und unseren laufenden Betriebskosten verwenden. Diese sind um Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten, Restrukturierungs- und Abfindungskosten sowie um wesentliche nicht wiederkehrende Kosten, einschließlich operationeller Verluste, bereinigt, die eindeutig identifizierbare Einmaleffekte darstellen und deren Wiederholung nicht erwartet wird. Die bereinigten Erträge zeigen die Erträge ohne Einmaleffekte wie Veräußerungsgewinne und sonstige Einmaleffekte. Wir verwenden diese Kennzahl, um die Erträge auf fortgeführter Basis darzustellen und somit die Vergleichbarkeit mit anderen Perioden zu verbessern.

Das Nettomittelaufkommen stellt die Vermögenswerte dar, die von Kunden innerhalb eines bestimmten Zeitraums erworben oder abgezogen wurden. Die Kennzahl ist einer der wichtigsten Treiber für Veränderungen in den AuM.

Überblick über die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage

Wirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft

Wirtschaftswachstum
(in %)
30.6.2021 31.12.2020 1,4 Haupttreiber
Weltwirtschaft2 6,3 −3,2 Das erste Halbjahr 2021 war in vielen Ländern von einem Rückgang der COVID-19-Neuinfektionen gekennzeichnet, während einige Regionen jedoch ein temporäres Wiederaufflammen erlebten. Unterstützt durch die zunehmende Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen, erholte sich die globale Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2021 deutlich. Die Geldpolitik der Zentralbanken und die fiskalpolitischen Maßnahmen vieler Staaten unterstützten die Erholung weiterhin. Die in weiten Teilen synchron verlaufende wirtschaftliche Erholung führte bereits zu angespannten Lieferketten und spürbaren Preisanstiegen.
Davon:
Industrieländer 5,6 −5,0 Die Industrieländer profitierten von der frühen Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen das COVID-19-Virus in der ersten Hälfte des Jahres 2021. Fiskalische Spielräume ermöglichten eine anhaltende Unterstützung der Binnenwirtschaft, während die Industriesektoren von der starken globalen Erholung profitierten. Zentralbanken behielten ihre deutlich expansive Haltung bei und ergänzten so die fiskalpolitischen Maßnahmen.
Schwellenländer 6,8 −1,9 Die wirtschaftliche Erholung in den Schwellenländern war im ersten Halbjahr 2021 recht unterschiedlich. Während sich einige der asiatischen Volkswirtschaften dynamisch entwickelten, litten die lateinamerikanischen Schwellenländer unter dem mangelnden Zugang zu COVID-19-Impfstoffen in einigen Ländern.
Eurozone3 12,8 −6,5 Die Volkswirtschaften der Eurozone erholten sich bis zur Jahresmitte spürbar. Die länderspezifische Pandemieentwicklung bestimmte die Öffnungsschritte, was zu einer allmählichen Divergenz der wirtschaftlichen Erholungsdynamik in der ersten Jahreshälfte führte. Die Europäische Zentralbank setzte ihren stützenden Kurs fort und auch die Fiskalpolitik blieb expansiv.
Davon:
Deutschland 8,9 −4,8 Die deutsche Wirtschaft war im ersten Halbjahr 2021 von einer gespaltenen Entwicklung geprägt. Gestützt durch die starke globale Nachfrage konnte sich der Industriesektor behaupten, während der private Verbrauch deutlich unter den pandemiebedingten Einschränkungen litt. Sektorale Lieferengpässe verhinderten eine kräftigere Belebung des verarbeitenden Gewerbes. Mit der Lockerung der Abstandsmaßnahmen im zweiten Quartal gewann die private Nachfrage wieder an Schwung. In der ersten Jahreshälfte wurde die Wirtschaft weiterhin durch fiskalische Maßnahmen wie „Kurzarbeit“ gestützt.
USA3 13,2 −3,5 Die US-Wirtschaft hat sich im ersten Halbjahr 2021 weiter deutlich erholt. Dies war durch einen Rückgang der COVID-19-Infektionen und den dynamischen Start der Impfkampagne möglich. Die wirtschaftliche Erholung wurde durch eine starke fiskalische Unterstützung der privaten Haushalte angetrieben. Darüber hinaus blieb die Geldpolitik der Federal Reserve Bank expansiv.
Japan3 7,4 −4,7 Die japanische Binnenwirtschaft wurde zu Beginn des Jahres durch COVID-19 bedingte Einschränkungen gebremst. Erst gegen Ende des ersten Halbjahres 2021 kam die Impfkampagne in Schwung. Darüber hinaus litt auch der Außenhandel unter gedämpfter Nachfrage. Somit kam die wirtschaftliche Erholung insgesamt vergleichsweise langsam voran. Die Bank of Japan hielt weiterhin an ihrer stützenden Haltung fest.
Asien3,5 10,9 −0,8 Die wirtschaftliche Erholung Asiens wurde in der ersten Jahreshälfte 2021 durch ein schwächer als erwartetes BIP-Wachstum in einer Reihe von Volkswirtschaften gebremst. Wiederholte COVID-19-Ausbrüche, schränkten vor allem die Erholung der Binnennachfrage vorübergehend ein.
Davon:
China 8,7 2,3 Chinas Wirtschaft ist schwungvoll in das Jahr 2021 gestartet, wobei die Exportnachfrage ein wichtiger Wachstumstreiber war. Gegen Ende der ersten Jahreshälfte wird die Binnennachfrage durch die weniger unterstützende Fiskalpolitik gebremst.

Jährliches reales Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Wachstum (in % im Vergleich zum Vorjahr). Quellen: Nationale Behörden, sofern nicht anders angegeben.

2 Jahresraten, da keine Halbjahreswachstumsraten publiziert werden.

Quartalswachstumsraten in % gegenüber dem Vorjahr, Quelle: Deutsche Bank Research. Da keine Halbjahreswachstumsraten verfügbar sind, werden Quartalswachstumsraten zur Indikation der Wachstumsdynamik angegeben.

Bedingt durch die ökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ergaben sich für einige Wirtschaftsdaten des Jahres 2020 Revisionen durch die öffentlichen Statistikbehörden. Daher kann es an dieser Stelle zu Abweichungen in Bezug auf zuvor publizierte Daten kommen.

Umfasst China, Hong Kong, Indien, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Süd-Korea, Taiwan, Thailand und Vietnam, ohne Japan.

Die Vermögensverwaltungsbranche

Nach dem durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Abschwung der Aktienmärkte und der Wirtschaft zu Beginn des Jahres 2020, setzt sich die in der zweiten Hälfte 2020 einsetzende Erholung der Konjunktur in der ersten Hälfte des Berichtsjahres 2021 fort, und die Finanzmärkte konnten weiterhin positive Nettomittelzuflüsse verzeichnen. Langfristige Anlageklassen haben von wachsendem Anlegervertrauen profitiert und die Nachfrage nach passiven und alternativen Investments hält an. Während Firmen ihren normalen Betrieb wieder aufnehmen, überdenken sie ihre Tätigkeiten inklusive der Nutzung von Büroflächen post-COVID-19 und digitale Möglichkeiten haben weiterhin hohe Priorität in der Industrie.

Angesichts der Tatsache, dass die Märkte und die Anlegerstimmung weiterhin volatil sein können, gehen wir davon aus, dass mehrere wesentliche Trends die Vermögensverwaltungsbranche auch künftig vor Herausforderungen stellen werden:

Margenerosion: Der anhaltende Druck auf Gebühren und Kosten wird aufgrund des verschärften Wettbewerbs, insbesondere bei passiven Produkten, und steigender regulatorischer und Compliance-Anforderungen, wie MiFID II, fortbestehen.

ESG als Daseinsberechtigung: Das Interesse an nachhaltigen Investments oder Anlagen im Bereich ESG führt zu steigenden Research-Aktivitäten, einem verbesserten Risikomanagement und einer umfangreichen Produktentwicklung, da Anleger ihren Fokus stärker auf Themen wie den Klimawandel legen. Darüber hinaus hat COVID-19 den Fokus auf „S“ Investments und Aktivitäten im Bereich Impact Investing verstärkt.

Technische Revolution: Der rasche technologische Fortschritt ermöglicht Vermögensverwaltern die Optimierung der Wertschöpfungskette und die Erzielung betrieblicher Effizienzen. Durch die Einführung von Robo-Beratern und durch die verstärkte Anwendung von künstlicher Intelligenz, Blockchain-Technologie und Big Data wird das Produktangebot erweitert, neue Lösungen ermöglicht und die Investmentperformance verbessert, während COVID-19 das Augenmerk verstärkt auf digitale Kommunikation und Online-Vertrieb lenkt.

Geografische Verschiebung des Wohlstands: Schwellenländer, insbesondere in Asien, werden die wesentlichen Treiber für das Wachstum der Branche bleiben und Vermögensverwaltern zudem neue Möglichkeiten bieten, da lokale Investoren ihren Anlagehorizont auf globale Märkte ausweiten.

Hoher Anspruch der Investoren: Die Investmentanforderungen von Anlegern im Hinblick auf Produktqualität, Performance und Dienstleistungen nehmen kontinuierlich zu. Die Nachfrage nach anspruchsvolleren Altersvorsorgelösungen steigt weiter, was sich auf eine Verschiebung von leistungsorientierten Pensionsplänen hin zu beitragsorientierten Vorsorgeplänen zurückführen lässt.

Skaleneffekte und breit gefächerte Kompetenzen: Damit Asset Manager weiter in einem immer herausfordernderen Ertragsumfeld und unter verschärftem Wettbewerb wachsen können, werden Skaleneffekte und breit gefächerte Kompetenzen immer wichtiger. Die Konsolidierung in der Industrie beschleunigt sich, wobei Bolt-on-Deals sich weitgehend auf alternative Anlagen und Fintechs konzentrieren.

Der DWS-Konzern

Der DWS-Konzern ist ein globaler Vermögensverwalter mit einem breiten Spektrum an Investmentdienstleistungen, die von klassischen aktiven und passiven Strategien über alternative und maßgeschneiderte Lösungen reichen. Hierdurch sind wir sehr gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Branche zu meistern und Marktchancen zu nutzen. Wir sind bestrebt, der bevorzugte Investmentpartner für unsere weltweiten Kunden zu sein und nachhaltigen Wert für diese zu schaffen, indem wir die Bedürfnisse unserer Anleger rechtzeitig wahrnehmen und entsprechende Lösungen zur Verfügung stellen.

In einem weiterhin komplexen Marktumfeld sind wir in der Lage, unseren Kunden ein umfassendes Spektrum an Investmentlösungen anzubieten. Hierbei setzen wir unsere global integrierte Investmentplattform ein, die sich über 15 Länder erstreckt und alle wichtigen Anlageklassen und -stile abdeckt.

Mit einer dynamischen Bandbreite an alternativen Anlagen, einschließlich Immobilien, Infrastruktur, liquiden Sachwerten, Private Equity und nachhaltigen Investitionen, können wir der Nachfrage der Kunden nach höheren Renditen in dem aktuellen Niedrigzinsumfeld gerecht werden und sie bei der Erreichung ihrer langfristigen Anlageziele unterstützen.

Wir sind durch unser Angebot an passiven Investmentfonds und Mandaten sowie Exchange Traded Funds (ETFs) sehr gut aufgestellt, um von der anhaltenden Marktverschiebung hin zu passiven Investments zu profitieren. Im ersten Halbjahr 2021 erhöhte Xtrackers, unsere passive Plattform, seinen europäischen Markanteil als Anbieter von ETFs und Exchange Traded Products (ETPs) von 11,0% auf 11,2%6F7.

Die zunehmende Nachfrage nach ESG-Integration und Impact-Investment-Strategien – insbesondere weil Investoren sich zunehmend auf Themen wie Klimawandel fokussieren – wurde von der DWS bereits frühzeitig erkannt. Dementsprechend waren wir in 2008 einer der ersten Unterzeichner der UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren (Principles for Responsible Investment – PRI). Wir sind der Ansicht, dass unsere Expertise und langjährige Erfahrung in nachhaltigen Investments gepaart mit unserem erweiterten Produktangebot uns zukünftig dabei unterstützen werden, das Vermögen unserer Kunden langfristig zu sichern und zu vermehren.

Da der Markt für Vermögensverwaltung weiterhin durch technologischen Fortschritt geprägt sein wird, haben wir in neue digitale Expertise investiert und dadurch neue Vertriebskanäle, Produkte und Dienstleistungen für unsere Kunden eingeführt.

7 ETFGI, Juni 2021.

Erstes Halbjahr 2021 im Überblick

Wesentliche Entwicklungen

Wir haben im Jahr 2021 trotz der COVID-19-Pandemie eine Reihe signifikanter Meilensteine erreicht. Im ersten Halbjahr 2021 haben wir starke Geschäftsergebnisse gezeigt, unsere neuen mittelfristigen Ziele bekannt gegeben, unsere Produktinnovation vorangetrieben und insbesondere unsere ESG Anstrengungen verstärkt. Weiterführende Informationen finden Sie im ,Lagebericht‘ in den Abschnitten ‚Unsere Strategie‘‚ ‚Internes Steuerungssystem‘ und ,Risikobericht‘.

Transformation, Wachstum und Branchenführerschaft

Nachdem wir unsere mittelfristigen IPO-Ziele ein Jahr früher als geplant erreicht haben, starteten wir 2021 mit der zweiten Phase unserer Firmengeschichte als börsennotiertes Unternehmen. In der zweiten Phase werden wir uns mittelfristig transformieren und profitabel wachsen. Unser Ziel ist es, ein führender europäischer Vermögensverwalter mit globaler Reichweite und einer führenden Position zu werden, insbesondere in den Bereichen ESG, passiven Anlageklassen und hochmargigen Strategien.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hatten wir einen klaren Fokus auf die Umsetzung unserer strategischen Entwicklung gemacht und investierten weiter in den Aufbau einer eigenständigen Infrastruktur, die für einen treuhänderischen Vermögensverwalter konzipiert ist.

Wir haben uns zwei neue mittelfristige Finanzziele gesetzt, die im Geschäftsbericht 2020 vorgestellt wurden. Bis Ende 2024 wollen wir mit nicht linearer Entwicklung insbesondere in der Investitionsphase eine bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation von 60% und ein Nettomittelaufkommen von durchschnittlich >4% erreichen.

Unsere Leistungsindikatoren

Wir zeigten uns im ersten Halbjahr 2021 gegenüber den beispiellosen Marktturbulenzen dank unseres diversifizierten Geschäfts widerstandsfähig. Unser Management konzentrierte sich weiter auf die Umsetzung der strategischen Prioritäten und das kontinuierliche Vorantreiben unserer Effizienzinitiativen, um weitere Kosteneinsparungen zu erzielen.

Erfolgreiches Krisenmanagement

Im Rahmen der globalen Eskalation der COVID-19-Pandemie sahen wir uns zunehmend mit mehreren Herausforderungen aufgrund des erhöhten Transaktionsvolumens, der Marktvolatilität und gefährdeten Informationssicherheit konfrontiert. Wir haben unsere proaktiven Maßnahmen zum Krisenmanagement, welche sich auf die Gesundheit unserer Mitarbeiter und unsere operative Leistungsfähigkeit fokussiert und die im Jahr 2020 eingeführt wurden, fortgesetzt. Wir fokussierten uns auf den fortlaufenden Dialog mit unseren Kunden und stellten zudem ausreichende Fondsliquidität sicher, um den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden und potenzielle Portfoliorisiken infolge der Krise zu erkennen und anzugehen. Die effiziente Führung und Steuerung dieser Themen ermöglichte es uns, auf Herausforderungen zu reagieren und die Interessen aller Anspruchsgruppen zu schützen. Insgesamt ermöglichte es unser erfolgreiches Krisenmanagement, zeitnah auf Herausforderungen zu reagieren und die Interessen aller Stakeholder zu wahren. Angesichts der Pandemie wurde die Hauptversammlung 2021 zum zweiten Mal in virtueller Form abgehalten.

Produktinnovation

Produktinnovation blieb für uns ein grundlegendes Thema, um mit der wachsenden Nachfrage nach Produkten Schritt zu halten, die in einem Niedrigzinsumfeld eine positive Wertentwicklung erzielen können, und um die Anforderungen unserer vielfältigen Kundenbasis zu erfüllen. Wie im Jahr 2020 bleiben ESG-Themenprodukte ein wichtiger Bestandteil unseres Produktportfolios, was sich in der Mehrzahl der neu aufgelegten Produkte widerspiegelt. Die ESG-Fonds der DWS haben in der ersten Jahreshälfte 2021 erneut starke Nettomittelzuflüsse angezogen – ein Trend, der sich im Jahr 2020 fortgesetzt hat. Im ersten Halbjahr 2021 haben wir mehrere Fonds aufgelegt, welche die drei von uns für das kommende Jahrzehnt identifizierten Megatrends Niedrigzins, Nachhaltigkeit und Digitalisierung adressieren und unser ESG-Engagement verdeutlichen. Weitere Details finden Sie im Kapitel ‚Nachhaltigkeitsstrategie´.

Erfolge im Bereich ESG und ihre externe Wahrnehmung

Da wir das Thema Nachhaltigkeit als unverzichtbaren Teil des „Zeitgeistes“ betrachten, ist unser Versprechen, ESG zum Kern unseres Handelns zu machen, relevanter denn je. Wir werden in Produktinnovationen in diesem Bereich investieren, um uns als ESG Vermögensverwalter zu positionieren, der in diesem Segment das gesamte Spektrum abdeckt („One-Stop-Shop“). ESG bleibt ein entscheidender strategischer Fokus in allen Aspekten unseres Geschäfts, der die Investmentplattform, die Client Coverage Division, Produktpalette, unterstützende Infrastrukturfunktionen sowie unsere Unternehmenskultur umfasst.

Wir haben bedeutende Fortschritte gemacht, um unsere ESG-Strategie zu stärken, und können auf zahlreiche erzielte Erfolge auf diesem Gebiet verweisen:

Aufbauend auf unserer langjährigen Erfahrung im Bereich des verantwortungsvollen und nachhaltigen Investierens sind wir entschlossen, dem steigenden und sich schnell entwickelnden Anspruch der Investoren an ESG gerecht zu werden. Mit unserem „ESG-first“-Ansatz stellen wir ESG in den Mittelpunkt all unserer treuhänderischen und unternehmerischen Handlungen, nicht nur in unserem Investmentprozess mit Hilfe unserer ESG-Engine, sondern auch auf der Produktseite mit unseren ESG Standard-Prinzip. Wie zuvor erwähnt, haben wir ein ESG Produktklassifizierungs-Rahmenwerk eingeführt und die europaweite Einführung des Smart Integration abgeschlossen.

Unser CEO übernahm außerdem den Vorsitz des Group Sustainability Council, nachdem das Executive Board entschieden hatte, das GSO direkt der Führung des CEOs zu unterstellen. Bereits Anfang des Jahres haben wir uns zu den Human Capital Reporting Standards verpflichtet und wurden als eine der ersten Organisationen entsprechend zertifiziert.

Wir sind dem International Integrated Reporting Council (IIRC) als Business Netzwerk Mitglied beigetreten.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist unsere Vertretung in der NZAM (Net Zero Asset Managers initiative) Advisory Group.

Als Treuhänder berücksichtigen wir alle wesentlichen Aspekte, die sich auf die Kapitalanlagen unserer Kunden auswirken können und machen unsere Kunden auf diese Aspekte aufmerksam, um ihnen zu helfen, nachhaltigere und verantwortungsvollere Investitionsentscheidungen zu treffen. Als unterzeichnender Vermögensverwalter des NZAM verpflichten wir uns, das Ziel zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen bis 2050 oder früher, zu erreichen. Darüber hinaus traten wir der Net Zero Asset Managers Initiative Advisory Group bei, um die Governance der Initiative, in enger Zusammenarbeit mit den sechs Gründungspartnern, in Zukunft zu unterstützen. Im März haben wir unseren ersten TCFD ausgerichteten Climate Report veröffentlicht, ein grundlegender Schritt zur Verbesserung unserer nichtfinanzielle Berichterstattung.

Unser Engagement im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Verantwortung

Mit unserem CSR-Engagement setzen wir uns für die Bekämpfung des Klimawandels und die Beseitigung sozialer Ungleichheiten ein, um einen Beitrag zur Bewältigung von zwei großen Herausforderungen zu leisten, vor denen unsere Gesellschaft heute steht. Unsere CSR-Strategie ist eng mit unseren konzernweiten Nachhaltigkeitsprioritäten verankert, wobei der Schwerpunkt im Jahr 2021 auf Umweltthemen liegt.

Als sich die Covid-19-Pandemie in Indien dramatisch verschlechterte, hat unser Unternehmen der humanitären Hilfsorganisation „Give India“ 250.000 € gespendet. Mit dieser Spende haben wir die Finanzierung von Sauerstoffversorgung und circa 170 Krankenhausbetten in Isolationszentren und auf Intensivstationen in Mumbai, Bangalore und Pune ermöglicht. Auch unsere Mitarbeiter drückten ihre Solidarität aus und spendeten der „Akshaya Patra“ Stiftung 7.500 €.

Leistungsindikatoren der DWS

Im ersten Halbjahr 2021 haben wir unter den anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie unsere Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Trotz der unsicheren Bedingungen waren die Managementgebühren leicht höher als im Vorjahreszeitraum. Dank unseres diversifizierten Geschäftsmodells konnten wir im ersten Halbjahr 2021 positive Nettozuflüsse von 21 Mrd € erzielen.

Die Verbesserung unserer Ertragslage kombiniert mit der konstanten Fokussierung unserer Geschäftsführung auf die Kostenmaßnahmen zahlte sich aus, was zu einer bereinigten Aufwand-Ertrag-Relation von 60,6% führte, die sich bereits unserem angepassten mittelfristigen Ziel von 60% bis Ende 2024 nähert.

Die Erträge insgesamt beliefen sich auf 1.259 Mio €, ein Anstieg um 185 Mio € bzw. 17% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. Die Managementgebühren stiegen leicht an, was auf eine positive Marktentwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2020 und im Jahr 2021 sowie ein starkes Wachstum der Erträge aus passiven und alternativen Nettomittelflüssen zurückzuführen ist. Die Performance- und Transaktionsgebühren stiegen deutlich um 21 Mio € bzw. 57%, hauptsächlich aufgrund einer höheren Performancegebühr eines Alternatives-Immobilienfonds. Die sonstigen Erträge beliefen sich auf 69 Mio €, ein deutlicher Anstieg um 92 Mio € im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020, der hauptsächlich auf die günstige Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der Garantien für die garantierten Produkte und einen höheren Beitrag aus unserer Beteiligung an Harvest Fund Management Co., Ltd. zurückzuführen ist.

Das bereinigte Ergebnis vor Steuern stieg in der ersten Hälfte 2021 um 35% auf 496 Mio € (erstes Halbjahr 2020: 368 Mio €), im Wesentlichen aufgrund höherer Erträge.

Das verwaltete Vermögen belief sich auf 859 Mrd €, ein Anstieg um 67 Mrd € im Vergleich zum 31. Dezember 2020, was ein weiteres Rekordhoch seit dem Börsengang der DWS in 2018 darstellt. Der Anstieg war hauptsächlich auf positive Nettomittelzuflüsse in Höhe von 21 Mrd €, eine positive Marktentwicklung in Höhe von 35 Mrd € und eine günstige Wechselkursveränderung in Höhe von 10 Mrd € zurückzuführen.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Die in der folgenden Tabelle aufgeführten, alternativen Finanzkennzahlen (Alternative Performance Measures – APM) folgen nicht den allgemein anerkannten Grundsätzen der Rechnungslegung (Generally Accepted Accounting Principles – GAAP), sondern dienen der Beurteilung der historischen sowie zukünftigen Ertrags- und Vermögenslage des DWS-Konzerns. Hierzu werden beispielsweise das verwaltete Kundenvermögen und das Nettomittelaufkommen betrachtet, die wichtige Kennzahlen zur Beurteilung des Ertragspotenzials und Geschäftswachstums sind. Darüber hinaus erfolgt ein Ausschluss von Einmaleffekten in den Erträgen oder zinsunabhängigen Aufwendungen, um die Ertrags- beziehungsweise Kostenentwicklung über mehrere Perioden hinweg vergleichbar zu machen. Unser Management nutzt diese APM als ergänzende Information, um ein umfassenderes Verständnis über die Entwicklung unseres Geschäfts und die Fähigkeit zur Gewinnerzielung zu erhalten. Diese APM sollten allerdings nicht ergänzend zum Jahresüberschuss oder Gewinn vor Steuern als Kennzahlen zur Messung unserer Profitabilität angesehen werden. Ähnliche APM werden von unseren Mitbewerbern in der Vermögensverwaltungsbranche verwendet. Diese können jedoch anders berechnet und daher nicht direkt mit den von uns verwendeten APM vergleichbar sein, auch wenn die Bezeichnungen dieser APM und Non-GAAP-Kennzahlen dies nahelegen können.

Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Verwaltetes Vermögen (AuM)(1) (in Mrd €) 859 745
Nettomittelaufkommen(2) (in Mrd €) 21 6
davon: ESG Nettomittelaufkommen(3) (in Mrd €) 8 N/​A
Managementgebührenmarge(4) (in Basispunkten) 28,0 28,6
Bereinigte Erträge(5) (in Mio €) 1.259 1.074
Bereinigte Kosten(6) (in Mio €) 764 707
Aufwand-Ertrag-Relation (CIR)(7) (in %) 62,2 68,0
Bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation(8) (in %) 60,6 65,8
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern(9) (in Mio €) 496 368

(1) Das verwaltete Vermögen (Assets under Management – AuM) ist definiert als (a) Vermögenswerte, die für Kunden zu Anlagezwecken gehalten werden, und/​oder (b) Kundenvermögen, das von uns auf einer diskretionären oder beratenden Basis verwaltet wird. Das verwaltete Vermögen umfasst sowohl gemeinsame Anlagen (inklusive Investmentfonds und börsengehandelte Fonds (ETF)) als auch separate Kundenmandate. Es wird zu jedem Berichtsstichtag auf Basis der lokalen aufsichtsrechtlichen Vorschriften für Vermögensverwalter zum aktuellen Marktwert bewertet, welcher vom beizulegenden Zeitwert nach IFRS abweichen kann. Messbare Werte sind für die meisten Retail-Produkte täglich verfügbar, werden aber unter Umständen für manche Produkte nur einmal im Monat oder sogar nur einmal im Quartal aktualisiert. Das verwaltete Vermögen berücksichtigt nicht unsere Beteiligung an Harvest (der DWS-Konzern hält einen Anteil von 30% an der Harvest Fund Management Co., Ltd.). Allerdings werden Gründungskapital und zugesagtes Kapital, mit dem wir Managementgebühren verdienen, in den AuM berücksichtigt. Jede regionale Unterteilung des verwalteten Vermögens bildet die Region ab, in dem das Produkt verkauft beziehungsweise vertrieben wird (Vertriebssicht), das sich von der Region, in der die Erträge verbucht werden, unterscheiden kann.

(2) Das Nettomittelaufkommen stellt die Vermögenswerte dar, die von Kunden innerhalb eines bestimmten Zeitraums erworben oder abgezogen wurden. Die Kennzahl ist einer der wichtigsten Treiber für Veränderungen in den AuM.

(3) Die EU-Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte (Sustainable Finance Disclosure Regulation – SFDR) trat am 10. März 2021 in Kraft. Sie schafft einen umfassenden Berichtsrahmen für Finanzprodukte und Unternehmen. Sie führt spezifische Offenlegungspflichten für Produkte ein, die soziale oder ökologische Aspekte berücksichtigen (Artikel 8) oder nachhaltige Investitionen zum Ziel haben (Artikel 9), sowie eine allgemeine Offenlegungspflicht in Bezug auf die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken mit anderen Produkten (Artikel 6). Es wird erwartet, dass die SFDR zusammen mit der Taxonomierichtlinie, der vorgeschlagenen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen und der geänderten MiFiD II sowie der Versicherungsvertriebsrichtlinie einen kohärenten Rahmen für nachhaltige Finanzen schaffen wird, der die Klima- und Umweltziele der EU in transparente Kriterien für bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten zu Anlagezwecken übersetzt. Wir haben daher einen ESG-Produktklassifizierungsansatz eingeführt, der die Einhaltung der SFDR für Produkte in ihrem Geltungsbereich gewährleisten soll. Wir haben solche Produkte entsprechend als Artikel 6, 8 und 9 klassifiziert und stufen alle Artikel 8 und 9 Produkte als ESG ein. Für Produkte, die nicht in den Geltungsbereich der SFDR fallen (hauptsächlich aus den USA und der Region Asien-Pazifik), wendet der ESG-Produktklassifizierungsansatz für institutionelle Produkte die Global Sustainable Investment Alliance (GSIA) General Industry Standards and Guidelines an. Publikumsfonds werden gemäß dem DWS ESG Umstellungs-Rahmenwerk auf Basis der SFDR klassifiziert. Produkte und Nettomittelaufkommen, die diese Standards erfüllen, werden ebenfalls als ESG klassifiziert. Ein vergleichbares ESG-Nettomittelaufkommen ist für die ersten sechs Monate des Jahres 2020 nicht verfügbar.

(4) Die Managementgebührenmarge errechnet sich aus der Summe der Management- und anderer wiederkehrender Gebühren für einen Zeitraum dividiert durch die durchschnittlichen AuM für denselben Zeitraum. Der Jahresdurchschnitt der AuM wird in der Regel über die AuM am Jahresanfang und am Ende eines jeden Kalendermonats berechnet (beispielsweise 13 Referenzpunkte für ein ganzes Jahr). Für unterjährige Perioden werden die Management- und anderen wiederkehrenden Gebühren entsprechend annualisiert.

(5) Die bereinigten Erträge zeigen den Zinsüberschuss und zinsunabhängige Erträge ohne Einmaleffekte wie Veräußerungsgewinne und sonstige wesentliche Einmaleffekte. Wir verwenden diese Kennzahl, um die Erträge auf fortgeführter Basis darzustellen und somit die Vergleichbarkeit mit anderen Perioden zu verbessern. In den Berichtszeiträumen wurden keine Einmaleffekte in den Erträgen bereinigt.

(6) Die bereinigten Kosten sind eine Aufwandsgröße, die wir zur besseren Unterscheidung zwischen den Gesamtkosten (zinsunabhängige Aufwendungen) und den laufenden Betriebskosten verwenden. Diese sind um Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten, Restrukturierungs- und Abfindungskosten sowie um wesentliche nicht wiederkehrende Kosten, einschließlich operationeller Verluste oder transformationsbedingte Kosten, bereinigt, die eindeutig identifizierbare Einmaleffekte darstellen und deren Wiederholung nicht erwartet wird. Die bereinigten Kosten lassen sich wie folgt auf die gesamten zinsunabhängigen Aufwendungen überleiten:

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Zinsunabhängige Aufwendungen 783 731
Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten −1 0
Restrukturierungsaufwand −2 −10
Abfindungszahlungen −5 −14
Transformationsbedingte Kosten −13 0
Bereinigte Kosten 764 707

(7) Die Aufwand-Ertrag-Relation (Cost-Income Ratio – CIR) ist das Verhältnis der zinsunabhängigen Aufwendungen zum Zinsüberschuss und zinsunabhängigen Erträgen.

(8) Die bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation ist das Verhältnis der bereinigten Erträge (siehe Fußnote (5)) zu den bereinigten Kosten (siehe Fußnote (6)).

(9) Das bereinigte Ergebnis vor Steuern wird berechnet, indem das Ergebnis vor Steuern um die Auswirkungen der unter den Fußnoten (5) und (6) erläuterten Erlös- und Kostenanpassungspositionen bereinigt wird.

Ertragslage

Veränderung gegenüber 2020
in Mio € (sofern nicht anders angegeben) Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020 in Mio € in %
Provisionserträge Managementgebühren 1.707 1.586 122 8
Provisionsaufwand Managementgebühren 575 525 50 10
Provisionsüberschuss aus Managementgebühren 1.132 1.061 71 7
Provisionserträge Performance- und Transaktionsgebühren 59 40 19 46
Provisionsaufwand Performance- und Transaktionsgebühren 1 3 −2 −75
Provisionsüberschuss aus Performance- und Transaktionsgebühren 58 37 21 57
Provisionsüberschuss aus Vermögensverwaltung insgesamt 1.190 1.098 93 8
Zinsen und ähnliche Erträge1 12 10 2 21
Zinsaufwendungen 9 8 1 15
Zinsüberschuss 3 2 1 46
Ergebnis aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten/​Verpflichtungen2 128 −157 285 N/​A
Ergebnis aus nach der Equitymethode bilanzierten Beteiligungen 48 31 17 54
Kreditrisikovorsorge 1 0 1 N/​A
Sonstige Erträge/​Verluste (-)2 −108 101 −209 N/​A
Zinsüberschuss und zinsunabhängige Erträge insgesamt 1.259 1.074 185 17
Personalaufwand3 407 376 32 8
Sachaufwand und sonstiger Aufwand 376 355 21 6
Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte 0 −0 0 N/​A
Zinsunabhängige Aufwendungen insgesamt 783 731 52 7
Ergebnis vor Steuern 476 343 132 39
Ertragsteueraufwand 136 101 35 35
Ergebnis nach Steuern 340 243 97 40
Zurechenbar:
Den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss 1 1 −1 −59
Den DWS-Aktionären 340 242 98 41

1 Zinsen und ähnliche Erträge enthalten für das erste Halbjahr 2021 und 2020 4 Mio € und 5 Mio €, die nach der Effektivzinsmethode ermittelt wurden.

2 Das Ergebnis aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten/​Verpflichtungen enthält Bewertungsanpassungen aus Garantiefonds in Höhe von 114 Mio € im ersten Halbjahr 2021 (-93 Mio € im ersten Halbjahr 2020). Die sonstigen Erträge beinhalten Bewertungsanpassungen der Verbindlichkeiten aus Garantiefonds in Höhe von -114 Mio € im ersten Halbjahr 2021 (93 Mio € im ersten Halbjahr 2020). Der Konzern hält keine Anteile an diesen Fonds.

3 Darin ist Restrukturierungsaufwand in Höhe von 2 Mio € im ersten Halbjahr 2021 enthalten (10 Mio € im ersten Halbjahr 2020).

Für das erste Halbjahr 2021 verzeichneten wir ein erheblich höheres Ergebnis vor Steuern von 476 Mio €, ein Anstieg um 132 Mio € (oder 39%) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Unser Zinsüberschuss und unsere zinsunabhängigen Erträge waren höher als im Vorjahr mit leicht höheren Managementgebühren und deutlich höheren Performance- und Transaktionsgebühren sowie sonstigen Erträgen. Die zinsunabhängigen Aufwendungen waren höher als in der ersten Hälfte des Jahres 2020.

Zinsüberschuss und zinsunabhängige Erträge insgesamt betrugen 1.259 Mio €, ein Anstieg von 185 Mio € (oder 17%) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. Der Provisionsüberschuss aus Performance- und Transaktionsgebühren stieg deutlich um 21 Mio € (oder 57 %), hauptsächlich aufgrund einer höheren Performancegebühr für einen Immobilienfonds, die im ersten Quartal 2021 verbucht wurde. Die Managementgebühren stiegen leicht an, was auf eine positive Marktentwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2020 und im Jahr 2021 sowie auf ein starkes Wachstum der Erträge aus passiven und alternativen Nettozuflüssen zurückzuführen ist. Die übrigen Erträge belaufen sich auf 69 Mio €, ein Anstieg um 92 Mio € im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020, der vor allem auf die günstige Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der Garantien für unsere Garantie-Produkte und einen höheren Beitrag aus unserer Beteiligung an Harvest Fund Management Co. Ltd. zurückzuführen ist.

Die zinsunabhängigen Aufwendungen in Höhe von 783 Mio € sind um 52 Mio € (oder 7%) höher als im ersten Halbjahr 2020. Der Anstieg des Personalaufwands ist hauptsächlich auf eine höhere aufgeschobene und variable Vergütung zurückzuführen. Der Sachaufwand und sonstiger Aufwand stieg vor allem aufgrund höherer transformationsbedingter Kosten für Beratungsleistungen und IT-Aufwendungen sowie aufgrund höherer Aufwendungen infolge des Anstiegs des verwalteten Vermögens.

Verwaltetes Vermögen (AuM)

Die Entwicklung der AuM für das erste Halbjahr 2021 spiegelt sich in der nachfolgenden Tabelle wider:

31.12.2020 Jan. – Jun. 2021 30.6.2021
in Mrd € AuM Nettomittelaufkommen Währungsentwicklung Marktentwicklung Sonstiges AuM
Produkt:
Active Aktien 97 −0 1 12 0 110
Active Multi-Asset 59 1 0 3 0 64
Active SQI1 69 2 0 3 −0 74
Active Anleihen 220 3 3 −3 1 223
Active Geldmarkt 75 −3 2 −0 −1 73
Passive 179 15 3 16 0 213
Alternatives 93 3 1 5 1 103
Insgesamt 793 21 10 35 1 859

1 Systematische und quantitative Anlagen.

Das verwaltete Vermögen belief sich auf 859 Mrd €, was einem Anstieg von 67 Mrd € gegenüber dem 31. Dezember 2020 entspricht. Der Anstieg ist hauptsächlich auf eine positive Marktentwicklung von 35 Mrd €, positive Nettomittelaufkommen in Höhe von 21 Mrd € und eine günstige Währungsentwicklung in Höhe von 10 Mrd € zurückzuführen.

Die Höhe der AuM ist ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Ertragslage, da der auf die Managementgebühren entfallende Umsatzanteil überwiegend im Verhältnis zu den AuM abgerechnet wird. Bei unveränderter Managementgebührenmarge wird ein Anstieg der durchschnittlichen AuM in der Regel zu einem Anstieg der Erträge führen.

Nettomittelaufkommen

Das Nettomittelaufkommen stellt die Vermögenswerte dar, die von Kunden innerhalb eines bestimmten Zeitraums erworben oder abgezogen wurden. Im ersten Halbjahr 2021 erzielten wir ein Nettomittelaufkommen von 21 Mrd €, vorwiegend dank starker Mittelzuflüsse in unsere gezielten Wachstumsbereich der passiven und alternativen Produkte sowie Active Anleihen und Active SQI, teilweise kompensiert durch Nettomittelabflüsse aus Geldmarktprodukten.

Währungsentwicklung

Die Währungsentwicklung stellt die Wechselkursentwicklung von Produkten in lokalen Währungen gegenüber dem Euro dar. Die Berechnung erfolgt, indem die Anpassung des Wechselkurses auf die Vermögenswerte auf monatlicher Basis angewandt und berechnet wird.

Marktentwicklung

Die Marktentwicklung stellt in erster Linie die zugrunde liegende Wertentwicklung der Vermögenswerte dar, die auf Markteffekten (Aktienindizes, Zinssätze, Wechselkurse) und der Performance der Fonds beruht. Die Marktentwicklung im Berichtszeitraum führte zu einer Zunahme des verwalteten Vermögens um 35 Mrd €, vor allem bei Aktien- und passiven Produkten.

Finanz- und Vermögenslage

Liquidität

Die Refinanzierung unserer Geschäftstätigkeit erfolgt grundsätzlich über die durch unser operatives Geschäft generierten Eigenmittel und Barmittel. Um sicherzustellen, dass der Konzern seine Zahlungsverpflichtungen zu jedem Zeitpunkt und in allen Währungen erfüllen kann, haben wir ein Rahmenwerk zur Steuerung des Liquiditätsrisikos eingeführt, das Stresstests für unsere laufende und prognostizierte Liquiditätsposition beinhaltet. Im Rahmen des jährlichen Strategieplanungsprozesses projizieren wir die Entwicklung der wichtigsten Liquiditäts- und Refinanzierungskennzahlen basierend auf dem zugrunde liegenden Geschäftsplan, um sicherzustellen, dass unser Plan im Einklang mit unserem Risikoappetit steht. Zum 30. Juni 2021 hielten wir Barreserven, Einlagen bei Kreditinstituten, Staatsanleihen und Geldmarktfonds in Höhe von insgesamt 3.010 Mio € (3.057 Mio € zum 31. Dezember 2020). Zur weiteren Diversifizierung unserer Refinanzierungsmöglichkeiten steht uns eine auf mehrere Währungen lautende revolvierende Kreditlinie in Höhe von 500 Mio € zur Verfügung. Zum 30. Juni 2021 wurde die Kreditlinie nicht in Anspruch genommen.

Kapitalmanagement

Wir unterhalten einen zukunftsgerichteten Kapitalplan, um die Entwicklung des Kapitalangebots und -bedarfs sowie die prognostizierte Kapitalausstattung des Konzerns aus rechnungslegungsbezogener, aufsichtsrechtlicher und ökonomischer Perspektive zu bewerten. Die Kapitalplanung ist in den Gesamt-Strategieplanungsprozess des Konzerns eingebettet, um einen integrierten Finanz- und Risikoplanungsansatz sicherzustellen. Die Ergebnisse des Planungsprozesses fließen in die Entscheidungen des Managements ein beziehungsweise ermöglichen Managemententscheidungen, wie etwa die strategische Ausrichtung des Konzerns und die Ausnutzung rentabler Chancen für die Geschäftsentwicklung und Beteiligungsmöglichkeiten.

Investitionen

Der Konzern tätigte in den ersten sechs Monaten in 2021 keine wesentlichen Investitionsausgaben für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Eventualverbindlichkeiten und sonstige Verpflichtungen erhöhten sich von 128 Mio € zum 31. Dezember 2020 um 16 Mio € auf 144 Mio € zum 30. Juni 2021, hauptsächlich auf Grund von neuen Verpflichtungen aus Co-Investments.

Nettovermögen

Die nachfolgende Tabelle stellt ausgewählte Positionen unserer Vermögenslage dar:

Veränderung gegenüber 2020
in Mio € (sofern nicht anders angegeben) 30.6.2021 31.12.2020 in Mio € in %
Aktiva:
Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten 2.126 2.189 −63 −3
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 3.180 2.954 226 8
Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte 3.618 3.550 68 2
Sonstige Vermögenswerte1 2.519 1.754 765 44
Summe der Aktiva 11.443 10.448 995 10
Passiva:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen 749 702 47 7
Sonstige Verbindlichkeiten2 3.852 2.983 869 29
Summe der Verbindlichkeiten 4.601 3.685 915 25
Eigenkapital 6.842 6.762 80 1
Summe der Passiva 11.443 10.448 995 10

1 Summe der zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte, der nach der Equitymethode bilanzierten Beteiligungen, Forderungen aus Krediten, Sachanlagen, Vermögenswerte aus Nutzungsrechten, zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte, sonstigen Aktiva, Steuerforderungen aus laufenden und latenten Steuern.

2 Summe der Einlagen, sonstigen kurzfristigen Geldaufnahmen, Leasingverbindlichkeiten, sonstigen Passiva, Rückstellungen, Steuerverbindlichkeiten aus laufenden und latenten Steuern und langfristigen Verbindlichkeiten.

Zum 30. Juni 2021 erhöhte sich die Summe der Aktiva um 995 Mio € (oder 10%) im Vergleich zum Jahresende 2020.

Die Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten reduzierten sich um 63 Mio €. Die Reduzierung ist hauptsächlich zurückzuführen auf die gezahlte Dividende in Höhe von 362 Mio € und Nettosteuerzahlungen in Höhe von 55 Mio €. Diese Entwicklung wird aufgehoben durch reguläre Nettozahlungsveränderungen in Höhe von 480 Mio €. Die Erhöhung der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 226 Mio € bezieht sich hauptsächlich auf eine Erhöhung bei den Garantiefonds und Investmentverträgen in Höhe von 218 Mio €. Der Zugang bei dem Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 68 Mio € ist hauptsächlich auf positive Währungskurseffekte durch den USD zurückzuführen. Die sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich um 765 Mio €, was hauptsächlich auf die Erhöhung der Forderungen aus Handelsgeschäften und Wertpapierabwicklung in Höhe von 650 Mio €, die Erhöhung der nach der Equitymethode bilanzierten Beteiligungen in Höhe von 59 Mio € und eine Erhöhung bei den sonstigen Forderungen in Höhe 56 Mio € zurückzuführen ist.

Zum 30. Juni 2021 erhöhte sich die Summe der Verbindlichkeiten um 915 Mio € (oder 25%) gegenüber dem Jahresende 2020. Die Erhöhung insgesamt war hauptsächlich durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Garantiefonds und Investmentverträgen in Höhe von 174 Mio €, eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Handelsgeschäften und Wertpapierabwicklung in Höhe von 624 Mio € sowie eine Erhöhung in den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 117 Mio € zurückzuführen.

Eigenkapital

Das Eigenkapital belief sich zum 30. Juni 2021 auf insgesamt 6.842 Mio € gegenüber 6.762 Mio € zum 31. Dezember 2020. Der Anstieg um 80 Mio € ist vor allem auf und den Jahresüberschuss nach Steuern für das erste Halbjahr 2021 in Höhe von 340 Mio € zurückzuführen und den positiven Effekt aus Wechselkursveränderungen auf Kapital in anderen Währungen als dem Euro in Höhe von 122 Mio € ausgeglichen durch die Dividendenzahlung in Höhe von 362 Mio €.

Aufsichtsrechtliches Eigenkapital

Per 26. Juni 2021 hat sich die Regulierung des Konzerns geändert. Wir unterliegen nicht länger der Capital Requirements Regulation und Directive (CRR/​CRD IV), stattdessen aber den aufsichtsrechtlichen Regelungen der neuen Investment Firm Regulation (EU) 2019/​2033 (IFR) und Investment Firm Directive (EU) 2019/​2034 (IFD).

IFR und IFD bilden ein regulatorisches Rahmenwerk für EU Wertpapierfirmen, das darauf abzielt, die für Wertpapierfirmen spezifischen Anfälligkeiten und Risiken besser zu adressieren und den Aufwand der Einhaltung dieser Regelungen durch angepasste Standards zu reduzieren. Die Regeln führen unter anderem ein neues Klassifikationsschema für Wertpapierinstitute ein, das auf deren Aktivitäten, systemischer Relevanz, Größe und Verflechtung basiert. Der DWS-Konzern wird als Klasse 2 Wertpapierinstitut eingestuft.

Die relative Zusammensetzung des aufsichtsrechtlichen Eigenkapitals ist in Artikel 9 der IFR definiert. Wie vormals unter der CRR erwähnt, ist das aufsichtsrechtliche Eigenkapital des Konzerns identisch mit der CET1 Berechnung, weil es keine zusätzlichen Tier 1 oder Tier 2 Kapitalinstrumente gibt. Im Vergleich zur CRR liegt der größte Unterschied bei der Berechnung des CET1 Kapitals darin, dass bestimmte Abzüge vom Kapital vollständig berücksichtigt werden, anstatt die Abzugsregeln der CRR anzuwenden, die Schwellenwerte berücksichtigt.

Der Konzern hat aufsichtsrechtliches Mindesteigenkapital vorzuhalten, das dem höheren entspricht von

der permanenten Mindestanforderung an das aufsichtsrechtliche Eigenkapital, welches der anfänglichen Kapitalanforderung des Konzerns entspricht,

einem Viertel der jährlichen Anforderungen aus fixen Gemeinkosten des vergangenen Jahres oder

der Summe der Anforderungen durch k-Faktoren, dem durch die IFR eingeführten Konzept.

Die Kapitalanforderung aus k-Faktoren basiert auf drei Risikotypen: Kundenrisiko, Marktrisiko und Unternehmensrisiko. Jeder Risikotyp hat ihm zugeordnete k-Faktoren, die zusammengenommen die Kapitalanforderung aus k-Faktoren ergeben. Für den Konzern sind nur bestimmte k-Faktoren relevant: k-AuM (verwaltete Vermögenswerte), k-ASA (verwahrte und verwaltete Vermögenswerte) und k-COH (bearbeitete Kundenaufträge) in Bezug auf Kundenrisiko, sowie k-NPR (Nettopositionsrisiko) in Bezug auf Marktrisiko. Viele Berechnungen der Kapitalanforderungen aus k-Faktor basieren auf gleitenden Durchschnitten der jeweils zu Grunde liegenden Inputfaktoren, wie z.B. verwaltete Vermögenswerte (AuM), bearbeitete Kundenaufträge (COH) usw., die mit einem festen Koeffizienten multipliziert werden, den die IFR vorgibt.

Unser aufsichtsrechtliches Eigenkapital gemäß IFR zum 30. Juni 2021 reduzierte sich im ersten Halbjahr 2021 um 82 Mio € auf 2.420 Mio €. Der Rückgang wurde hauptsächlich durch einen höheren Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte verursacht, ausgeglichen durch die Realisierung des Jahresendgewinns abzüglich der gezahlten Dividende für 2020. Das CET1 gemäß IFR zum 30. Juni 2021 beinhaltet 581 Mio € Kapitalabzüge für Beteiligungen an Unternehmen des Finanzsektors und aktive latente Steuern (Dezember 2020 pro-forma 512 Mio €). Nach der CRR unterlagen diese Abzüge Regeln für Schwellenwerte. Zum 31. Dezember 2020 wurden diese Positionen als risikogewichtete Aktiva anstatt als Kapitalabzüge angesetzt.

Die Kapitalanforderung basierend auf den k-Faktoren gemäß IFR betrug 537 Mio € zum 30. Juni 2021, was verglichen mit 508 Mio € zum 31. Dezember 2020 (pro forma) einem Anstieg in Höhe von 29 Mio € entspricht. Der Anstieg resultierte aus einem höheren Nettopositionsrisiko und höheren verwalteten Vermögenswerten. Der Überschuss des aufsichtsrechtlichen Eigenkapitals zu den Kapitalanforderungen betrug 1.883 Mio € per 30. Juni 2021, verglichen mit 1.995 Mio € zum 31. Dezember 2020 (pro forma), wie in der folgenden Tabelle angegeben. Damit erfüllen wir die aufsichtsrechtlichen Gesamtkapitalanforderungen gemäß Artikel 9 der IFR.

Wir wendeten die IFR immer an, wo es finale Regelungen gibt und passten unser Vorgehen an die CRR an, wo finale Regelungen noch nicht verfügbar sind. Es können sich durch finale Veröffentlichungen noch Änderungen ergeben.

in Mio € (sofern nicht anders angegeben) 30.6.2021 IFR /​ IFD1,2 31.12.2020 Pro-forma IFR/​ IFD1,2 31.12.2020 CRR /​ CRD IV
Regulatorische Eigenmittel:
Hartes Kernkapital (CET1) 2.420 2.503 3.014
Kernkapital (CET1 + AT1) 2.420 2.503 3.014
Tier-2-Kapital 0 0 0
Regulatorische Eigenmittel insgesamt 2.420 2.503 3.014
Risikogewichtete Aktiva:
Kreditrisiko N/​A N/​A 6.394
Kreditrisikobezogene Bewertungsanpassung (CVA) N/​A N/​A 0
Marktrisiko N/​A N/​A 3.915
Operationelles Risiko N/​A N/​A 0
Risikogewichtete Aktiva insgesamt N/​A N/​A 10.309
Anforderungen für K-Faktoren:
K-AuM (verwaltete Vermögenswerte) 153 149 N/​A
K-ASA (verwahrte und verwaltete Vermögenswerte) 45 45 N/​A
K-COH (bearbeitete Kundenaufträge) 0 0 N/​A
K-NPR (Nettopositionsrisiko) 339 313 N/​A
Eigenmittelanforderungen basierend auf K-Faktoren insgesamt 537 508 N/​A
Eigenmittelüberschuss/​-unterdeckung (–) 1.883 1.995 N/​A
Harte Kernkapitalquote (in %) N/​A N/​A 29,2

Der Konsolidierungskreis nach IFR entspricht dem nach der CRR.

Nicht regulatorisch konsolidierte Gesellschaften werden mit der Equitiymethode berücksichtigt entsprechend der CRR.

Die nachstehende Tabelle zeigt eine Überleitung des Eigenkapitals nach IFRS zum Aufsichtsrechtlichen Eigenkapital:

in Mio € 30.6.2021 IFR /​ IFD 31.12.2020 Pro-forma IFR/​ IFD 31.12.2020 CRR /​ CRD IV
DWS-Aktionären zurechenbares Eigenkapital nach IFRS, aufsichtsrechtlicher Konsolidierungskreis 6.821 6.708 6.708
Eliminierung des Jahresüberschusses, nach Anrechnung der Zwischengewinne 363 502 502
Abzugsposten:
Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte (abzüglich der damit verbundenen latenten Steuerverbindlichkeiten) 3.401 3.157 3.157
Aktive latente Steuern auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge 0 0 0
Aktive latente Steuern 154 162 0
Unternehmen des Finanzsektors 427 350 0
Vorsichtige Bewertung 19 24 24
Leistungsorientierte Vorsorgeplanvermögen 11 11 11
Sonstige aufsichtsrechtliche Anpassungen 251 0 0
Regulatorische Eigenmittel 2.420 2.503 3.014

Synthetisches Halten von eigenen CET1 Instrumenten in Verbindung mit aktienbasierter Mitarbeitervergütung.

Geschäftsführung und Aufsichtsrat

Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin

In der ersten Jahreshälfte 2021 blieb die Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin unverändert.

Aufsichtsrat

Im Aufsichtsrat gab es im ersten Halbjahr 2021 keine Veränderungen.

Prognosebericht

Die Weltwirtschaft

Aussichten für die Weltwirtschaft

Wirtschaftswachstum (in %) 1 20213 20202 Haupttreiber
Weltwirtschaft In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 dürfte der COVID-19-Pandemieverlauf durch die zunehmende Verfügbarkeit von Impfstoffen positiv beeinflusst werden. In vielen Volkswirtschaften wurden Öffnungsschritte möglich, sodass der private Verbrauch bis Ende 2021 wieder deutlich an Fahrt gewinnt. Die Ausbreitung der neuen Delta-Variante könnte die Erholung aber dämpfen. Die Weltwirtschaft dürfte weiterhin vom lebhaften Außenhandel profitieren. Die synchrone Erholung, insbesondere in den Industrieländern, könnte dabei zu weiteren temporären Angebotsengpässen führen und die Inflation antreiben. In einigen Regionen treten in der zweiten Jahreshälfte 2021 starke Fiskalprogramme in Kraft.
BIP 6,3 −3,2 0
Inflation 3,6 2,6 0
Davon:
Industrieländer Mit der zunehmenden Öffnung der Volkswirtschaften dürfte der Aufschwung weiter an Fahrt aufnehmen, der durch aufgestaute Kaufkraft, starke Weltkonjunktur und unterstützende Fiskalprogramme getragen wird. Im Zuge des Aufschwungs ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen, auch wenn einige der Entwicklungen eher vorübergehender Natur sein dürften. Die Zentralbanken der Industrieländer dürften für den Rest des Jahres 2021 unterstützend bleiben. Die wirtschaftliche Normalisierung könnte Ende 2021 eine Diskussion über den Ausstieg aus den pandemiebezogen Maßnahmen der Geldpolitik einleiten.
BIP 5,7 −5,0 0
Inflation 2,7 0,7 0
Schwellenländer Die Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte verbessern und so die wirtschaftliche Erholung stützen. Zudem profitieren die Schwellenländer von der guten Entwicklung ihrer Handelspartner. Dennoch dürften sich die Schwellenländer im Laufe des Jahres weiter mit unterschiedlichem Tempo erholen. In Asien überwiegen die ökonomische Widerstandsfähigkeit und die positiven Effekte des Welthandels. Für die lateinamerikanischen Volkswirtschaften wird hingegen eine gedämpfte Entwicklung erwartet.
BIP 6,8 −1,9 0
Inflation 4,3 4,0 0
Eurozone In der Eurozone schreitet die Impfkampagne weiter voran und unterstützt damit die wirtschaftliche Erholung. Es ist zu erwarten, dass das Vor-Pandemie-Niveau bis Ende 2021 erreicht wird. Eine starke Erholung zur Jahresmitte dürfte von aufgestauter Konsumnachfrage und fiskalischen Impulsen profitieren. Darüber hinaus bleibt die Europäische Zentralbank unterstützend, indem sie ihr Pandemiekaufprogramm (PEPP) beibehält. Die Inflation dürfte deutlich anziehen, insbesondere aufgrund von starken Basiseffekten, da das Preisniveau in den entsprechenden Vorjahresmonaten niedriger lag.
BIP 5,0 −6,5 0
Inflation 2,1 0,3 0
Davon:
Deutschland Die Pandemieentwicklung profitiert von steigenden Impfraten. Das Wirtschaftswachstum dürfte in der zweiten Jahreshälfte 2021 stark anziehen. Zusammen mit einer dynamischen externen Nachfrage dürfte die aufgestaute Kaufkraft im Inland zu einem wichtigen Wachstumstreiber werden. Globale Angebotsengpässe und Preissteigerungen bei Grundstoffen dürften jedoch ein Gegenwind für die Industrieproduktion bleiben. Die Entwicklung der Verbraucherpreise wird aufgrund von Basiseffekten und starker privater Nachfrage bis zum Jahresende deutlich aufwärts gerichtet bleiben.
BIP 4,0 −4,8 0
Inflation 2,3 0,4 0
USA Die US-Wirtschaft dürfte infolge des massiven fiskalischen Stimulus sehr dynamisch wachsen. Bis Jahresende 2021 könnte die Wirtschaftsleistung wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreichen. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich der Arbeitsmarkt weiter erholen, vor allem da sich die Belebung des Dienstleistungssektors fortsetzt. Wenn sich das wirtschaftliche Umfeld fortlaufend verbessert und die Inflation weiter anzieht, könnte die Federal Reserve Bank bis Ende 2021 eine Drosselung ihrer Wertpapierkäufe ankündigen.
BIP 6,7 −3,5 0
Inflation 4,2 1,2 0
Japan Die Zunahme der Impfungen sollte die japanische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte stützen. Der private Verbrauch und die Kapitalinvestitionen dürften an Schwung gewinnen. Während global vielfach eine dynamische Inflationsentwicklung zu erwarten ist, sticht Japan durch ein niedriges Inflationsniveau hervor, das von der negativen Produktionslücke bewirkt wird. Zudem hat die Verschiebung des Basisjahres des Verbraucherpreisindexes einen dämpfenden Einfluss.
BIP 2,6 −4,7 0
Inflation −0,4 0,0 0
Asien4 Eine zunehmende Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen verbessert die Aussichten für die asiatischen Volkswirtschaften. Aber der Erholungsfortschritt dürfte im Ländervergleich unterschiedlich bleiben. Große Volkswirtschaften wie China, Singapur, Südkorea und Hong Kong könnten eine Immunität der Bevölkerung bis zum Jahresende erreichen. Es ist zu erwarten, dass die asiatischen Volkswirtschaften von einer sehr robusten Auslandsnachfrage profitieren werden. Der Inlandsnachfrage fehlt jedoch ein kräftigerer Stimulus.
BIP 7,9 −0,8 0
Inflation 2,2 2,9 0
Davon:
China Die chinesische Wirtschaft dürfte von einer starken Auslandsnachfrage und einem Aufschwung des Verbrauchervertrauens profitieren, was durch eine Beschleunigung der Impfstoffkampagne gestützt werden könnte. Eine straffere Fiskalpolitik dürfte die Inlandsnachfrage hingegen eher bremsen. Es ist zu erwarten, dass die People‘s Bank of China den Leitzins bis Jahresende nochmal senkt.
BIP 8,9 2,3 0
Inflation 1,1 2,5 0

1 Jährliches reales Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Wachstum (in % im Vergleich zum Vorjahr). Quellen: Nationale Behörden, sofern nicht anders angegeben.

2 Bedingt durch die ökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ergaben sich für einige Wirtschaftsdaten des Jahres 2020 Revisionen durch die öffentlichen Statistikbehörden. Daher kann es an dieser Stelle zu Abweichungen in Bezug auf zuvor publizierte Daten kommen.

3 Quellen: Deutsche Bank Research.

4 Umfasst China, Indien, Indonesien, Hong Kong, Süd-Korea, Malaysia, Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Taiwan Thailand und Vietnam ohne Japan.

Unsere Prognosen könnten durch eine Reihe von Risiken beeinträchtigt werden. In Bezug auf die Pandemieentwicklung könnte es zu Angebotsengpässen bei der Impfstoffversorgung kommen. Das gilt insbesondere für die Schwellenländer und würde deren wirtschaftliche Erholung bremsen. Das Auftreten und die Ausbreitung neuer Virusvarianten in Kombination mit einer zögerlichen Impfnachfrage, bevor die Herdenimmunität erreicht ist, könnten den Ausblick ebenfalls belasten. Aus ökonomischer Perspektive haben sich die Risiken der Inflationsentwicklung eindeutig nach oben verschoben. Eine dauerhaft höher als erwartet ausfallende Inflation könnte zu einer strafferen Geldpolitik führen, die das Wachstum vorzeitig dämpfen würde. Mit Blick auf die Schwellenländer könnte zudem eine unerwartete Stärke des US-Dollars die wirtschaftliche Erholung beeinträchtigen.

Die Vermögensverwaltungsbranche

Trotz der Herausforderungen durch die Pandemie und der damit verbundenen Unsicherheiten am Markt, hat die Vermögensverwaltungsbranche dank robuster Märkte und staatlicher Unterstützungsinitiativen in der ersten Hälfte des Jahres 2021 weiterhin Nettomittelzuflüsse und Vermögenszuwachs verzeichnet. Die Branche wird weiterhin von einer Reihe von Trends geprägt, die die Nachfrage der Investoren, Zuordnung, die Produktentwicklung und die Bereitstellung beeinflussen. Diese Trends unterstreichen die Notwendigkeit, dass Manager über verschiedene Anlageklassen, Vehikel und geografische Regionen hinweg diversifiziert sein müssen, um kosteneffektive Lösungen anbieten zu können.

Langfristige demografische und sozioökonomische Trends bleiben bestehen. Eine alternde Bevölkerung treibt die Nachfrage nach Altersvorsorgelösungen an, während der Wohlstand in rasant wachsenden Schwellenländern wie China und Indien anzieht und damit neue Chancen für Vermögensverwalter bietet.

Anleger konzentrieren sich weiterhin auf die „Barbell Strategie“ und setzen einerseits auf kostengünstige passive Strategien und andererseits auf alternative Anlagen. Im Streben nach Rendite hat das Niedrigzinsumfeld viele institutionelle Investoren dazu veranlasst, ihre Risikokurve zu erhöhen und stärkeres Interesse an privaten Marktanlagen hervorgerufen.

Im passiven Bereich verzeichneten ETFs starke Zuflüsse und setzten damit den beeindruckenden Wachstumstrend der letzten Jahre fort.

Entsprechend den Entwicklungen in der breiteren Gemeinschaft sind ökologische, soziale und Governance (ESG) Investitionen sowie neue Technologien zu wichtigen Themen in der Vermögensverwaltungsbranche geworden. Investoren suchen aktiv nach nachhaltigen Investments, ein Trend, der im Zuge der Pandemie noch weiter an Dynamik gewonnen hat. Der Klimawandel ist zu einer zentralen Säule in den Portfolios vieler institutioneller Investoren geworden. Vermögensverwalter setzen zudem neue Technologien ein, wie z. B. künstliche Intelligenz, um den Online-Zugang zu verbessern und eine stärkere „Personalisierung“ anzubieten. Sie nutzen dafür Automatisierungsprozesse, um effizienter zu werden, und setzen digitale Möglichkeiten ein, um neue Produkte anzubieten und die Performance zu verbessern. Die Marktkonsolidierung wird auch die Wettbewerbslandschaft bestimmen, wobei die M&A-Aktivität (Fusionen und Akquisitionen – Mergers & Acquisitions) wahrscheinlich weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben wird. Diese Entwicklung wird von Unternehmen vorangetrieben, die nach Größenvorteilen und operativer Effizienz streben, und jenen, die in neue Regionen, vor allem in Asien, expandieren oder ihre Produktkapazitäten diversifizieren wollen. Hierbei wird der Fokus voraussichtlich weiterhin auf alternativen Investments, ESG-Möglichkeiten und digitaler Expertise liegen.

Obwohl die wirtschaftlichen Herausforderungen, darunter die vollen Auswirkungen von COVID-19 sowie die Margenerosion bestehen bleiben, glauben wir, dass die Vermögensverwaltungsbranche in Bezug auf das verwaltete Vermögen langfristig weiter wachsen wird. ESG wird einen wesentlichen Beitrag zu diesem Wachstum leisten.

Der DWS-Konzern

Wir beurteilen die Aktienmärkte vorsichtig optimistisch, möchten unser Geschäft dennoch gegen die Aussicht auf anhaltende Volatilität und potenzielle Herausforderungen des Marktes absichern. Im Vordergrund steht unser bereinigtes Aufwand-Ertrag-Relations-Ziel, um sicherzustellen, dass wir in der Lage sind, unabhängig vom Marktumfeld, in dem wir tätig sind, den größtmöglichen Wert für unsere Aktionäre zu generieren. In Zukunft werden Wachstum und Effizienz unseren Shareholder Value vorantreiben, sodass wir unsere mittelfristigen Ziele Anfang des Jahres 2021 weiterentwickelt haben: Bis 2024 streben wir eine bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation von 60% und ein Nettomittelaufkommen7F8 von >4% an.

Im Gegensatz zu unserer Prognose im Geschäftsbericht 2020, erwarten wir, dass das verwaltete Vermögen Ende 2021 höher sein wird als Ende 2020, angetrieben von Nettomittelzuflüssen und starker Marktentwicklung.

Für das Jahr 2021 erwarten wir weitere Nettomittelzuflüsse in unseren angestrebten Wachstumsbereichen der passiven und alternativen Anlagen, die durch strategische Partnerschaften sowie Produktinnovationen, einschließlich weiterer ESG-Angebote, unterstützt werden. Außerdem erwarten wir für das Jahr 2021 höhere Managementgebühren sowie höhere bereinigte Erträge als im Vorjahr, was eine Weiterentwicklung der Prognose aus dem Vorjahr darstellt. Zudem gehen wir von einem signifikanten Anstieg unserer Performance- und Transaktionsgebühren in 2021 aus, was ebenfalls eine Verbesserung unserer bisherigen Prognose ist. Wir erwarten darüber hinaus, dass auch die sonstigen Erträge wesentlich höher ausfallen werden.

Für das Jahr 2021 erwarten wir außerdem positive Effekte aus unseren Kosteneffizienz-Initiativen, die unsere Investitionen in Wachstum teilweise kompensieren werden. Weiterhin erwarten wir, dass unsere bereinigte Kostenbasis, ausgenommen der Kosten für Transformation, im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich leicht höher ausfallen wird.

Im Gegensatz zu unserem Ausblick im Geschäftsbericht 2020, erwarten wir nun ein signifikant höheres bereinigtes Ergebnis vor Steuern für 2021.

Daraus resultierend erwarten wir, unter der Annahme freundlicher Märkte, dass unsere bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation im unteren 60 Prozentbereich bleibt.

8 Des verwalteten Vermögens zu Beginn der Periode im mittelfristigen Durchschnitt.

Risiken und Chancen

Die Risiken und Chancen, deren Eintreten wir über einen Zeitraum von einem Jahr für wahrscheinlich halten, sind in unserem Prognosebericht berücksichtigt. Der folgende Abschnitt konzentriert sich auf bestimmte zukünftige Trends oder Ereignisse, die gegenüber den im Prognosebericht reflektierten Erwartungen Verschlechterungen oder Verbesserungen darstellen könnten.

Risiken

Sollten sich die gesamtwirtschaftliche Lage, die Marktbedingungen und die Wachstumsperspektiven gegenüber den Erwartungen in unserem Prognosebericht verschlechtern, könnte sich dies nachteilig auf unsere Geschäftstätigkeit, Betriebsergebnisse oder strategischen Pläne auswirken.

Die rasante Ausbreitung der COVID-19-Pandemie, welche das Wirtschaftsgeschehen ernsthaft gestört hat, hat zu einem starken Rückgang des globalen BIP-Wachstums geführt. Jedoch hat die Konjunktur im zweiten Quartal des Jahres wieder angezogen. Viele Länder haben bereits erhebliche Fortschritte hinsichtlich der Impfung ihrer Bevölkerung gemacht. Die Märkte haben dieses optimistische Szenario bereits eingepreist. Daher wird entscheidend sein, ob die Erwartungen hinsichtlich der Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe und deren schneller Einführung erfüllt werden. Falls sich die Erwartungen nicht erfüllen sollten, könnte dies negative Auswirkungen auf das globale Wachstum und die globalen Finanzmärkte haben. Trotz der gegenwärtig von uns eingesetzten Richtlinien bezüglich Business Continuity und Krisenmanagement könnten Reisebeschränkungen oder potenzielle Auswirkungen auf das Personal unseren Geschäftsbetrieb stören. Ferner könnte ein weiterer möglicher Konjunkturrückgang unsere Erträge, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten negativ beeinflussen.

Die langfristigen Effekte der andauernden COVID-19-Pandemie und ihre Effekte auf die Weltwirtschaft könnten unsere Fähigkeiten beeinträchtigen, unsere finanziellen Ziele zu erreichen. Während die langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen auf unser Unternehmen und unsere finanziellen Ziele noch nicht vorherzusehen sind, könnten wir wesentlich von einem nachhaltigen Abwärtstrend in den lokalen, regionalen und weltweiten Wirtschaftslagen beeinträchtigt sein. Während einige Länder beginnen, die Restriktionen zu lockern (z. B. Aufhebung von Lockdowns, Aufhebung von Reisebeschränkungen, und große Unternehmen bitten Ihre Belegschaft wieder in die Büros), könnten Risiken hinsichtlich der Wirksamkeit der Impfung und COVID-19-Varianten die Rückkehr zur Normalität gefährden. Darüber hinaus hat die Pandemie eine Reflexionsphase erschaffen, in der Arbeitnehmer und Arbeitgeber den physischen Büroraum und Konzepte mobilen Arbeitens neu bewertet haben. Hier existieren weiterhin Sorgen großer Städte, die auf die positiven wirtschaftlichen Effekte der Pendler und die gewerblichen Vermietungen angewiesen sind.

Weiterhin könnten die erhöhten politischen Unsicherheiten weltweit, protektionistische und handelsbeschränkende Maßnahmen sowie die andauernden Verhandlungen bezüglich der Übergangszeit, die der Entscheidung des Vereinigten Königreichs folgen, aus der Europäischen Union auszutreten, nicht vorhersehbare Folgen für die Wirtschaft, die Marktvolatilität und das Anlegervertrauen haben. Das wiederum könnte zu einem rückläufigen Geschäft führen und unsere Erträge und Gewinne sowie die Umsetzung unserer strategischen Pläne nachteilig beeinflussen.

Brexit

Mit unserem Sitz in Frankfurt und Geschäftstätigkeiten in ganz Europa, sind wir gut positioniert, um unsere aktuellen geschäftlichen und operativen Tätigkeiten fortsetzen zu können, obwohl kein umfassender Brexit Deal für den Finanzdienstleistungsbereich geschlossen werden konnte. Wir hatten ein Projekt zur Vorbereitung des Brexit mit der Planungsannahme eines „No-Deal“ durchgeführt und waren daher gut vorbereitet auf das letztendliche Resultat. Wir bedienen unsere Kunden weiterhin in ganz Europa und zwar aus der am besten geeigneten rechtlichen Einheit und Jurisdiktion heraus. Wir hatten bereits Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass wir Geschäfte auch künftig im Einklang mit den regulatorischen Anforderungen tätigen und Verpflichtungen des Kunden erfüllen können, indem wir aktiv mit unseren wichtigsten Gegenparteien, Plattformen und Handelsplätzen zusammenarbeiten.

Wirtschaftsumfeld

Unvorteilhafte Marktbedingungen, ein Anstieg der Volatilität sowie eine zurückhaltende Stimmung unter Anlegern und Kunden könnten unsere Erträge und Gewinne sowie die rechtzeitige Erreichung unserer strategischen Ziele erheblich beeinträchtigen. Zu Beginn des Jahres 2020 wurde das globale Wachstum durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit ins Gegenteil verkehrt. Positive Aussichten infolge der schnellen Einführung von COVID-19-Impfstoffen spiegeln sich bereits in den Wachstumszahlen wider. Sollten die Erwartungen nicht erfüllt werden, könnte dies die konjunkturelle Erholung abschwächen. Anhaltende Engpässe im Angebot, Nachfragestau und eine schnellere Erholung erhöhen das Aufwärtsrisiko einer Inflation. Es könnte auch ein Event geben, welches eine Neubewertung an den Aktienmärkten aufgrund steigender Zinsen auslöst, als Reaktion auf ein höher als erwartetes Inflationsniveau. Darüber hinaus können sich Änderungen des Zinsumfelds auf unsere Fixed-Income-Strategien sowie auf den Marktwert von Garantien in Produkten, die wir verkauft haben, auswirken. Diese Änderungen des Marktwerts der Garantien werden in den Sonstigen Erträgen erfasst. Diese Risiken könnten unsere mittelfristigen Ziele bezüglich Nettomittelzuflüssen und bereinigten Aufwand-Ertrag-Relation negativ beeinflussen.

Digitalisierung

Die Digitalisierung bietet Markteintrittsmöglichkeiten für neue Wettbewerber, und wir erwarten, dass unsere Geschäftsbereiche einen erhöhten Bedarf an Investitionen in digitale Produkt- und Prozessressourcen haben werden, um das Risiko eines potenziellen Verlusts von Marktanteilen zu verringern. Dieses Risiko könnte unsere mittelfristigen Ziele bezüglich Nettomittelzuflüssen negativ beeinflussen.

Darüber hinaus können mit zunehmender Digitalisierung Cyberangriffe zu Technologieversagen, Sicherheitsverstößen, unerlaubtem Zugriff auf, Verlust oder Zerstörung von Daten oder einem Ausfall von Diensten führen. Jedes dieser Ereignisse könnte uns in Rechtsstreitigkeiten verwickeln oder finanzielle Verluste, Störungen unserer Geschäftstätigkeit, eine Haftung gegenüber unseren Kunden, staatliche Eingriffe oder eine Schädigung unseres Rufs zur Folge haben.

Strafverfahren

Schuldeingeständnisse oder Verurteilungen in Strafverfahren durch Mitglieder des Deutsche-Bank-Konzerns (einschließlich des DWS-Konzerns) und/​oder deren Mitarbeiter können Folgen haben, die sich nachteilig auf unser Geschäft auswirken, einschließlich Reputationsschäden, Geldstrafen oder Bußgelder, Prozesskosten und Verlust von Lizenzen oder unserer Fähigkeit, in einer oder mehreren Zuständigkeitsbereichen tätig zu sein oder mit einer oder mehreren Arten von Produkten zu handeln. Aufgrund früherer strafrechtlicher Verurteilungen wurden Deutsche Bank und ihre verbundenen Unternehmen beispielsweise für zehn Jahre von der Inanspruchnahme der allgemeinen Ausnahmeregelung für qualifizierte professionelle Vermögensverwalter (Qualified Professional Asset Manager – QPAM) von den Regeln für verbotene Transaktionen gemäß dem US Employee Retirement Income Security Act disqualifiziert. Bei der Erbringung von diskretionären Anlageverwaltungsdienstleistungen für bestimmte US-Pensionspläne hat sich die DWS in den USA auf diese Befreiung berufen. Das US-Arbeitsministerium (Department of Labor – DOL) hat der Deutsche Bank AG und bestimmten mit ihr verbundenen Vermögensverwaltungsgesellschaften eine individuelle QPAM-Ausnahme gewährt, die es der DWS erlaubt weiterhin als QPAM zu agieren. Die derzeitige Ausnahme läuft am 17. April 2024 aus, könnte aber früher beendet werden, falls unter anderem wir oder eines unserer verbundenen Unternehmen vor Auslauf des Ausnahmedatums verurteilt werden oder uns einer Straftat schuldig bekennen. Diese Ausschlussphase, die auf den vergangenen Verurteilungen basiert läuft bis 17. April 2027 und daher benötigen wir am 18. April 2024 eine weitere Ausnahmeregelung, um den Verlust des QPAM-Status zu diesem Zeitpunkt zu vermeiden. Der Verlust des QPAM-Status könnte sich jedoch erheblich nachteilig auf die Geschäftsergebnisse und den Ruf von DWS in den Vereinigten Staaten auswirken.

Regulatorik

Die als Reaktion auf die Schwächen in der Finanzbranche eingeführten oder vorgeschlagenen regulatorischen Reformen sowie verstärkte aufsichtsrechtlichen Prüfungen werden für uns zu Kosten für die Einhaltung von Vorschriften führen und können erhebliche Unsicherheiten nach sich ziehen. Ferner könnten sie nachteilige Folgen für unsere Geschäftspläne und die Realisierung unserer strategischen Pläne haben. Diese Änderungen, die uns unter anderem auch höhere Kapitalanforderungen auferlegen, können erhebliche Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell, die Finanzlage und die Betriebsergebnisse sowie auf das Wettbewerbsumfeld im Allgemeinen haben. Darüber hinaus können potenzielle Untersuchungen von Regulierungsbehörden negative Auswirkungen auf unsere finanzielle Leistungsfähigkeit haben. Das in diesem Abschnitt beschriebene Risiko könnte unsere mittelfristigen Ziele bezüglich Nettomittelzuflüssen und der bereinigten Aufwand-Ertrag-Relation negativ beeinflussen.

Die Aufsichtsbehörden und Zentralbanken haben sich zum Ziel gesetzt, die Robustheit finanzieller Referenzgrößen, insbesondere der Referenzzinssätze, zu verbessern. Folglich ist geplant, die ständige Verfügbarkeit von einigen Richtwerten, darunter die London Interbank Offered Rate (LIBOR) und die Euro Overnight Index Average Rate (EONIA, und zusammen IBORs) bis spätestens Ende 2021 einzustellen – wobei der genaue Marktübergang bis dahin erwartet wird. Es wird erwartet, dass diese Reformen dazu führen werden, dass sich zumindest einige Zins-Benchmarks anders als derzeit entwickeln oder verschwinden werden, was sich auf unsere gegenwärtigen und zukünftigen Produkte und Dienstleistungen auswirken könnte. Die Einstellung dieser IBORs und der mögliche Übergang zu „risikofreien Zinssätzen“ (RFRs) stellen für uns eine Vielzahl von Risiken dar. Je nachdem, wie sich diese Angelegenheiten und die damit verbundenen Risiken entwickeln und wie angemessen die Branche, der Markt, die Aufsichtsbehörden und wir darauf reagieren, könnten die Reform und die Einstellung der IBORs sowie der Übergang zu den RFRs negative Auswirkungen auf unser Geschäft, die Betriebsergebnisse, die Kapitalanforderungen und die Rentabilität haben.

Wenn wir unsere Strategie nicht erfolgreich umsetzen können, was auch von den zuvor genannten Faktoren abhängig ist, können wir unsere finanziellen Ziele möglicherweise nicht erreichen oder müssen gar Verluste, eine geringere Rentabilität oder eine Erosion unserer Kapitalbasis und unserer finanziellen Situation in Kauf nehmen. Die operativen Ergebnisse und der Aktienkurs können erheblich und nachteilig beeinflusst werden.

Obwohl wir umfassende Risikomanagementrichtlinien, -verfahren und -methoden eingeführt haben, unter anderem in Bezug auf nichtfinanzielle, Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken, können diese unsere Risikopositionen möglicherweise nicht im Hinblick auf alle wirtschaftlichen Marktbedingungen oder alle Risikoarten, einschließlich Risiken, die wir nicht erkennen oder antizipieren, vollumfänglich mindern.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsrisiken sind direkt mit unseren Geschäftstätigkeiten und unserer ESG-Strategie verbunden. Mit Eintritt in die Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM), haben wir uns zur Ambition gesetzt, keine Treibhausgase zu emittieren (Net-Zero-Greenhouse-Gas). In Anlehnung daran arbeiten wir darauf hin, Zwischenziele und damit korrespondierende Maßnahmen zu formulieren, um die an Paris angelehnten Ziele der Kohlendioxid-Reduktion zu erreichen. Die Risiko-Management Funktion zusammen mit den jeweiligen Geschäftsbereichen ist verantwortlich für das Management der Nachhaltigkeitsrisiken und das Etablieren von Prozessen, die unsere Nachhaltigkeitsrisiken und die Auswirkungen unserer Investmentportfolien aktiv zu überwachen, zu verfolgen, zu managen und zu vermeiden. Aus unserer Perspektive schließt dies die Risiken und Möglichkeiten in Zusammenhang mit sich verändernden Kundenpräferenzen für ESG-Produkte und die Notwendigkeit der Transformation unserer Produktpalette ein, um die sich wandelnde Nachfrage der Kunden bedienen zu können.

Weitere Details zu Methoden und Ansätzen zum Risikomanagement befinden sich im Risikobericht.

Chancen

Veränderte Marktbedingungen und Anlegerbedürfnisse haben dem DWS-Konzern und der Vermögensverwaltungsbranche signifikante Chancen eröffnet. Zukünftiger Vermögenszuwachs wird voraussichtlich durch den raschen Anstieg des Privatvermögens in Entwicklungsländern sowie durch Pensionsfonds, Staatsfonds, beitragsorientierte Pensionspläne und Versicherungsunternehmen getrieben.

Unsere Strategie hat sich mit der veränderten Vermögensverwaltungsbranche weiterentwickelt. Diese Weiterentwicklung trägt direkt und indirekt zu einem erwarteten Wachstum bei und kann sich positiv auf unser mittelfristiges Ziel bezüglich der Nettomittelzuflüsse auswirken:

Die Nachfrage nach Anlagen im Bereich ESG führt zu mehr Research-Tätigkeiten, verbessertem Risikomanagement und einer umfangreichen Produktentwicklung.

Vermögensverwalter entwickeln neue digitale Vertriebsmöglichkeiten, um insbesondere jüngeren Kunden den Zugang zu Retail- und Direct-to-Consumer-Kanälen, wie zum Beispiel „Robo-Advisory“, zu ermöglichen.

Starkes Wachstum bei ergebnisorientierten Produkten wie Multi-Asset-Lösungen wird durch eine Kombination aus demografischen Entwicklungen (die „Baby-Boom“-Generation verlangt immer anspruchsvollere Vorsorgelösungen) und dem Wechsel von leistungsorientierten zu beitragsorientierten Vorsorgeplänen getrieben.

Vermögensverwalter spielen eine immer größere Rolle bei der Bereitstellung von Kapital für die Wirtschaft. Dabei profitieren sie von der Einschränkung der Kreditinstitute durch regulatorische und Kapitalbeschränkungen sowie der verringerten Fähigkeit nationaler Regierungen, Infrastrukturprojekte zu finanzieren.

Niedrige Zinssätze führen zu einer Verlagerung von nicht verwalteten Vermögenswerten (wie Geld- und Einlagenkonten) zu verwalteten Portfolios. Dies kann sich positiv auf unser mittelfristiges Ziel bezüglich der Nettomittelzuflüsse auswirken.

Regulatorische Veränderungen fördern die Nachfrage nach mehr Transparenz und Wahlmöglichkeiten für den Endverbraucher.

Unsere Strategie beinhaltet den Einsatz von Kapital, um sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum zu erzielen. Unser mittelfristiger Geschäftsplan sieht eine Erhöhung unserer Seed und Co-Investments vor, um organisch zu wachsen und gleichzeitig unsere Aktivitäten weiterhin an den Interessen unserer Kunden auszurichten. Außerdem sind wir der Auffassung, dass sich die Konsolidierung in der Vermögensverwaltungsbranche fortsetzen wird. Wir beabsichtigen, Wachstumskapital im Bereich Fusionen und Akquisitionen (englisch M&A) sorgfältig einzusetzen. Dementsprechend werden wir Konsolidierungsmöglichkeiten in der Branche evaluieren, die unsere Marktposition in wesentlichen Wachstumsbereichen verbessern, und/​oder uns Zugang zu weiteren Vertriebskanälen ermöglichen werden. Jede M&A-Aktivität wird neben der Erfüllung strategischer Ziele die Generierung von Shareholder Value in den Vordergrund stellen und an finanziellen Kriterien wie einer attraktiven Kapitalrendite und Ertragssteigerung gemessen. Abhängig von der jeweils angestrebten M&A-Möglichkeit, kann sich dies auf unsere mittelfristigen Ziele bezüglich Nettomittelzuflüssen und/​oder der bereinigten Aufwand-Ertrag-Relation auswirken.

Gesamtbewertung

Wir sind der Ansicht, dass wir gut aufgestellt sind, um die Herausforderungen der Branche anzugehen und Chancen in der Vermögensverwaltungsbranche zu ergreifen. Wie oben dargestellt, haben sich uns und der Vermögensverwaltungsbranche durch veränderte Marktbedingungen und Anlegerbedürfnisse beträchtliche Chancen eröffnet. Dennoch müssen Risiken kontinuierlich überwacht und Stresstest-Szenarien durchgeführt werden.

Risikobericht

Risiken der DWS

Als Unternehmen sind wir aufgrund unserer Geschäftstätigkeit fortwährend einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Zu diesen Risiken gehören nichtfinanzielle und finanzielle Risiken (Marktrisiko, Kreditrisiko, strategische Risiko und Liquiditätsrisiko). Das Unternehmensrisikoprofil wird durch verschiedene externe und interne Faktoren beeinflusst, zu denen auch das treuhänderische Risiko zählt. Als Vermögensverwalter haben unsere treuhänderischen Pflichten oberste Priorität und verlangt, dass die Interessen unserer Kunden an erster Stelle stehen. Dies erreichen wir durch die Risikosteuerung der im Auftrag unserer Kunden verwalteten Anlageportfolien, und durch die Einhaltung von regulatorischen Anforderungen und vertraglichen Verpflichtungen, einschließlich derer, die risikobezogen sind.

Unser Risiko-Governance-Ansatz beruht auf zwei Grundprinzipien: Jeder Mitarbeiter muss Risiken steuern und sicherstellen, dass wir im besten Interesse unserer Kunden und unseres Unternehmens handeln. Außerdem besteht eine strikte Aufgabentrennung, die ein Kontrollumfeld ermöglicht, mit dem unser Geschäft, unsere Kunden und unsere Aktionäre geschützt werden.

Die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken in unsere Risikomanagementprozesse ist weiterhin ein Schwerpunktthema.

Zusammenfassende Risikobewertung

Zu den wesentlichen Unternehmensrisikokategorien zählen:

nichtfinanzielle Risiken (NFRs), die das Reputationsrisiko und das operationelle Risiko (mit den wichtigen Unterkategorien Compliance-, Informationssicherheits-, Technologie-, Transaktionsabwicklungs-, Vendoren- und Modellrisiko) beinhalten und

finanzielle Risiken wie das mit unseren Co-Investments, Seed Investments und Garantieprodukten verbundene Marktrisiko sowie das Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und strategische Risiko.

Die Identifizierung, Bewertung und Minderung der wichtigsten Risiken erfolgt über einen internen Steuerungsprozess und die Verwendung von Risikomanagementinstrumenten und -verfahren. Wir haben einen klar definierten Risikoappetit, und unser Ansatz zur Identifizierung und Folgenabschätzung soll sicherstellen, dass wir die Auswirkungen dieser Risiken auf unsere Finanzergebnisse, langfristigen strategischen Ziele und Reputation mindern.

Externe Faktoren außerhalb unseres Einflussbereichs können erhebliche Auswirkungen haben. Die anhaltend erhöhte politische Unsicherheit weltweit, Protektionismus und zunehmende Spannungen im Hinblick auf Handels- und Zollverhandlungen können unvorhersehbare Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, die Märkte und das Anlegervertrauen haben, was zu einem Rückgang der Geschäftsniveaus führen und unsere Umsatzerlöse und Gewinne sowie die Umsetzung unserer strategischen Pläne beeinträchtigen könnte.

Zusätzlich zu diesen geopolitischen Risiken hat die anhaltende COVID-19-Pandemie zu erhöhten Herausforderungen für die Geschäftskontinuität und die Informationssicherheit geführt. Die Krisenmanagement-Maßnahmen, an denen Führungskräfte aus dem gesamten Konzern beteiligt waren, haben sich weiterhin als effektiv erwiesen. Das Geschäft als solches zeigte sich robust und die Haupttreiber für unser Risikoprofil haben sich in Bezug auf Themenbereiche und inhärentes Risiko nicht geändert. In dieser Zeit war ein klar definierter Handlungsplan zur Gewährleistung der Geschäftskontinuität für unsere Kollegen, Kunden und Stakeholder wichtiger denn je.

Im ersten Halbjahr 2021 blieben die Struktur unserer Risikoorganisation, das Rahmenwerk zur Steuerung von Risiken, der Risikoappetit und die Risikokapazität unverändert. Weitere Informationen sind im Risikobericht des Geschäftsberichts 2020 zu finden.

Integration des Klimarisikos in unser bestehendes Risikomanagement-Rahmenwerk

Die jüngsten regulatorischen Entwicklungen unterstreichen deutlich die Notwendigkeit, physische und transitorische Klimarisiken (inklusive Wasserrisiken) in die Geschäftspraktiken zu integrieren. Bei der DWS verstehen wir, dass Nachhaltigkeitsfaktoren – einschließlich Klima- und Übergangsrisikofaktoren – sich materialisieren und auf alle oben genannten Risikoarten auswirken können. Daher haben wir Nachhaltigkeitsrisikofaktoren in wesentliche Komponenten unserer bestehenden Rahmenwerke für die Risikomessung und das Risikomanagement integriert, so dass wir Fragen des Klimawandels in unseren Unternehmens- und Portfoliorisikobewertungen berücksichtigen können.

Nachhaltigkeitsrisiko-Ratings auf Fondsebene: Mithilfe von ESG- und Nachhaltigkeits-Ratings bekannter Datenanbieter über die DWS ESG Engine haben wir für eine breite Produktpalette Prozesse zur Bewertung der vielfältigen Auswirkungen von ESG-Faktoren etabliert, um das allgemeine Nachhaltigkeitsrisikoprofil der von uns verwalteten Portfolios zu bestimmen und zu überwachen. Durch Identifizierung von Klimawandel-Nachzüglern über unsere Portfolios hinweg beurteilen wir, ob die daraus resultierenden Risiken den vordefinierten Risikoprofilen der Fonds angemessen sind oder nicht.

Physische und transitorische Klimarisiken Stresstests sind Szenarioanalysen mit dem Ziel, die Exposition oder Sensitivität eines einzelnen Portfolios oder auch der gesamten Organisation in Bezug auf physische und transitorische Klimafaktoren zu bewerten. Wir arbeiten aktiv daran, physische und transitorische Klimarisikoszenarien in unsere Anlagerisikoprozesse zu integrieren. Parallel dazu analysieren wir die Klimasensitivität des gesamten Produktportfolios und bewerten, welche der Produktanlagerichtlinien mittel- oder langfristig durch Klimawandelrisiken negativ beeinträchtigt werden können.

Aktualisierung Risiko und Kapital – Übersicht

Wichtige Risikokennzahlen

Seit dem 26. Juni 2021 halten wir die Eigenmittelanforderungen gemäß der neuen Verordnung über Aufsichtsanforderungen an Wertpapierfirmen (EU) 2019/​2033 (IFR) ein, wie im Artikel 11 der IFR dargelegt.

Wir steuern unser Kapital so, dass die Höhe der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel eingehalten wird, die in Artikel 9 IFR und in den Artikeln 39 und 40 der Richtlinie (EU) 2019/​2034 (IFD) festgelegt ist und von der zuständigen Behörde, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), vorgeschrieben wird, um die k-Faktoren-Anforderungen für das Kunden- und Marktrisiko zu erfüllen.

Zusätzlich müssen wir neue Liquiditätsanforderungen gemäß Artikel 43 IFR einhalten. Der Konzern muss liquide Mittel wie Bargeld, Bankguthaben und Staatsanleihen halten, die mindestens einem Drittel des fixen Gemeinkostenbedarfs des Vorjahres plus 1,6% der für Kunden gewährten Garantien entsprechen. Zum 30. Juni 2021 erfüllt der Konzern diese Anforderung (zum 31. Dezember 2020 Pro-forma).

Das Management des Eigenmittelüberschusses und der k-Faktor-Metriken sind Teil unseres ganzheitlichen Risikomanagements über die einzelnen Risikoarten hinweg. Als neue regulatorische Kennzahl haben wir die IFR-Liquiditätsanforderungen eingeführt und werden die Messung der Stressed Net Liquidity Position (SNLP) als DWS-spezifische interne Risikokennzahl fortführen.

Eigenmittelüberschuss/​-unterdeckung (–)
30. Juni 2021 1.883 Mio €
31. Dezember 2020 Pro-forma 1.995 Mio €
IFR Liquiditätsanforderungen
30. Juni 2021 472 Mio €
31. Dezember 2020 Pro-forma 448 Mio €
Eigenmittelanforderungen basierend auf K-Faktoren
30. Juni 2021 537 Mio €
31. Dezember 2020 Pro-forma 508 Mio €
Netto-Liquiditätsposition unter Stress
30. Juni 2021 1.930 Mio €
31. Dezember 2020 2.077 Mio €

Aktualisierung zum Risikomanagement und zu den Hauptrisikotreibern

Nichtfinanzielles Risiko

Das nichtfinanzielle Risiko umfasst das operationelle Risiko und das Reputationsrisiko.

Im ersten Halbjahr 2021 gab es keine wesentlichen Änderungen im Hinblick auf die Struktur unserer Risikoorganisation, den Risikoappetit, die Hauptrisikotreiber und die Risikokapazität bezüglich des nichtfinanziellen Risikos.

Finanzielles Risiko

Marktrisiko

Im ersten Halbjahr 2021 gab es keine Änderungen der Prozesse zur Identifizierung, Messung, Minderung, Berichterstattung und Überwachung des Marktrisikos. Das Hauptziel bei der Steuerung unseres Marktrisikos besteht weiterhin darin, sicherzustellen, dass unser Risiko innerhalb des genehmigten Appetits liegt, der der definierten Strategie angepasst ist.

Die Aktienmärkte erholten sich weiter und die Renditen langfristiger europäischer Anleihen stabilisierten sich auf einem moderat höheren Niveau, was unser Co-Investment Portfolio unterstützte und unser Shortfall-Derivat für Garantieprodukte reduzierte.

Co-Investments: Der beizulegende Zeitwert des Co-Investment-Portfolios betrug 401 Mio € zum 30. Juni 2021 und 389 Mio € zum 31. Dezember 2020, ein Anstieg um 12 Mio € im ersten Halbjahr 2021, der auf Währungsveränderungen in Höhe von 41 Mio € und Auswirkungen der wirtschaftlichen Erholung nach einem anfänglichen COVID-19 bedingten Rückgang auf die Marktwerte einiger Co-Investment-Positionen zurückzuführen ist, ausgeglichen durch Nettokapitalrückzahlungen in Höhe von 29 Mio €. Das Co-Investment-Portfolio hat sich während der Pandemie als widerstandsfähig erwiesen, da es über diversifizierte Vermögenswerte verfügt und nur moderate Exposition gegenüber Sektoren hat, die von den Lockdown-Maßnahmen und dem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität besonders stark betroffen waren.

Zum 30. Juni 2021 enthielt das Portfolio auch nichtfinanzierte Verpflichtungen in Höhe von 120 Mio € (106 Mio € zum 31. Dezember 2020).

Garantieprodukte: Der Garantieprodukte-Shortfall ist insbesondere gegenüber Veränderungen der langfristigen Zinsen anfällig. Der Anstieg der langfristigen Zinsen im ersten Halbjahr 2021 führte folgerichtig zu einer Reduzierung des Rückstellungsbetrags in Höhe von 14 Mio € von 156 Mio € zum 31. Dezember 2020 auf 142 Mio € zum 30. Juni 2021.

Aktienvergütungsrisiko: Die Mitarbeitervergütung ist teilweise an die Entwicklung unseres Aktienkurses gekoppelt und stellt somit ein Right-Way-Risiko dar, da die Verbindlichkeiten in erster Linie nur steigen, wenn sich der Aktienkurs verbessert. Gleichzeitig überwachen und steuern wir die daraus resultierende Gewinn- und Verlustvolatilität, sofern dies angemessen ist. Zu diesem Zweck hat der Konzern kurzfristige Derivate abgeschlossen, um bei Bedarf eine ausgewogene Risikoposition im Einklang mit unserer Risikobereitschaft und unseren strategischen Zielen zu erhalten.

Kreditrisiko

Wichtigster Einflussfaktor für das Kreditrisiko ist die Bonität der Drittinstitute, bei denen Tagesgeld und Termingeld (bis zu einem Jahr) platziert werden. Im ersten Halbjahr 2021 hielten wir ein gut diversifiziertes Portfolio von Einlagen bei Kreditinstituten mit hohem Rating in Höhe von 2.126 Mio € (2.189 Mio € zum 31. Dezember 2020). Darüber hinaus umfasst unser Liquiditätsportfolio 538 Mio €, die in US-Treasuries und europäische (Sub-)Staatsanleihen investiert sind (602 Mio € zum 31. Dezember 2020), sowie Geldmarktanlagen in Höhe von 346 Mio € (266 Mio € zum 31. Dezember 2020).

Risiko aus der Treuhandanlage bei traditionellen Anlageklassen

Steuerung des Marktrisikos

Das Hauptziel des Marktrisikomanagements unseres Treuhandportfolios ist es, sicherzustellen, dass die Portfolios gemäß ihres jeweiligen Marktrisikoprofils im besten Interesse der Anleger verwaltet werden.

In der ersten Jahreshälfte 2021 haben wir unser Marktrisikorahmenwerk weiterentwickelt, indem wir eine erweiterte Governance für große Expositionen für alle aktiv verwalteten Portfolios über alle Anlageklassen, Aktien, Anleihen, Multi-Asset und liquide Real Assets eingeführt haben. Die verbesserte Risikoüberwachung zielt darauf ab, potenzielle Quellen von Emittentenkonzentrationen, die sich aus großen Expositionen für einzelne Portfolios sowie für die gesamte DWS-Assetplattform ergeben, zu identifizieren, zu kontrollieren und an die Investmentplattform zu eskalieren.

Das Marktrisiko unseres Treuhandportfolios lag im ersten Halbjahr 2021 innerhalb der erwarteten Risikoprofile; es konnte keine übermäßige Risikoannahme festgestellt werden.

Steuerung des Liquiditätsrisikos

Das Hauptziel des Liquiditätsrisikomanagements unseres Treuhandportfolios besteht darin, sicherzustellen, dass die Portfolios alle Liquiditätsanforderungen, einschließlich Anlegerrücknahmen, erfüllen können, ohne die Interessen der verbleibenden Anleger zu beinträchtigen.

Im ersten Halbjahr 2021 haben wir unser Liquiditätsrisiko-Rahmenwerk durch die Einführung einer erweiterten Anzahl neuer Stresstestszenarien, die ein breites Spektrum an Risikofaktoren berücksichtigen, deutlich verbessert. Darüber hinaus wurde die Integration der Ergebnisse von Liquiditätsstresstests in die Wertschöpfungskette des Portfolios durch die Integration derselbigen in den Produkteinführungsprozess erweitert. Ein neues Liquidity Risk Council, bestehend aus Mitgliedern der Investmentabteilung, Produkt und Risiko, wurde eingerichtet, um Überschreitungen von Liquiditätsstresstests zu überprüfen und bei Änderungen der Portfoliostruktur und Produktgestaltung einschließlich der Einführung neuer Liquiditätsmanagementinstrumente zu beraten.

Das Liquiditätsrisiko unseres Treuhandportfolios war im gleichen Zeitraum gering, es erfolgte keine Suspendierung und kein Gating.

Kontrahentenrisiko

Im ersten Halbjahr 2021 haben wir ein verbessertes Modell zur Verwaltung der Bargeldbestände innerhalb der Fonds unter Einbeziehung von ESG-Faktoren eingeführt.

Risiko aus der Treuhandanlage bei alternativen Anlageklassen

Steuerung des Marktrisikos

In der ersten Jahreshälfte 2021 erstreckte sich das Wachstum illiquider alternativer Anlagen über die verschiedenen Anlageklassen hinweg. Im Vergleich zu anderen traditionellen Anlageklassen hatte sich in den ersten Monaten des COVID-19-Ausbruchs eine unmittelbare Auswirkung auf alternative Anlagen nur begrenzt bemerkbar gemacht. Aufgrund des eher langfristigen Charakters der Anlagen waren die Auswirkungen während des gesamten Jahres 2020 spürbar und werden wahrscheinlich auch im Geschäftsjahr 2021 noch vorhanden sein. Nichtsdestotrotz beobachteten wir in keinem der Produkte signifikante Abflüsse, und es gab während des ersten Halbjahres 2021 keine wesentlichen Auswirkungen auf die Produktbewertung im Vergleich zu den Benchmarks.

Steuerung des Liquiditätsrisikos

Innerhalb der alternativen Anlageklassen wurde das Liquiditätsrisikomanagementprogramm weiterentwickelt und verbessert, insbesondere durch die Einführung eines neuen Liquiditätsstresstestprogramms im ersten Halbjahr 2021. In Anlehnung an die European Securities and Markets Authority (ESMA) Guidelines on Liquidity Stress testing for UCITS and AIFs haben wir eine Richtlinie für Liquiditätsstresstests sowie entsprechende Verfahren für Liquiditätsstresstests eingeführt, um potenzielle Liquiditätsinkongruenzen innerhalb der verwalteten Produkte frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Risikominderung vorzuschlagen, einschließlich angemessener Liquiditätsmanagementinstrumente und Liquiditätspuffer.

Nachhaltigkeitsrisiko

Nachhaltigkeitsrisiken wurden in unser Risikomanagement-Rahmenwerk integriert. Wir haben eine spezielle Richtlinie für Nachhaltigkeitsrisiken eingeführt, mit dem Ziel, eine zentrale Definition von Nachhaltigkeitsrisiken und damit zusammenhängenden Faktoren bereitzustellen, die im gesamten Konzern verwendet werden soll. Schwerpunkte der Richtlinie sind die Governance-Implikationen von Nachhaltigkeitsrisiken sowie funktionale Rollen und Verantwortlichkeiten. Die Richtlinie beschreibt auch, unter welchen Risikotypen sich Nachhaltigkeitsrisiken materialisieren können und wo Prozesse implementiert werden müssen, um diese Risiken auf operativer Ebene zu managen.

Wir haben unser Corporate Risk Appetite Statement für 2021 um einen speziellen Abschnitt zum Nachhaltigkeitsrisiko erweitert, da dieses voraussichtlich Auswirkungen auf verschiedene andere Risikoarten haben wird. Es enthält qualitative und quantitative Ziele, die mit den implementierten Prozessen zur Identifizierung und Steuerung von Nachhaltigkeitsrisiken verknüpft sind. Das Risk Appetite Statement enthält gruppenweite Ziele zur Begrenzung und/​ oder Reduzierung von Investitionen in Emittenten mit hohem Nachhaltigkeitsrisiko-Rating sowie KPIs zu hohen Konzentrationen in Emittenten mit signifikanter Exposition gegenüber Nachhaltigkeitsrisiken. Die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsfaktoren wurden in der jährlichen Risikoinventaranalyse berücksichtigt, was unter anderem zur Betrachtung von Risikoszenarien in Bezug auf das Risiko von Greenwashing sowie das Transformationsrisiko, Kundenanforderungen in einem Post-ESG-Transformationsumfeld nicht zu erfüllen, führte. Um die Transparenz bezüglich der Nachhaltigkeitsrisiken innerhalb der Organisation zu gewährleisten, wurde ein spezieller Prozess zur Berichterstattung über Nachhaltigkeitsrisiken an das Risk and Capital Committee eingerichtet. Auf Portfolioebene haben wir in der ersten Jahreshälfte 2021 eine dedizierte Governance auf Produktebene für eine breite Palette von liquiden Portfolios eingeführt, um eine unabhängige Risikoüberwachung des Nachhaltigkeitsrisikos zu etablieren.

Konzernabschluss

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (nicht testiert)

in Mio € Anhang Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Provisionserträge Managementgebühren 1.707 1.586
Provisionsaufwand Managementgebühren 575 525
Provisionsüberschuss aus Managementgebühren 5 1.132 1.061
Provisionserträge Performance- und Transaktionsgebühren 59 40
Provisionsaufwand Performance- und Transaktionsgebühren 1 3
Provisionsüberschuss aus Performance- und Transaktionsgebühren 5 58 37
Provisionsüberschuss aus Vermögensverwaltung insgesamt 5 1.190 1.098
Zinsen und ähnliche Erträge1 12 10
Zinsaufwendungen 9 8
Zinsüberschuss 3 2
Ergebnis aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten/​Verpflichtungen2 128 −157
Ergebnis aus nach der Equitymethode bilanzierten Beteiligungen 48 31
Kreditrisikovorsorge 1 0
Sonstige Erträge/​Verluste (–)2 −108 101
Zinsüberschuss und zinsunabhängige Erträge insgesamt 1.259 1.074
Personalaufwand3 407 376
Sachaufwand und sonstiger Aufwand 6 376 355
Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte 12 0 0
Zinsunabhängige Aufwendungen insgesamt 783 731
Ergebnis vor Steuern 476 343
Ertragsteueraufwand 17 136 101
Ergebnis nach Steuern 340 243
Zurechenbar:
Den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss 1 1
Den DWS-Aktionären 340 242

1 Zinsen und ähnliche Erträge enthalten für das erste Halbjahr 2021 und 2020 4 Mio € und 5 Mio €, die nach der Effektivzinsmethode ermittelt wurden.

Das Ergebnis aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten/​Verpflichtungen enthält Bewertungsanpassungen aus Garantiefonds in Höhe von 114 Mio € im ersten Halbjahr 2021 (-93 Mio € im ersten Halbjahr 2020). Die sonstigen Erträge beinhalten Bewertungsanpassungen der Verbindlichkeiten aus Garantiefonds in Höhe von -114 Mio € im ersten Halbjahr 2021 (93 Mio € im ersten Halbjahr 2020). Der Konzern hält keine Anteile an diesen Fonds.

3 Darin ist Restrukturierungsaufwand in Höhe von 2 Mio € im ersten Halbjahr 2021 enthalten (10 Mio € im ersten Halbjahr 2020).

Konzern-Gesamtergebnisrechnung (nicht testiert)

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
In der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigter Gewinn/​Verlust (–), nach Steuern 340 243
Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen:
Sachverhalte, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden:
Neubewertungsgewinne/​-verluste (–) in Bezug auf leistungsdefinierte Versorgungszusagen, vor Steuern 17 −1
Ertragsteueraufwand/​-ertrag (–) auf Sachverhalte, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden 6 0
Sachverhalte, die in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden oder werden können:
Finanzielle Vermögenswerte, zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung
Unrealisierte Gewinne/​Verluste (–) der Periode, vor Steuern −22 −10
Nach der Equitymethode bilanzierte Beteiligungen
Gewinne/​Verluste (–) der Periode, vor Steuern 0 −0
Anpassungen aus der Währungsumrechnung
Unrealisierte Gewinne/​Verluste (–) der Periode, vor Steuern 123 −48
In die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederte Gewinne (–)/​Verluste, vor Steuern 1 0
Ertragsteueraufwand/​-ertrag (–) auf Sachverhalte, die in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden oder werden können 7 3
Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen, nach Steuern, insgesamt 120 −56
Gesamtergebnis, nach Steuern 460 186
Zurechenbar:
Den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss 1 1
Den DWS-Aktionären 459 185

Ergebnis je Stammaktie (nicht testiert)

Anhang Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Ergebnis je Stammaktie:
Unverwässert 1,70 € 1,21 €
Verwässert 1,70 € 1,21 €
Anzahl der Stammaktien (in Mio) 16 200 200

Konzernbilanz (nicht testiert)

AKTIVA

in Mio € Anhang 30.6.2021 31.12.2020
Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten 10 2.126 2.189
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte: 7,9
Handelsaktiva 1.380 1.297
Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 25 0
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte 1.214 1.131
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte Investmentverträge 561 526
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 7,9 3.180 2.954
Zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte 8,9 175 198
Nach der Equitymethode bilanzierte Beteiligungen 363 304
Forderungen aus Krediten zu fortgeführten Anschaffungskosten 10 4 4
Sachanlagen 25 29
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten 122 115
Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte 12 3.618 3.550
Zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte 13 2 0
Sonstige Aktiva 10,14 1.676 887
Steuerforderungen aus laufenden Steuern 17 17 76
Steuerforderungen aus latenten Steuern 135 142
Summe der Aktiva 11.443 10.448

PASSIVA

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen: 7,9
Handelspassiva 27 18
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 162 158
Zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Investmentverträge 560 526
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 7,9 749 702
Sonstige kurzfristige Geldaufnahmen 10 74 72
Leasingverbindlichkeiten 138 130
Sonstige Passiva 10,14 3.335 2.498
Rückstellungen 15 17 17
Steuerverbindlichkeiten aus laufenden Steuern 17 66 61
Steuerverbindlichkeiten aus latenten Steuern 221 205
Langfristige Verbindlichkeiten 10 0 0
Summe der Verbindlichkeiten 4.601 3.685
Stammaktien, ohne Nennwert, rechnerischer Nominalwert 1,00 € 16 200 200
Kapitalrücklage 3.451 3.459
Gewinnrücklagen 3.040 3.051
Kumulierte sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung, nach Steuern 130 23
Den DWS-Aktionären zurechenbares Eigenkapital 6.821 6.732
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 21 30
Eigenkapital insgesamt 6.842 6.762
Summe der Passiva 11.443 10.448

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung (nicht testiert)

Den DWS-Aktionären zurechenbares Eigenkapital
in Mio € Stammaktien Kapitalrücklage Aktienbasierte Vergütung
Bestand zum 1. Januar 2020 200 3.358 122
Gesamtergebnis, nach Steuern 0 0 0
Neubewertungsgewinne/​ -verluste (–) in Bezug auf leistungsdefinierte Versorgungszusagen, nach Steuern 0 0 0
Gezahlte Bardividende 0 0 0
Nettoveränderung der aktienbasierten Vergütung in der Berichtsperiode, nach Steuern 0 0 −13
Sonstige 0 0 0
Bestand zum 30. Juni 2020 200 3.358 109
Bestand zum 1. Januar 2021 200 3.358 101
Gesamtergebnis, nach Steuern 0 0 0
Neubewertungsgewinne/​ -verluste (–) in Bezug auf leistungsdefinierte Versorgungszusagen, nach Steuern 0 0 0
Gezahlte Bardividende 0 0 0
Nettoveränderung der aktienbasierten Vergütung in der Berichtsperiode, nach Steuern 0 0 −8
Sonstige 0 0 0
Bestand zum 30. Juni 2021 200 3.358 93
Den DWS-Aktionären zurechenbares Eigenkapital
Kumulierte sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen, nach Steuern1
Unrealisierte Gewinne/​ Verluste (–)
in Mio € Gewinnrücklagen Aus zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewerteten finanziellen Vermögenswerten, nach Steuern Nach der Equitymethode bilanzierte Beteiligungen
Bestand zum 1. Januar 2020 2.823 0 19
Gesamtergebnis, nach Steuern 242 −7 −0
Neubewertungsgewinne/​ -verluste (–) in Bezug auf leistungsdefinierte Versorgungszusagen, nach Steuern −1 0 0
Gezahlte Bardividende 0 0 0
Nettoveränderung der aktienbasierten Vergütung in der Berichtsperiode, nach Steuern 0 0 0
Sonstige 0 0 0
Bestand zum 30. Juni 2020 3.063 −7 19
Bestand zum 1. Januar 2021 3.051 2 18
Gesamtergebnis, nach Steuern 340 −15 0
Neubewertungsgewinne/​ -verluste (–) in Bezug auf leistungsdefinierte Versorgungszusagen, nach Steuern 12 0 0
Gezahlte Bardividende 362 0 0
Nettoveränderung der aktienbasierten Vergütung in der Berichtsperiode, nach Steuern 0 0 0
Sonstige 0 0 0
Bestand zum 30. Juni 2021 3.040 –13 19
Den DWS-Aktionären zurechenbares Eigenkapital Anteile Eigenkapital
Kumulierte sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen, nach Steuern1 ohne beherrschenden Einfluss insgesamt
in Mio € Anpassung aus der Währungsumrechnung, nach Steuern Insgesamt Insgesamt
Bestand zum 1. Januar 2020 308 327 6.830 23 6.852
Gesamtergebnis, nach Steuern −48 −55 186 1 188
Neubewertungsgewinne/​ -verluste (–) in Bezug auf leistungsdefinierte Versorgungszusagen, nach Steuern 0 0 −1 −0 −1
Gezahlte Bardividende 0 0 0 0 0
Nettoveränderung der aktienbasierten Vergütung in der Berichtsperiode, nach Steuern 0 0 −13 −0 −13
Sonstige 0 0 0 −0 −0
Bestand zum 30. Juni 2020 259 272 7.002 24 7.025
Bestand zum 1. Januar 2021 2 23 6.732 30 6.762
Gesamtergebnis, nach Steuern 122 107 447 1 448
Neubewertungsgewinne/​ -verluste (–) in Bezug auf leistungsdefinierte Versorgungszusagen, nach Steuern 0 0 12 0 12
Gezahlte Bardividende 0 0 362 0 362
Nettoveränderung der aktienbasierten Vergütung in der Berichtsperiode, nach Steuern 0 0 −8 0 −8
Sonstige 0 0 0 −10 −10
Bestand zum 30. Juni 2021 125 130 6.821 21 6.842

1 Ohne Neubewertungsgewinne/​-verluste in Bezug auf leistungsdefinierte Versorgungszusagen, nach Steuern.

Konzern-Kapitalflussrechnung (nicht testiert)

Die Kapitalflussrechnung wird in Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit, aus Investitionstätigkeit und aus Finanzierungstätigkeit mit Bezug auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns gegliedert. In der nachstehenden Konzern-Kapitalflussrechnung wird der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit anhand der indirekten Methode ermittelt.

Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit

Die operative Geschäftstätigkeit umfasst im Wesentlichen Cashflows aus Provisionen von Kunden sowie aus Personalaufwand, Sachaufwand und sonstigem Aufwand. Darüber hinaus beinhaltet die operative Geschäftstätigkeit Cashflows aus sonstigen operativen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten für eigene Rechnung, die von der Investitions- und Finanzierungstätigkeit ausgeschlossen sind. Ebenfalls werden Cashflows in Zusammenhang zu Handelsaktiva und -passiva sowie derivativen Finanzinstrumenten netto, in einer Position unter der operativen Geschäftstätigkeit ausgewiesen. Cashflows aus Steuern, Zinsen und erhaltenen Dividenden werden in die operative Geschäftstätigkeit einbezogen. Cashflows aus gezahlten Dividenden werden hingegen der Finanzierungstätigkeit zugeordnet, da diese in Zusammenhang zu dem Eigenkapital stehen.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Die Investitionstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen Cashflows aus dem Kauf, dem Verkauf und der Fälligkeiten von nicht als Handelsbestand klassifizierten finanziellen Vermögenswerten, über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewerteten finanziellen Vermögenswerten, Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten. Die nicht als Handelsbestand klassifizierten finanziellen Vermögenswerte bestehen hauptsächlich aus Staatsanleihen, Investitionen in Geldmarktfonds und Aktivitäten in Co- und Seed Investments. Die über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewerteten finanziellen Vermögenswerte beinhalten Staatsanleihen. Zudem fallen Cashflows bezogen auf Beteiligungen, die nach der Equitymethode bilanziert werden, unter die Investitionstätigkeit.

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Zu der Finanzierungstätigkeit zählen Cashflows aus Transaktionen im Zusammenhang mit Eigenkapital und anderen Krediten, einschließlich langfristiger Finanzverbindlichkeiten und sonstiger kurzfristiger Geldaufnahmen. Der Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten wird ebenfalls der Finanzierungstätigkeit zugeordnet, während der Zinsanteil der Leasingverbindlichkeiten in den gezahlten Zinsen in der operativen Geschäftstätigkeit enthalten ist.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Barreserven und täglich fällige Sichteinlagen bei Kreditinstituten.

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit:
Jahresüberschuss/​Jahresfehlbetrag (–) 340 243
Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit:
Restrukturierungsaufwand 2 10
Ergebnis aus dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten aus der Investitionstätigkeit −5 2
Latente Steuern, netto 19 −10
Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen (–) 32 35
Anteilige Verluste/​Gewinne (–) aus nach der Equitymethode bilanzierten Beteiligungen −48 −31
Andere nicht zahlungswirksame Bewegungen −60 9
Jahresüberschuss/​Jahresfehlbetrag (–), bereinigt um nicht liquiditätswirksamen Aufwand/​Ertrag undsonstige Posten 280 258
Anpassungen aufgrund einer Nettoveränderung der operativen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten:
Verzinsliche Termineinlagen bei Kreditinstituten −18 −21
Sonstige Aktiva −7191 −113
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen und Investmentverträge 34 −39
Sonstige Passiva 8531 −99
Handelsaktiva und -passiva, positive und negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten, netto2 −94 353
Sonstige, netto −22 −169
Nettocashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 316 170
davon: Nettocashflow aus operativer Geschäftstätigkeit von Garantiefonds 2 −4
Cashflow aus Investitionstätigkeit:
Erlöse aus Verkauf von:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte3 1.070 989
Sachanlagen 9 0
Erwerb von:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte4 −1.104 −735
Zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewerteten finanziellen Vermögenswerten 0 −1965
Sachanlagen −6 −5
Zugang von immateriellen Vermögenswerten −17 −10
Erhaltene Dividenden von nach der Equitymethode bilanzierte Beteiligungen 6 0
Nettocashflow aus Investitionstätigkeit −42 43
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit:
Gezahlte Bardividende an DWS-Aktionäre −362 0
Sonstige Geldaufnahmen 5 4
Rückzahlung von Leasingverbindlichkeiten (Principal) −9 −17
Nettoveränderung der Anteile ohne beherrschenden Einfluss −9 1
Nettocashflow aus Finanzierungstätigkeit −375 −11
Nettoeffekt aus Wechselkursänderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17 28
Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente −84 230
Anfangsbestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.060 1.987
Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente −84 230
Endbestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.976 2.217

1 Aus offenen Positionen der Digital Investment Platform werden Outlows von 656 Mio € unter den Outflows aus sonstigen Aktiva und entsprechend Inflows von 651 Mio € unter den Inflows aus sonstigen Passiva berücksichtigt.

2 Der Posten umfasst hauptsächlich Handelsaktiva aus den konsolidierten Garantiefonds.

3 Die Inflows resultieren hauptsächlich aus der Fälligkeit von Staatsanleihen, dem Verkauf von Geldmarktfonds und Seed Investments.

4 Die Outflows resultieren vor allem aus Anlagen in den vollkonsolidierten Geldmarktfond, Staatsanleihen und Seed Investments.

5 Die Outflows von 196 Mio € beziehen sich auf den Erwerb deutscher Bundesländeranleihen zu langfristigen Investition.

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Zusätzliche Cash Flow Informationen:
Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit beinhaltet
Gezahlte/​erhaltene (–) Ertragsteuern, netto 55 170
Gezahlte Zinsen 10 8
Erhaltene Zinsen 5 7
Erhaltene Dividenden 8 3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten
Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten (ohne Termineinlagen) 1 1.976 2.217
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente insgesamt 1.976 2.217

1 Die Bilanzposition Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten in Höhe von 2.126 Mio € (30. Juni 2020: 2.340 Mio €) umfasst Termineinlagen in Höhe von 150 Mio € (30. Juni 2020: 122 Mio €), täglich fällige Einlagen bei Kreditinstituten in Höhe von 1.976 Mio € (30. Juni 2020: 2.217 Mio €) und Barreserven in Höhe von 0 € (30. Juni 2020: 0 Mio €). Die Kapitalflussrechnung zeigt nur Barreserven und täglich fällige Einlagen bei Kreditinstituten.

Konzernanhang (nicht testiert)

01 – Grundlagen der Aufstellung

Die DWS Group GmbH & Co. KGaA (DWS KGaA oder die Muttergesellschaft) hat ihren Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland mit der Geschäftsanschrift Mainzer Landstraße 11–17, 60329 Frankfurt am Main. Die DWS KGaA ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HRB 111128 eingetragen. Das Unternehmen ist eine in Deutschland gegründete Kommanditgesellschaft auf Aktien nach deutschem Recht.

Die DB Beteiligungs-Holding GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HRB 87504 eingetragen und hält als Muttergesellschaft der DWS KGaA einen Anteil von 79,49% an der DWS KGaA. Die übrigen Anteile stehen im Eigentum externer Investoren. Die oberste Muttergesellschaft der DWS KGaA ist die Deutsche Bank AG in Frankfurt am Main, Deutschland. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HRB 30000 eingetragen. Der Konzernabschluss nach IFRS der Deutsche Bank AG kann auf der Investor Relations-Website der Deutsche Bank AG (https:/​/​www.db.com/​ir) eingesehen werden.

Zusammen mit den Gesellschaften, an denen die DWS KGaA eine Mehrheitsbeteiligung hält, bietet die DWS KGaA als globaler Vermögensverwalter ein breites Spektrum von Produkten, das klassische aktive und passive Strategien ebenso wie alternative Investments und maßgeschneiderte Lösungen umfasst. Der Konzern ist weltweit tätig und verfügt über eine starke Präsenz in Schlüsselmärkten.

Das Management geht von der begründeten Erwartung aus, dass die DWS KGaA und der Konzern über ausreichende Mittel verfügen, um den Geschäftsbetrieb auf absehbare Zeit fortzuführen. Dementsprechend wurde der Konzernabschluss des Konzerns nach dem Grundsatz der Unternehmensfortführung aufgestellt.

02 – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze und Schätzungen

Der beigefügte Halbjahreskonzernabschluss beinhaltet die DWS Group GmbH & Co. KGaA (DWS KGaA) und ihre Tochtergesellschaften (zusammen der Konzern/​DWS-Konzern) und wurde am 26. Juli 2021 durch die Geschäftsführung freigegeben.

Er ist – sofern nicht anders angegeben – in Euro, der Darstellungswährung des Konzerns, angegeben. Alle Angaben wurden auf die näheste Million gerundet. Aufgrund von Rundungen müssen die in diesem Dokument dargestellten Zahlen nicht genau mit den angegebenen Summen übereinstimmen und die Prozentsätze die absoluten Zahlen nicht immer genau wiedergeben. „N/​A“ wird als „nicht anwendbar“ gelesen.

Der Halbjahreskonzernabschluss steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht und durch die Europäische Union (EU) in europäisches Recht übernommen wurden. Die Anwendung der IFRS führt zu keinen Unterschieden zwischen den von der EU übernommenen IFRS und den vom IASB veröffentlichten IFRS. Der Halbjahreskonzernabschluss umfasst den Berichtszeitraum vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021 und den Vergleichszeitraum vom 1. Januar 2020 bis 30. Juni 2020 beziehungsweise 31. Dezember 2020. Die Darstellung dieser Informationen erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 34 „Zwischenberichterstattung“ und den Vorschriften nach § 115 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) in Verbindung mit § 117 Nummer 2 WpHG.

Einige im Lagebericht enthaltene IFRS-Anhangangaben sind ein wesentlicher Bestandteil des Halbjahreskonzernabschlusses. Dies beinhaltet Informationen zur Ertragslage und Risikosituation, die im ‚Überblick über die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage‘ und im ‚Risikobericht‘ dargestellt sind. Die Darstellung dieser Informationen erfolgt in Übereinstimmung mit IFRS 8 „Geschäftssegmente“.

Der Halbjahreskonzernabschluss des DWS-Konzerns ist nicht testiert und beinhaltet ergänzende Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung, zur Bilanz und zu sonstigen Finanzinformationen. Er sollte in Verbindung mit dem testierten Konzernabschluss des DWS-Konzerns für das Geschäftsjahr 2020 gelesen werden, der nach denselben Rechnungslegungsgrundsätzen und wesentlichen rechnungslegungsbezogenen Schätzungen aufgestellt wurde, mit Ausnahme der neu angewandten Rechnungslegungsvorschriften, wie in der Anhangangabe ‚Erstmals angewandte und neue Rechnungslegungsvorschriften‘ dargestellt.

Die Zusammensetzung des Konzerns hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2020 nicht wesentlich verändert.

Die Erstellung von Finanzinformationen nach IFRS erfordert vom Management Schätzungen und Annahmen für bestimmte Kategorien von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Diese Schätzungen und Annahmen wirken sich auf die ausgewiesenen Beträge von Aktiva und Passiva und die Offenlegung von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie auf die ausgewiesenen Beträge von Einnahmen und Ausgaben während der Berichtsperiode aus. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den Schätzungen des Managements abweichen, insbesondere im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise, und die gemeldeten Ergebnisse sollten nicht unbedingt als Hinweis auf Ergebnisse angesehen werden, die für das gesamte Jahr erwartet werden können.

03 – Erstmals angewandte und neue Rechnungslegungsvorschriften

Erstmals angewandte Rechnungslegungsvorschriften

Die im vorliegenden Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Methoden denen des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020.

Der Konzern hat die folgenden Rechnungslegungsvorschriften mit Wirkung zum 1. Januar 2021 übernommen.

Zinssatz-Benchmark-Reform (Änderungen zu IFRS 9 „Finanzinstrumente“, IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“, IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ und IFRS 16 „Leasingverhältnisse“)

Zum 1. Januar 2021 setzte der Konzern Änderungen zu IFRS 9 „Finanzinstrumente“, IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“, IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ und IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ als Phase 2 des IASB-Projekts zu möglichen Auswirkungen der Reform der Interbank Offered Rate (IBOR) auf die Finanzberichterstattung um.

Die Änderungen der Phase 2 beziehen sich auf den Ersatz von Referenzzinssätzen und adressieren somit Sachverhalte, die die Finanzberichterstattung beeinflussen können, wenn ein Referenzzinssatz tatsächlich durch einen anderen Referenzzins ersetzt wird. Sie berücksichtigen Modifizierungen von finanziellen Vermögenswerten, finanziellen Verbindlichkeiten und Leasingverbindlichkeiten sowie bestimmte Vorschriften in Bezug auf die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Die Änderungen führen eine praktische Erleichterung für die durch die Reform erforderlichen Modifizierungen ein (Modifizierungen, die als direkte Folge der IBOR-Reform erforderlich sind und auf einer wirtschaftlich gleichwertigen Grundlage vorgenommen werden). Diese Modifizierungen werden durch Anpassung des Effektivzinssatzes bilanziert. Alle anderen Modifizierungen werden auf Basis der bestehenden IFRS-Vorschriften bilanziert. Ein ähnliches praktisches Hilfsmittel wird für die Bilanzierung durch Leasingnehmer unter Anwendung von IFRS 16 eingeführt, wobei bei der Beurteilung der Modifizierung auf Grund der IBOR-Reform der genutzte Abzinsungssatz zur Berechnung des geänderten Buchwerts der Leasingverbindlichkeit nur um die Änderung des Benchmark Zinssatzes angepasst wird. Die Änderungen verlangen auch zusätzliche Angaben, die es den Adressaten ermöglichen, Art und Umfang der Risiken zu verstehen, die sich aus der IBOR-Reform ergeben und denen der Konzern ausgesetzt ist, und wie der Konzern diese Risiken steuert, sowie die Fortschritte des Konzerns bei der Umstellung von IBORs auf alternative Referenzzinssätze und wie der Konzern diese Umstellung steuert.

Der Konzern hat keine signifikanten auf IBOR-bezogene Positionen, aber sieht weiterhin IBOR-bezogene Positionen bei Fonds und getrennt geführten Konten, die von der DWS für Kunden eingeführt wurden. In einigen dieser Portfolios sehen wir sowohl Hinweise auf Bestandsebene als auch in gehaltenen Vermögenswerten innerhalb von Beteiligungsstrukturen. Innerhalb des Konzerns sind die Engagements jedoch auf bestimmte Beteiligungen beschränkt, die wir in den genannten Portfolios getätigt haben.

Da der Konzern keine signifikanten IBOR-bezogenen Positionen hat, hat die Umsetzung der Änderungen keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Neue Rechnungslegungsvorschriften

Die nachfolgenden Rechnungslegungsvorschriften waren zum 30. Juni 2021 noch nicht in Kraft getreten und kamen daher im zum 30. Juni 2021 nicht zur Anwendung.

IFRS 16 „Leasingverhältnisse“

Im März 2021 veröffentlichte das International Accounting Standards Board (IASB) Änderungen zu IFRS 16 „Leasingverhältnisse“, die eine bisher vorgesehene Ausnahme verlängern, die Leasingnehmer von der Beurteilung befreien, ob eine auf die COVID-19-Pandemie bezogene Mietkonzession, bei der eine Verringerung der Leasingzahlungen nur Zahlungen betrifft, die ursprünglich am oder vor dem 30. Juni 2022 fällig waren (und nicht nur Zahlungen, die ursprünglich am oder vor dem 30. Juni 2021 fällig waren), als Modifikation des Leasingvertrags behandelt werden muss. Die Änderungen treten für die Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. April 2021 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig, auch in Abschlüssen, die am 31. März 2021 noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben sind. Die Änderung steht auch für Zwischenberichte zur Verfügung. Die Umsetzung der Änderungen wird keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Änderungen bedürfen noch der Übernahme durch die EU in europäisches Recht.

IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“

Im Mai 2020 veröffentlichte das International Accounting Standards Board (IASB) Änderungen zu IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“. Die Änderungen aktualisieren einen veralteten Verweis in IFRS 3, ohne dessen Anforderungen wesentlich zu ändern. Die Änderungen treten für Jahresperioden in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, wobei eine vorzeitige Anwendung erlaubt ist. Die Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Änderungen wurden am 28. Juni 2021 durch die EU in europäisches Recht übernommen.

IAS 37 „Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen“

Im Mai 2020 veröffentlichte das International Accounting Standards Board (IASB) Änderungen zu IAS 37 „Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen“, um klarzustellen, welche Kosten ein Unternehmen bei der Beurteilung, ob ein Vertrag belastend ist, berücksichtigt. Die Änderungen legen fest, dass die „Kosten für die Erfüllung“ eines Vertrags die „Kosten, die sich direkt auf den Vertrag beziehen“, umfassen. Bei den Kosten, die sich direkt auf einen Vertrag beziehen, kann es sich entweder um zusätzliche Kosten für die Erfüllung dieses Vertrags handeln (Beispiele wären direkte Arbeitskräfte, Materialien) oder um eine Zuordnung anderer Kosten, die sich direkt auf die Erfüllung von Verträgen beziehen (ein Beispiel wäre die Zuordnung der Abschreibungskosten für einen Posten der Sachanlagen und Ausrüstung, die bei der Vertragserfüllung verwendet werden). Die Änderungen treten für Jahresperioden in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, wobei eine vorzeitige Anwendung erlaubt ist. Die Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Änderungen wurden am 28. Juni 2021 durch die EU in europäisches Recht übernommen.

IAS 16 „Sachanlagen”

Im Mai 2020 veröffentlichte das International Accounting Standards Board (IASB) Änderungen zu IAS 16 „Sachanlagen“. Die Änderungen verbieten es, von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten einer Sachanlage jeglichen Erlös aus dem Verkauf von Gegenständen abzuziehen, die hergestellt wurden, während der Vermögenswert an den Standort und in den Zustand gebracht wurde, der erforderlich ist, damit er in der vom Management beabsichtigten Weise betrieben werden kann. Stattdessen verbucht ein Unternehmen die Erlöse aus dem Verkauf solcher Gegenstände und die Kosten für die Herstellung dieser Gegenstände im Gewinn oder Verlust. Die Änderungen treten für Jahresperioden in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, wobei eine vorzeitige Anwendung erlaubt ist. Die Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Änderungen wurden am 28. Juni 2021 durch die EU in europäisches Recht übernommen.

Verbesserungen der IFRS 2018-2020-Zyklen

Im Mai 2020 veröffentlichte das International Accounting Standards Board (IASB) Änderungen an mehreren IFRS-Standards, die sich aus dem jährlichen Verbesserungsprojekt des IASB für die Zyklen 2018-2020 ergaben. Dies umfasst Änderungen, die zu Änderungen der Rechnungslegung für Darstellungs-, Ansatz- oder Bewertungszwecke führen, sowie terminologische oder redaktionelle Änderungen in Bezug auf IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“, IFRS 9 „Finanzinstrumente“, IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ und IAS 41 „Landwirtschaft“. Die Änderungen an IFRS 9 stellen klar, welche Gebühren ein Unternehmen einbezieht, wenn es bei der Beurteilung, ob eine finanzielle Verbindlichkeit auszubuchen ist, den „10 Prozent“-Test in Paragraph B3.3.6 von IFRS 9 anwendet. Ein Unternehmen bezieht nur die zwischen dem Unternehmen (dem Kreditnehmer) und dem Kreditgeber gezahlten oder erhaltenen Gebühren ein, einschließlich der Gebühren, die entweder vom Unternehmen oder vom Kreditgeber im Namen des jeweils anderen gezahlt oder erhalten werden. Die Änderungen treten für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, wobei eine vorzeitige Anwendung erlaubt ist. Die Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Änderungen wurden am 28. Juni 2021 durch die EU in europäisches Recht übernommen.

Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig (Änderungen an IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“)

Im Januar 2020 veröffentlichte das International Accounting Standards Board (IASB) Änderungen zu IAS 1 „Darstellung des Abschlusses: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig“. Sie stellen klar, dass die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig auf den Rechten basiert, die zum Bilanzstichtag vorliegen. Die Klassifizierung hängt somit nicht von den Erwartungen ab, ob ein Unternehmen von seinem Recht Gebrauch macht, die Erfüllung einer Verpflichtung aufzuschieben. Die Änderungen stellen auch klar, dass sich die Erfüllung einer Schuld auf die Übertragung von Barmitteln, Eigenkapitaltiteln oder sonstigen Vermögenswerten oder Leistungen an die Gegenpartei bezieht. Die Änderungen treten für die Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Umsetzung der Änderungen wird keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Vorschriften bedürfen noch der Übernahme durch die EU in europäisches Recht.

IAS 8 „Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler“

Im Februar 2021 veröffentlichte das International Accounting Standards Board (IASB) die Definition der rechnungslegungsbezogenen Schätzungen mit Änderungen von IAS 8 „Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler“. Die Änderungen führen die Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen ein und enthalten weitere Änderungen im IAS 8, um Unternehmen dabei zu helfen, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Rechnungslegungsmethoden zu unterscheiden, wobei der Schwerpunkt auf der Definition von und Klarstellungen zu rechnungslegungsbezogenen Schätzungen liegt. Die Änderung führt eine neue Definition für rechnungslegungsbezogene Schätzungen ein, wobei klargestellt wird, dass es sich dabei um monetäre Beträge im Abschluss handelt, die mit Bemessungsunsicherheiten behaftet sind, und es wird die Beziehung zwischen Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen klargestellt, indem präzisiert wird, dass ein Unternehmen eine rechnungslegungsbezogenen Schätzung entwickelt, um das von den Rechnungslegungsmethoden vorgegebene Ziel zu erreichen. Die Änderungen treten für Berichtsperioden in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, wobei eine frühere Anwendung zulässig ist, und gelten prospektiv für Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Rechnungslegungsmethoden, die am oder nach dem Beginn der ersten jährlichen Berichtsperiode auftreten, in der das Unternehmen diese Änderungen anwendet. Die Umsetzung der Änderungen wird keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Vorschriften bedürfen noch der Übernahme durch die EU in europäisches Recht.

IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“

Am 12. Februar 2021 hat das International Accounting Standards Board (IASB) die Änderungen an IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“, Paragraphen 117-122, veröffentlicht, um Unternehmen zu verpflichten, ihre materiellen Rechnungslegungsmethoden anstelle ihrer wesentlichen Rechnungslegungsmethoden anzugeben. Zur Unterstützung dieser Änderung hat das IASB auch die IFRS Praxisanleitung 2 „Making Materiality Judgements“ geändert, um Unternehmen bei der Bereitstellung nützlicher Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden zu unterstützen. Zu den wichtigsten Änderungen an IAS 1 gehören:

Verpflichtung für Unternehmen, ihre materiellen Rechnungslegungsmethoden anstelle ihrer wesentlichen Rechnungslegungsmethoden anzugeben

Klarstellung, dass Rechnungslegungsmethoden, die sich auf unwesentliche Geschäftsvorfälle, sonstige Ereignisse oder Bedingungen beziehen, selbst unwesentlich sind und als solche nicht angegeben werden müssen

Klarstellung, dass nicht alle Rechnungslegungsmethoden, die sich auf materielle Geschäftsvorfälle, sonstige Ereignisse oder Bedingungen beziehen, selbst materiell für den Abschluss eines Unternehmens sind

Die Änderungen sind ab dem 1. Januar 2023 anzuwenden, können aber auch früher angewendet werden. Die Umsetzung der Änderungen wird keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Vorschriften bedürfen noch der Übernahme durch die EU in europäisches Recht.

04 – Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung des Konzerns erfolgt nach dem Managementansatz, der die Darstellung der Segmente auf Basis der internen Managementberichterstattung des Unternehmens verlangt, welche regelmäßig von dem Hauptentscheidungsträger überprüft wird.

Der Begriff „Hauptentscheidungsträger“ bezeichnet eine Funktion, nicht unbedingt eine Führungskraft in einer bestimmten Rolle. Obwohl ein Unternehmen nicht mehr als einen Hauptentscheidungsträger haben kann, kann es sich bei diesem um eine Gruppe von Personen handeln. In der Regel verfügt ein Geschäftssegment über einen Segmentmanager, der direkt dem Hauptentscheidungsträger gegenüber verantwortlich ist und regelmäßigen Kontakt zu diesem hält, um operative Aktivitäten, Finanzergebnisse, Prognosen oder Pläne für das Segment zu erörtern. Der Begriff „Segmentmanager“ bezeichnet ebenfalls eine Funktion, nicht unbedingt eine einzelne Führungskraft in einer bestimmten Rolle.

Der Konzern betreibt – basierend auf diesem Managementansatz – ein einziges Geschäftssegment für Berichterstattungs- und Überwachungszwecke.

Als Hauptentscheidungsträger ist die Geschäftsführung verantwortlich für die Überprüfung und Überwachung der Ergebnisse des Konzerns sowie für strategische Entscheidungen in Bezug auf die Allokation der Vermögenswerte und Ressourcen. Der Segmentmanager ist die Geschäftsführung.

Die operative Tätigkeit des Konzerns wird durch eine global integrierte Investmentgruppe über einheitliche Kundensegmente, Vertriebskanäle und Anlageklassen gesteuert. Der zentral gesteuerte Vertrieb betreut alle Geschäftseinheiten/​Produkte und verhandelt Preise mit Kunden. Zudem nutzt der Konzern weitgehend gemeinsame Infrastruktur- und Supportleistungen (beispielsweise Marketing, Produktstrategie, Produktentwicklung und Finanzen).

Die Geschäftsführung ist für die Steuerung und Kontrolle des gesamten Konzerns verantwortlich, was unter anderem die Strategie, Planung, wichtige Personalentscheidungen, die Organisation, das Risikomanagement und Compliance umfasst.

Die Geschäftsführung legt die Strategie für den Konzern und seine einzelnen Bestandteile, darunter den zentral gesteuerten Vertrieb und die weitgehend gemeinsamen Infrastruktur- und Supportleistungen, fest. Obwohl die Erträge nach den verschiedenen Anlageklassen – das heißt klassische (Active und Passive) und alternative Produkte – überwacht werden, werden alle anderen direkten und verrechneten Kosten sowie Aktiva und Passiva, aber auch Mitarbeiter auf Basis von Vollzeitkräften und Kapitalquoten auf einer aggregierten Basis analysiert und überprüft.

Die folgende Tabelle zeigt den Zinsüberschuss und die zinsunabhängigen Erträge insgesamt nach geografischen Regionen – basierend auf dem Managementansatz des Konzerns:

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Deutschland 568 446
Europa (ohne Deutschland), Naher Osten und Afrika 359 318
Nord- und Südamerika 247 244
Asien/​Pazifik 85 67
Zinsüberschuss und zinsunabhängige Erträge insgesamt 1.259 1.074

Anhang zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (nicht testiert)

05 – Provisionsüberschuss aus Vermögensverwaltung

Die Managementgebühren werden auf monatlicher oder vierteljährlicher Basis vorwiegend als ein Prozentsatz des verwalteten Vermögens vereinnahmt, sobald die Dienstleistung erbracht ist. Diese Gebühren beziehen sich im Wesentlichen auf erhaltene Brutto-Fondsverwaltungsgebühren, die Bruttoaufwendungen beziehen sich hauptsächlich auf gezahlte Vertriebsprovisionen.

Performancegebühren werden hauptsächlich auf Basis der Performance des Fonds im Verhältnis zu einer Benchmark/​Zielrendite oder der realisierten Wertsteigerung der Anlagen des Fonds vereinnahmt. Variable, auf bestimmte Vertragsbedingungen bezogene Performanceerträge und Gebühren aus transaktionsbezogenen Verträgen (wie zum Beispiel Immobilientransaktionen aus alternativen Fonds) sind weitere Bestandteile der Performance- und Transaktionsgebühren.

Nachfolgend ist die Verteilung des Provisionsüberschusses aus Vermögensverwaltung nach Art der Provision sowie nach unseren Produkten dargestellt:

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Managementgebühren:
Provisionserträge Managementgebühren 1.707 1.586
Provisionsaufwand Managementgebühren 575 525
Provisionsüberschuss aus Managementgebühren 1.132 1.061
davon:
Active Aktien 367 325
Active Multi-Asset 99 91
Active SQI1 96 93
Active Anleihen 142 147
Active Geldmarkt 9 14
Passive 178 140
Alternatives 235 240
Sonstige2 6 10
Performance- und Transaktionsgebühren:
Provisionserträge Performance- und Transaktionsgebühren 59 40
Provisionsaufwand Performance- und Transaktionsgebühren 1 3
Provisionsüberschuss aus Performance- und Transaktionsgebühren 58 37
davon:
Alternatives 49 29
Active und sonstige 9 9
Provisionsüberschuss aus Vermögensverwaltung insgesamt 1.190 1.098

SQI steht für systematische und quantitative Investments.

2 Sonstige wiederkehrende Gebühren beinhalten laufende Gebühren für Produkte, die nicht in dem Produktklassenmix erfasst sind, wie zum Beispiel Depotgebühren von Kundendepots.

Die Aufteilung des Provisionsertrages aus Vermögensverwaltung nach Regionen stellt sich wie folgt dar:

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Provisionsertrag aus Vermögensverwaltung:
Deutschland 767 680
Europa (ohne Deutschland), Naher Osten und Afrika 675 613
Nord- und Südamerika 301 307
Asien/​Pazifik 25 26
Provisionsertrag aus Vermögensverwaltung insgesamt 1.767 1.626
Provisionsaufwand aus Vermögensverwaltung 576 528
Provisionsüberschuss aus Vermögensverwaltung 1.190 1.098

06 – Sachaufwand und sonstiger Aufwand

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 20201
Elektronische Datenverarbeitung 64 56
Beratungsleistungen 34 21
Marktdaten & Marktforschungsdienstleistungen 31 33
Mieten und Aufwendungen für Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung 26 22
Bankdienstleistungen und ausgelagerte Tätigkeiten 103 97
Marketingaufwendungen 10 9
Aufwendungen für Reisen 1 5
Aufwendungen vom Deutsche-Bank-Konzern2 76 69
Sonstige Aufwendungen 32 43
Sachaufwand und sonstiger Aufwand insgesamt 376 355

Die Vorjahreszahlen wurden angepasst, um die Änderung von a) Telekommunikationskosten von Marktdaten- und Marktforschungsdienstleistungen zu Elektronische Datenverarbeitung (1 Mio €) und b) Aufwendungen für Business Development Beratung von sonstigen Aufwendungen zu Beratungsleistungen (1 Mio €) zu berücksichtigen.

2 Im ersten Halbjahr 2021 entfallen davon 57 Mio € auf Entgelte für vom Deutsche-Bank-Konzern bezogene Infrastrukturdienstleistungen (55 Mio € im ersten Halbjahr 2020) und 19 Mio € auf DWS-Funktionen in Deutsche-Bank-Gesellschaften (14 Mio € im ersten Halbjahr 2020).

Anhang zur Konzernbilanz (nicht testiert)

07 – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verpflichtungen

in Mio € 30.6.2021 31.12.2020
Als zu Handelszwecken gehalten klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Handelsaktiva 1.380 1.297
davon:
Gehalten von konsolidierten Garantiefonds 1.278 1.094
Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 25 0
Als zu Handelszwecken gehalten klassifizierte finanzielle Vermögenswerte insgesamt 1.405 1.297
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte 1.214 1.131
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte Investmentverträge 561 526
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte insgesamt 1.775 1.657
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 3.180 2.954
Als zu Handelszwecken gehalten klassifizierte finanzielle Verpflichtungen:
Handelspassiva 27 18
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 162 158
Als zu Handelszwecken gehalten klassifizierte finanzielle Verpflichtungen insgesamt 188 176
Zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle Verpflichtungen:
Zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Investmentverträge 560 526
Zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle Verpflichtungen insgesamt 560 526
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 749 702

Der Konzern weist insbesondere die Vermögenswerte aus konsolidierten Garantiefonds (ohne Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten) als Handelsaktiva aus. Die Vermögenswerte der Garantiefonds sind das Eigentum der Investoren, und der Konzern konsolidiert diese gemäß IFRS 10, obwohl er selbst kein Investor ist. Der Konzern weist die entsprechenden Verbindlichkeiten (inklusive Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten) als zum beizulegenden Zeitwert gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten aus (siehe Anhangangabe 9 ‚Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente‘). Die Vermögenswerte aus konsolidierten Garantiefonds erhöhten sich um 185 Mio €, vorwiegend durch Marktwertgewinne in Höhe von 114 Mio € und Nettomittelzuflüssen in Höhe von 70 Mio €. Dieser Erhöhung stand ein Rückgang von Seed Investments in Höhe von 102 Mio € gegenüber.

Die positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten beziehen sich auf kurzfristige derivative Finanzinstrumente, die der Konzern abgeschlossen hat, um Volatilitäten bei Gewinnen und Verlusten in Verbindung mit auf unserem Aktienkurs basierender Mitarbeitervergütung zu steuern.

Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten, nicht als Handelsbestand klassifizierten finanziellen Vermögenswerte beinhalten investierte Zahlungsmittel der Gesellschaft in einen vollkonsolidierten Geldmarktfond, hauptsächlich für regulatorische Zwecke gehaltene Staatsanleihen, Co-Investments, Seed Investments und sonstige strategische Beteiligungen. Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten, nicht als Handelsbestand klassifizierten finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich um 83 Mio €. Ursächlich hierfür waren insbesondere die Zunahme in den Geldmarktfond investierter Zahlungsmittel der Gesellschaft (346 Mio € zum 30. Juni 2021, 266 Mio € zum 31. Dezember 2020) sowie die Erhöhung bei den Co-Investments und Seed Investments (476 Mio € zum 30. Juni 2021, 435 Mio € zum 31. Dezember 2020), denen eine Reduzierung der gehaltenen Staatsanleihen (363 Mio € zum 30. Juni 2021, 404 Mio € zum 31. Dezember 2020) gegenüberstand.

Den Vermögenswerten aus Investmentverträgen stehen entsprechende erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verpflichtungen (561 Mio € zum 30. Juni 2021, 526 Mio € zum 31. Dezember 2020) gegenüber. Diese Erhöhung ist vorwiegend auf eine positive Wertentwicklung der betreffenden Investmentfonds von 40 Mio € und Nettomittelrückflüssen und Fälligkeiten in Höhe von 6 Mio € zurückzuführen. Beide Effekte wirken sich sowohl auf die Vermögenswerte als auch die Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen aus.

Die negativen Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten beinhalten hauptsächlich die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts für garantierte Verträge, die nicht als Finanzgarantien qualifizieren sowie damit in Zusammenhang stehender Zinsderivate (158 Mio € zum 30. Juni 2021 und 155 Mio € zum 31. Dezember 2020).

Weitere Einzelheiten zu den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten/​Verpflichtungen, einschließlich einer Aufgliederung in Klassen, sind Anhangangabe 9 ‚Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente‘ zu entnehmen. Alle Klassen werden im Konzernabschluss zum beizulegenden Zeitwert/​implizierten beizulegenden Zeitwert ausgewiesen.

08 – Zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte

in Mio € 30.6.2021 31.12.2020
Zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel:
Deutsche Bundesländeranleihen 175 198
Zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 175 198

Der Konzern hat langlaufende deutsche Bundesländeranleihen erworben, um das aus den garantierten Produkten resultierende Zinsrisiko zu managen. Der Buchwert zum 30. Juni 2021 betrug 175 Mio €. Die fortgeführten Anschaffungskosten betrugen zum 30. Juni 2021 195 Mio €.

Die entsprechenden unrealisierten Gewinne oder Verluste weist der Konzern als Teil der kumulierten sonstigen erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen, nach Steuern im Eigenkapital aus. Die unrealisierten Verluste dieser Anleihen betrugen zum 30. Juni 2021 20 Mio €.

09 – Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Überblick

Der Konzern klassifiziert seine zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verpflichtungen in die folgenden Kategorien:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Handelsaktiva und Handelspassiva

Positive Marktwerte aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten derivativen Finanzinstrumenten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Vermögenswerte aus Investmentverträgen

Schuldtitel in zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte

Negative Marktwerte aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten derivativen Finanzinstrumenten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds

Eine angemessene Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte und Verpflichtungen zum beizulegenden Zeitwert wird zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes oder bei Umgliederung in die Bilanz vorgenommen.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente werden am Handelstag – das heißt, an dem Tag, an dem sich der Konzern zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts beziehungsweise zur Ausgabe oder zum Rückkauf der finanziellen Verpflichtung verpflichtet – erfasst beziehungsweise ausgebucht.

Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds werden in der Bilanz in den Sonstigen Passiva ausgewiesen. Die Bewertung der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Sonstigen Passiva erfolgt anhand des beizulegenden Zeitwerts der entsprechenden Aktiva. Der Konzern erfasst diese Passiva mit ihrem implizierten beizulegenden Zeitwert.

Bemessungshierarchie

Die zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesenen Finanzinstrumente wurden den drei Kategorien gemäß der IFRS-Bemessungshierarchie (Hierarchie des beizulegenden Zeitwerts) zugeordnet.

Level1 – mittels notierter Preise in aktiven Märkten bewertete Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert direkt von Preisen in aktiven, liquiden Märkten abgeleitet werden kann und bei denen das im Markt beobachtbare Finanzinstrument repräsentativ für das im Bestand des Konzerns zu bewertende Instrument ist.

Hierzu zählen Staatsanleihen, Eigenkapitalinstrumente und derivative Finanzinstrumente, die an aktiven und liquiden Börsen gehandelt werden.

Level2 – mittels Bewertungsverfahren auf Basis beobachtbarer Marktdaten bewertete Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert aus gleichartigen, an aktiven Märkten gehandelten Finanzinstrumenten oder mittels Bewertungsverfahren ermittelt werden kann, deren sämtliche Inputfaktoren jedoch beobachtbar sind.

Diese Finanzinstrumente umfassen insbesondere Handelsaktiva in Garantiefonds und ihre entsprechenden Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Investmentverträge und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen sowie Seed Investments und deutsche Bundesländeranleihen.

Level3 – mittels Bewertungsverfahren auf Basis nicht direkt beobachtbarer Marktdaten bewertete Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert nicht direkt aus am Markt beobachtbaren Daten ermittelt werden kann und die ein anderes Bewertungsverfahren benötigen. Die Finanzinstrumente dieser Kategorie weisen eine Wertkomponente auf, die nicht beobachtbar ist und einen wesentlichen Einfluss auf den beizulegenden Zeitwert hat.

Diese umfassen hauptsächlich Co-Investments.

Die folgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte für jede Klasse von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verpflichtungen, einschließlich ihrer Kategorie in der Bemessungshierarchie. Sie enthält keine Angaben zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verpflichtungen, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wenn der Buchwert eine angemessene Annäherung an den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Der Buchwert der Beteiligungen in der Tabelle entspricht ihrem beizulegenden Zeitwert.

30.6.2021
Beizulegender Zeitwert
in Mio € In aktiven Märkten notierte Preise (Level 1) Auf Marktdaten basierende Bewertungsmethode (Level 2) Nicht auf Marktdaten basierende Bewertungsmethode (Level 3) Insgesamt
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Handelsaktiva:
Schuldtitel 11 37 0 47
Investmentfonds 0 1.264 0 1.264
Eigenkapitaltitel 68 0 0 68
Handelsaktiva insgesamt 79 1.301 0 1.380
Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 0 25 0 25
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 363 345 15 723
Investmentfonds 19 56 408 483
Eigenkapitaltitel 0 0 8 8
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifiziertefinanzielle Vermögenswerte insgesamt 382 401 431 1.214
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte Investmentverträge:
Investmentfonds 0 561 0 561
Zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 0 175 0 175
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 461 2.463 431 3.355
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen:
Handelspassiva:
Schuldtitel 0 0 0 0
Investmentfonds 27 0 0 27
Eigenkapitaltitel 0 0 0 0
Handelspassiva insgesamt 27 0 0 27
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 1 20 140 162
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Investmentverträge 0 560 0 560
Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds 0 1.310 0 1.310
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 28 1.891 140 2.059
31.12.2020
Beizulegender Zeitwert
in Mio € In aktiven Märkten notierte Preise (Level 1) Auf Marktdaten basierende Bewertungsmethode (Level 2) Nicht auf Marktdaten basierende Bewertungsmethode (Level 3) Insgesamt
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Handelsaktiva:
Schuldtitel 30 99 0 129
Investmentfonds 0 1.080 0 1.080
Eigenkapitaltitel 88 0 0 88
Handelsaktiva insgesamt 118 1.179 0 1.297
Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 0 0 0 0
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 404 0 15 418
Investmentfonds 9 303 394 706
Eigenkapitaltitel 0 0 7 7
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifiziertefinanzielle Vermögenswerte insgesamt 413 303 415 1.131
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte Investmentverträge:
Investmentfonds 0 526 0 526
Zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 0 198 0 198
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 531 2.206 415 3.152
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen:
Handelspassiva:
Schuldtitel 0 0 0 0
Investmentfonds 18 0 0 18
Eigenkapitaltitel 0 0 0 0
Handelspassiva insgesamt 18 0 0 18
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 1 2 155 158
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Investmentverträge 0 526 0 526
Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds 0 1.170 0 1.170
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 19 1.698 155 1.872

Bewertungsmethoden und -kontrollen

Die Bewertungsmethoden und -kontrollen des Konzerns sind im Folgenden dargestellt. Alle Bewertungen erfolgen auf regelmäßiger Basis.

In aktiven Märkten notierte Preise – Der beizulegende Zeitwert von in aktiven Märkten notierten Finanzinstrumenten wird auf Grundlage von Preisnotierungen ermittelt, soweit diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen.

Bewertungsverfahren bei Nutzung von beobachtbaren Marktdaten – Der Konzern verwendet Bewertungsverfahren für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, sofern keine in aktiven Märkten notierten Preise verfügbar sind. Zu den für die Bewertung von Finanzinstrumenten verwendeten Verfahren gehören Modellierungstechniken, die Verwendung indikativer Preisangaben ähnlicher Instrumente, Preisangaben aus weniger aktuellen und weniger häufigen Transaktionen sowie Kursgebote von Brokern.

Für einige Finanzinstrumente liegt statt eines Preises eine Kursnotierung oder ein sonstiger notierter Parameter vor. In solchen Fällen wird für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Börsenkurs oder der Parameter als Eingangsgröße in einem Bewertungsmodell verwendet. Für einige Finanzinstrumente werden branchenübliche Modellierungstechniken wie Discounted-Cashflow-(DCF)-Verfahren und gängige Optionspreismodelle verwendet. Diese Modelle sind abhängig von geschätzten zukünftigen Zahlungsströmen, Diskontierungsfaktoren und der Volatilität.

Häufig müssen in Bewertungsmodellen mehrere Inputfaktoren verwendet werden. Soweit möglich, basieren diese auf beobachtbaren Daten oder werden aus den Preisen relevanter, in aktiven Märkten gehandelter Finanzinstrumente abgeleitet. Sind für die Inputfaktoren keine beobachtbaren Daten verfügbar, werden andere Marktinformationen berücksichtigt. Beispielsweise werden Inputfaktoren durch indikative Kursgebote von Brokern und Konsenspreisangaben gestützt, sofern diese Informationen zur Verfügung stehen.

Bewertungsverfahren bei Nutzung nicht beobachtbarer Marktdaten – Sind keine beobachtbaren Informationen verfügbar, basieren die Inputfaktoren auf anderen relevanten Informationsquellen wie Preisen für ähnliche Transaktionen, historischen Daten, wirtschaftlichen Fundamentaldaten sowie Researchinformationen, die entsprechend angepasst werden, um die Ausgestaltung des tatsächlich zu bewertenden Finanzinstruments und die derzeitigen Marktbedingungen zu berücksichtigen.

Wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren und Bewertungsanpassungen werden regelmäßig überprüft. Werden zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte Informationen Dritter herangezogen, zum Beispiel Kursgebote von Brokern oder indikative Preisangaben, beurteilt das Bewertungsteam die von den Dritten erhaltenen Nachweise, um die Schlussfolgerung zu unterstützen, dass diese Bewertungen den IFRS Anforderungen entsprechen, einschließlich der Ebene in der Bemessungshierarchie, in die die Bewertungen einzuordnen sind.

Validierung und Kontrolle – Der Konzern verfügt über ein etabliertes Rahmenwerk zur Kontrolle von Bewertungen, welches die internen Kontrollstandards, -methoden und -verfahren für den Bewertungsprozess regelt. Das Principal Valuation Control Council (PVCC) ist ein wichtiges Forum für den Konzern, um die Ergebnisse der Vollständigkeitskontrolle zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Vermögenswerte und Verpflichtungen zum beizulegenden Zeitwert dem entsprechenden Bewertungskontrollprozess unterzogen wurden. Darüber hinaus sorgt das PVCC für die Überprüfung und Angemessenheit verschiedener Detailaspekte der Kontrollen wie die Klassifizierung gemäß der unabhängigen Preisüberprüfung, Prüfschwellen und Marktdatenzulassungen.

Der Deutsche-Bank-Konzern verfügt über ein unabhängiges Bewertungsteam im Bereich Finance, das die Aufgabe hat, das Rahmenwerk für Bewertungskontrollen zu regeln und weiterzuentwickeln sowie die entsprechenden Prozesse zu steuern, die die Bewertung von Finanzinstrumenten in allen Leveln der Bemessungshierarchie abdecken. Dieses Spezialistenteam ist unter anderem damit betraut, Prozesse für unabhängige Bewertungskontrollen für alle Geschäftsbereiche und den Konzern durchzuführen. Zudem befasst sich das Team mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Bewertungskontrollmethoden und -verfahren sowie der Ausarbeitung und Steuerung des formellen Rahmenwerks der Richtlinien für Bewertungskontrollen. Ein Hauptaugenmerk legt das unabhängige Bewertungsteam auf solche Bewertungen, bei denen im Rahmen der Bewertungsprozesse Einschätzungen des Managements vorgenommen werden einschließlich der oben erwähnten regelmäßigen Überprüfung der wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertungsanpassungen. Für den Konzern überwacht das PVCC die Bewertungskontrollprozesse, die von dem Spezialistenteam des Deutsche-Bank-Konzerns für den Konzern durchgeführt werden.

Die Ergebnisse des Bewertungskontrollprozesses werden im Rahmen des monatlichen Berichtszyklus zusammengestellt und analysiert. Abweichungen, die vordefinierte und genehmigte Toleranzgrenzen überschreiten, werden sowohl innerhalb des Bereichs Finance des Konzerns als auch unter den Führungskräften der jeweiligen Geschäftsbereiche eskaliert, um diese zu überprüfen beziehungsweise zu klären und gegebenenfalls Anpassungen zu veranlassen. Dieser Prozess ist Gegenstand des sogenannten Valuation Control Report und wird durch das PVCC überprüft.

Für Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert anhand von Bewertungsmodellen ermittelt wird, werden die im Rahmen des Modells verwendeten Annahmen und Techniken durch ein unabhängiges, für die Modellvalidierung zuständiges Spezialistenteam des Deutschen Bank Konzern validiert.

Bewertungsverfahren

Nachstehend erfolgt eine Erläuterung der Bewertungsverfahren, die zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der verschiedenen Arten von Finanzinstrumenten eingesetzt werden, die vom Konzern gehandelt werden.

Handelsaktiva und Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds

Garantiefonds – diese Vermögenswerte werden in den Handelsaktiva ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt analog zur Bewertung durch die konsolidierten Garantiefonds und beinhaltet, soweit notwendig, Anpassungen gemäß IFRS. Die Verbindlichkeiten sind in den Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds enthalten, und die Bewertung des implizierten beizulegenden Zeitwerts basiert auf der Bewertung der entsprechenden Aktiva.

Derivate

Der Konzern verwaltet garantierte Pensionskonten, die eine vollumfängliche oder anteilige Garantie des Nominalbetrags bei Fälligkeit vorsehen. Diese Garantie wird nicht als Finanzgarantie definiert, sondern als Derivat. Alle Konten werden in einer Kombination aus ausgewählten Staatsanleihenfonds mit fester Laufzeit sowie ausgewählten Aktien- und ausgewogenen Zielfonds investiert, abhängig vom jeweiligen Konto, dem Garantieniveau und der Laufzeit des Kontos. Die Bewertung des Kontos hängt daher von der Bewertung der zugrunde liegenden Zielfonds ab. Der beizulegende Zeitwert eines möglichen Fehlbetrags des Kontos wird mittels eines Optionspreismodells berechnet, das Monte-Carlo-Simulationen inklusive verhaltensbedingter Risikofaktoren des Kunden enthält.

Der Konzern überwacht und steuert die Gewinn- und Verlustvolatilität, die durch die seinen Mitarbeitern gewährten aktienbasierten Vergütungspläne verursacht wird. Zu diesem Zweck kann der Konzern kurzfristige Optionen zur Absicherung kaufen, um eine ausgewogene Risikoposition in Übereinstimmung mit unserer Risikobereitschaft und unseren strategischen Zielen zu erhalten. Der beizulegende Zeitwert der Absicherungsoptionen wird mit dem Black-Scholes-Optionspreismodell berechnet.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte

Sofern es keine in jüngster Zeit durchgeführten Transaktionen gibt, kann der beizulegende Zeitwert auf Basis des letzten Marktpreises, bereinigt um alle seither erfolgten Risiko- und Informationsänderungen, ermittelt werden. Werden auf einem aktiven Markt vergleichbare Instrumente notiert, wird der beizulegende Zeitwert durch Anpassung des Vergleichswerts um die jeweiligen Differenzen in den Risikoprofilen dieser Instrumente bestimmt. Sind keine vergleichbaren Werte verfügbar, wird der beizulegende Zeitwert anhand komplexerer Modellierungstechniken bestimmt. Diese Techniken umfassen DCF-Modelle, die die aktuellen Marktkonditionen für Kredit-, Zins-, Liquiditäts- und sonstige Risiken berücksichtigen. Bei Modellierungstechniken für Eigenkapitaltitel und Investmentfonds können auch Ertragsmultiplikatoren eingesetzt werden.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Vermögenswerte aus Investmentverträgen sowie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen

Es handelt sich dabei um Vermögenswerte, die unter den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierten finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen werden und denen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen, die vom Konzern gehalten werden, gegenüberstehen. Der Konzern ist vertraglich verpflichtet, diese Vermögenswerte zu nutzen, um seinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Aus diesem Grund wird der beizulegende Zeitwert für Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen anhand des beizulegenden Zeitwerts der zugrunde liegenden Vermögenswerte basierend auf dem veröffentlichten Fondspreis bestimmt.

Zum beizulegenden Zeitwert über die sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die Bewertung der Schuldtitel basiert auf beobachteten Marktpreisen sowie Quotierungen von Brokern.

Reklassifizierungen

Reklassifizierungen zwischen Level 1 und 2 finden statt, wenn Änderungen in den Inputfaktoren vorliegen, die für die Kategorisierung innerhalb der Bemessungshierarchie relevant sind.

Wo anwendbar, wird angenommen, dass Reklassifizierungen zwischen den Leveln 1, 2 und 3 zum Jahresanfang stattgefunden haben.

Es gab keine Reklassifizierungen zwischen Level 1 und Level 2 im ersten Halbjahr 2021 sowie im ersten Halbjahr 2020.

Level 3 Reklassifizierungen

Im ersten Halbjahr 2021 gab es Reklassifizierungen aus Level 3 der Bemessungshierarchie in Höhe von 1 Mio €, da der Konzern beobachtbare Parameter für eine Derivatebewertung nutzt. Im ersten Halbjahr 2020 gab es Reklassifizierungen in Level 3 aus Level 1 der Bemessungshierarchie in Höhe von 1 Mio €, da die Beteiligungen für die Bewertung keine öffentlich beobachtbaren Parameter nutzt sondern Expertenannahmen.

Analyse der Finanzinstrumente mit einem beizulegenden Zeitwert, der mithilfe von Bewertungsverfahren ermittelt wurde, denen wesentliche nicht beobachtbare Parameter zugrunde lagen (Level 3)

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verpflichtungen, die diesem Level der Bemessungshierarchie zugeordnet werden, werden auf Basis eines oder mehrerer nicht am Markt beobachtbarer Parameter bewertet.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte enthalten nicht an einer Börse notierte Eigenkapitaltitel, für die es keine angemessenen Vergleichsinstrumente gibt und die der Markt als illiquide ansieht.

Überleitung der Finanzinstrumente in Level 3

30.6.2021
in Mio € Bestand am Jahresanfang Veränderung des Konsolidierungskreises Gewinne/​ Verluste (–) insgesamt Käufe
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 15 0 0 0
Investmentfonds 394 0 29 10
Eigenkapitaltitel 7 0 −0 2
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifiziertefinanzielle Vermögenswerte insgesamt 415 0 291 12
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 415 0 29 12
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen:
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 155 0 14 0
Sonstige zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 0
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 155 0 14 0
30.6.2021 30.6.2021
in Mio € Verkäufe Abwicklungen Umwidmungen in Level 3 Umwidmungen aus Level 3 Bestand am Periodenende
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte: 0
Schuldtitel 0 0 0 0 15
Investmentfonds 0 25 0 0 408
Eigenkapitaltitel 0 0 0 0 8
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifiziertefinanzielle Vermögenswerte insgesamt 0 26 0 0 431
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 0 26 0 0 431
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen:
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 0 0 0 1 140
Sonstige zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 0 0
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 0 0 0 1 140

1 Die Gewinne/​Verluste (–) insgesamt in Höhe von 29 Mio € beinhalten Verluste aus Währungsänderungen in Höhe von 7 Mio €.

30.6.2020
in Mio € Bestand am Jahresanfang Veränderung des Konsolidierungskreises Gewinne/​ Verluste (–) insgesamt Käufe
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 16 0 −0 0
Investmentfonds 403 0 −8 16
Eigenkapitaltitel 8 0 −1 1
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifiziertefinanzielle Vermögenswerte insgesamt 427 0 −91 16
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 427 0 −9 16
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen:
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 108 0 53 0
Sonstige zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 0
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 108 0 53 0
30.6.2020 30.6.2020
in Mio € Verkäufe Abwicklungen Umwidmungen in Level 3 Umwidmungen aus Level 3 Bestand am Periodenende
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 0 0 0 0 15
Investmentfonds 2 0 1 0 408
Eigenkapitaltitel 0 0 0 0 8
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifiziertefinanzielle Vermögenswerte insgesamt 2 0 1 0 432
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 2 0 1 0 432
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen:
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 0 0 0 0 161
Sonstige zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 0 0
Zum Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 0 0 0 0 161

1 Die Gewinne/​Verluste (–) insgesamt in Höhe von –9 Mio € beinhalten Verluste aus Währungsänderungen in Höhe von –4 Mio €.

Sensitivitätsanalyse von nicht beobachtbaren Parametern

Der Wert eines Level 3 Finanzinstruments ist abhängig von nicht beobachtbaren Inputfaktoren, die aus einer Bandbreite von für möglich gehaltenen Alternativen ausgewählt werden. Für die nicht beobachtbaren Inputfaktoren werden angemessene Werte ausgewählt, die den herrschenden Marktgegebenheiten entsprechen. Hätte der Konzern am 30. Juni 2021 zur Bewertung der betreffenden Finanzinstrumente Parameterwerte zugrunde gelegt, die am äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen lagen, hätte sich der ausgewiesene beizulegende Zeitwert um bis zu 3 Mio € erhöht beziehungsweise um bis zu 34 Mio € verringert. Zum 31. Dezember 2020 wäre der beizulegende Zeitwert um bis zu 15 Mio € gestiegen beziehungsweise um bis zu 50 Mio € gesunken.

Die Veränderungen der Beträge in der Sensitivitätsanalyse vom 31. Dezember 2020 zum 30. Juni 2021 zeigen einen Rückgang in den negativen Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts um 16 Mio € auf Grund der Nutzung von angemessenen möglichen Alternativen, wobei sich 12 Mio € auf deren Marktbewegungen sowie auf Anpassungen der Stornierungsrate beziehen.

Die Sensitivitätsberechnung orientiert sich an dem Ansatz, der zur Bewertung der Bewertungsunsicherheit für vorsichtige Bewertungszwecke verwendet wird. Die vorsichtige Bewertung ist ein Mechanismus zur Quantifizierung der Bewertungsunsicherheit und zur Beurteilung eines Ausstiegspreises mit einer 90%igen Sicherheit. Gemäß der EU-Verordnung würden die zusätzlichen Bewertungsanpassungen (AVAs) als Abzug vom Kernkapital (Tier 1) angewandt.

Die möglichen Auswirkungen der relativen Bewertungsunsicherheit des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, deren Bewertung von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, sind für den Konzern begrenzt.

30.6.2021 31.12.2020
in Mio € Positive Änderung des beizulegenden Zeitwerts durch Nutzung angemessener möglicher Alternativen Negative Änderung des beizulegenden Zeitwerts durch Nutzung angemessener möglicher Alternativen Positive Änderung des beizulegenden Zeitwerts durch Nutzung angemessener möglicher Alternativen Negative Änderung des beizulegenden Zeitwerts durch Nutzung angemessener möglicher Alternativen
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 0 0 1 1
Investmentfonds 1 32 0 35
Eigenkapitaltitel 0 0 1 2
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten:
Sonstige Derivate 1 1 13 13
Insgesamt 3 34 15 50

Quantitative Informationen zur Sensitivität wesentlicher nicht beobachtbarer Parameter

Die unten aufgeführten Spannen zeigen den jeweils höchsten und niedrigsten Wert, der für die Bewertung der Engagements in Level 3 verwendet wird.

Zum 30. Juni 2021 (beziehungsweise zum 31. Dezember 2020) basierte der beizulegende Zeitwert der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten, nicht als Handelsbestand klassifizierten finanziellen Vermögenswerte nach IFRS 9 „Finanzinstrumente“ auf dem Nettovermögenswert des zugrunde liegenden Vermögenswerts.

Finanzinstrumente der Level 3 sowie quantitative Informationen zu nicht beobachtbaren Inputfaktoren

30.6.2021
Beizulegender Zeitwert
in Mio € (sofern nicht anders angegeben) Vermögenswerte Verbindlichkeiten Bewertungsverfahren Signifikante nicht beobachtbare Parameter (Level 3) Spanne
Zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene Finanzinstrumente – Handelsbestand, zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte: 431 0
Schuldtitel 15 0 Intex Modell Bonitätsaufschlag 1% 8%
0 0 Erlösquote 75% 75%
0 0 Ausfallrate 1% 1%
0 0 Rate der vorzeitigen Tilgungen 20% 20%
Investmentfonds 406 0 Marktansatz Kurs-/​Nettoinventarwert 100% 100%
2 0 Intex Modell Bonitätsaufschlag 7% 9%
0 0 Erlösquote 75% 75%
0 0 Ausfallrate 1% 1%
0 0 Rate der vorzeitigen Tilgungen 20% 20%
Eigenkapitaltitel 8 0 Marktansatz Kurs-/​Nettoinventarwert 100% 100%
Zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene nichtderivative Finanzinstrumente insgesamt 431 0
Zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene Finanzinstrumente – Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten:
Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten:
Sonstige Derivate 0 140 Optionspreismodell Stornierungsrate 1% 15%
Zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene derivative Finanzinstrumente insgesamt 0 140
31.12.2020
Beizulegender Zeitwert
in Mio € (sofern nicht anders angegeben) Vermögenswerte Verbindlichkeiten Bewertungsverfahren Signifikante nicht beobachtbare Parameter (Level 3) Spanne
Zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene Finanzinstrumente – Handelsbestand, zur Veräußerung verfügbarefinanzielle Vermögenswerte:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte: 415 0
Schuldtitel 15 0 Intex Modell Bonitätsaufschlag 1% 8%
0 0 Erlösquote 75% 75%
0 0 Ausfallrate 1% 1%
0 0 Rate der vorzeitigen Tilgungen 15% 15%
Investmentfonds 389 0 Marktansatz Kurs-/​Nettoinventarwert 100% 100%
5 0 Intex Modell Bonitätsaufschlag 9% 11%
0 0 Erlösquote 75% 75%
0 0 Ausfallrate 1% 1%
0 0 Rate der vorzeitigen Tilgungen 15% 15%
Eigenkapitaltitel 7 0 Marktansatz Kurs-/​Nettoinventarwert 100% 100%
Zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene nichtderivative Finanzinstrumente insgesamt 415 0
Zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene Finanzinstrumente – Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten:
Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten:
Sonstige Derivate 0 155 Optionspreismodell Stornierungsrate 1% 15%
Zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene derivative Finanzinstrumente insgesamt 0 155

Nicht realisiertes Ergebnis aus zum Abschlussstichtag gehaltenen oder ausgegebenen Finanzinstrumenten der Level 3

Die nicht realisierten Gewinne oder Verluste aus Finanzinstrumenten des Level 3 basieren nicht ausschließlich auf nicht beobachtbaren Inputfaktoren. Zahlreiche Inputfaktoren, die zur Bewertung der Finanzinstrumente in dieser Kategorie herangezogen werden, sind beobachtbar. Somit basieren die Gewinne oder Verluste teilweise auf Veränderungen dieser beobachtbaren Parameter im Laufe der Berichtsperiode.

in Mio € Jan. – Jun. 2021 Jan. – Jun. 2020
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht als Handelsbestand klassifizierte finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel −0 −0
Investmentfonds 22 −4
Eigenkapitaltitel −0 −1
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete, nicht zu Handelszwecken klassifizierte finanzielle Vermögenswerte insgesamt 22 −5
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte insgesamt 22 −5
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen:
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 14 −53
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verpflichtungen insgesamt 14 −53
Insgesamt 36 −58

10 – Beizulegender Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden

Der Konzern klassifiziert seine nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verpflichtungen nach den folgenden Kategorien: Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten, Forderungen aus Krediten, zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte, sonstige Finanzaktiva, sonstige kurzfristige Fremdkapitalaufnahmen, zum Verkauf bestimmte Verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen. Eine angemessene Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten und Verpflichtungen, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, wird zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes oder bei Umgliederung in die Bilanz vorgenommen.

Die Bewertungsverfahren zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten des Konzerns, die nicht zum beizulegenden Zeitwert in der Bilanz angesetzt werden, und deren jeweilige Kategorisierung in die Bemessungshierarchie nach IFRS entsprechen den in Anhangangabe 9 ‚Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente’ beschriebenen Bewertungsverfahren.

Der beizulegende Zeitwert der zum Verkauf bestimmten Vermögenswerte liegt leicht über dem Buchwert. Der beizulegende Zeitwert und die jeweilige Kategorisierung in der Bemessungshierarchie wurden nicht gesondert angegeben, da sie für den Konzern nicht wesentlich sind. Der Konzern hat den beizulegenden Zeitwert und die jeweilige Kategorisierung in der Bemessungshierarchie der übrigen nicht zum beilzulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verpflichtungen nicht angegeben, da ihre Buchwerte einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellen.

Buchwerte der in der Bilanz nicht zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesenen Finanzinstrumente

in Mio € 30.6.2021 31.12.2020
Finanzaktiva:
Barreserven und Einlagen bei Kreditinstituten 2.126 2.189
Forderungen aus Krediten 4 4
Zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte 2 0
Sonstige Finanzaktiva 1.606 827
Finanzpassiva: 0
Sonstige kurzfristige Geldaufnahmen 74 72
Sonstige Finanzpassiva 1.895 1.147
Langfristige Verbindlichkeiten 0 0

11 – Zinssatz-Benchmark-Reform

Der Konzern hat in 2019 ein Umstellungsprogramm zur IBOR und EU Referenzzinssatzregulierung aufgesetzt, um einen reibungslosen Übergang von LIBOR und anderen IBOR zu den neuen risikofreien Zinssätzen (RFRs) zu bewältigen. Das Programm konzentrierte sich auf die Ermittlung und Quantifizierung von Engagements in verschiedenen Zinsbenchmarks, die Bereitstellung von Produkten, die auf alternative RFRs verweisen, und die Beurteilung bestehender Verträge, die auf IBORs verweisen. Zu den Bemühungen gehört auch die Ermittlung möglicher Auswirkungen auf die Rechnungslegung.

Im Rahmen des Programms hat der Konzern eine umfassende Risikobewertung vorgenommen, die regelmäßig aktualisiert wird und eine Reihe von inhärenten Risiken und Maßnahmen zur Risikominderung identifiziert hat.

Zu den Hauptrisiken gehören:

Strategische Geschäftsrisiken für unser Franchise

Verhaltensrisiken/​Reputationsrisiken

Rechtliche Risiken

Wir planen, diese Risiken zu mindern, indem wir

eine klare Strategie für die Geschäftsumstellung haben, die mit dem Gesamtmarkt und dem Zeitplan der Aufsichtsbehörden übereinstimmt,

alle Verhaltensrisiken in einem klaren Rahmen mit detaillierten Maßnahmen und den entsprechenden Verantwortlichen dokumentieren, um jedes Risiko zu schließen und

ein klares Programm haben, um alle betroffenen rechtlichen Vereinbarungen zu identifizieren und mit den Kontrahenten und den Fondsberatern zusammenzuarbeiten, um alle angemessenen Änderungen vorzunehmen.

Zusätzlich wurden weitere nicht materielle Risiken identifiziert wie Compliance-Risiken, Liquiditätsrisiken, Marktrisiken, operationelle Risiken, Übergangsrisiken, Rechnungslegungs-, Finanzberichterstattungs- und Steuerrisiken, Informationssicherheits- und Technologietransformationsrisiken.

Fortschrittsberichte werden regelmäßig an den IBOR-Lenkungsausschuss gegeben. Die Aufsicht über das Programm zur Vorbereitung auf den Übergang war ein Hauptschwerpunkt neben den Aktivitäten in allen drei internen Bereichen, deren Aufgabe es ist, Risiken und Störungen für die Kunden zu minimieren (so genannte „lines of defence“).

Der Konzern arbeitet weiterhin eng mit Branchenverbänden zusammen und lässt sich von den Aufsichtsbehörden beraten, um die Auswirkungen zu bewältigen und Pläne zu implementieren, um die Risiken im Zusammenhang mit der erwarteten Einstellung der Ermittlung der IBOR-Referenzzinssätze zu mindern. In diesem Zusammenhang, hat beziehungsweise ist der Konzern

Die „Fallback-Sprache“ für LIBOR-bezogene Instrumente überprüft oder überprüft sie derzeit. Dazu gehört auch die,

Entwicklung neuer Rahmenbedingungen, die eingeführt wurden, um die möglichen Auswirkungen von schwer überzuleitenden Positionen zu quantifizieren, die als sogenannte „tough legacy“ bezeichnet werden.

Teil eines Anfang 2020 eingerichteten Beratungsgremium für Verhaltensrisiken („Conduct Risk Advisory Forum“), das alle für den IBOR-Übergang relevanten Verhaltensrisikoarten (einschließlich neuer Risiken und aktuellem Plan) erörtern und überprüfen soll

Weiterhin im Austausch mit Branchengruppen in Bezug auf die wichtigsten Herausforderungen und den einheitlichen Ansatz für Vermögensverwalter

Der Konzern entwickelt weiterhin Infrastrukturverbesserungen in Verbindung mit Drittanbietern und bewertet potenzielle Übergangsrisiken neben relevanten Stressszenarien. Der Konzern setzt bei der Durchführung neuer Transaktionen nach Möglichkeit proaktiv die effektivste Fallback-Sprache ein.

Die folgende Tabelle zeigt die Konzernbuchwerte der Finanzinstrumente und Eventualverbindlichkeiten, die sich auf IBORs beziehen, bei denen erwartet wird, dass die Verpflichtung zur Quotierung von IBOR-Sätzen nicht mehr besteht. Die Eventualverbindlichkeiten zeigen die ausstehenden Verpflichtungen aus Co-Investments. Die Tabelle enthält die Finanzinstrumente mit einem Fälligkeitsdatum, das über den Zeitpunkt hinausgeht, an dem die Verpflichtung zur Abgabe von Quotierungen voraussichtlich endet. Für die unten angegebenen IBOR-Sätze liegt das Fälligkeitsdatum des Finanzinstruments nach dem 31. Dezember 2021, mit Ausnahme der auf den USD-LIBOR referenzierten Kontrakte mit Laufzeiten von mehr als einer Woche oder zwei Monaten, bei denen das Datum für diejenigen gilt, die nach dem 30. Juni 2023 fällig werden.

30.6.2021
in Mio € USD IBOR GBP IBOR EONIA EURO IBOR Insgesamt
Finanzielle Vermögenswerte:
Schuldtitel 16 0 0 0 16
Investmentfonds 34 0 0 0 34
Forderungen aus Krediten 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte insgesamt 50 0 0 0 50
Außerbilanzielle Verpflichtungen:
Eventualverbindlichkeiten 10 0 0 0 10
Außerbilanzielle Verpflichtungen insgesamt 10 0 0 0 10

12 – Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte

Der Konzern verfügt über eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE) zur Beurteilung des Buchwerts des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie der immateriellen Vermögenswerte, da der Konzern für Steuerungs- und Berichtszwecke als ein einziges Geschäftssegment geführt wird.

Der Geschäfts- oder Firmenwert, immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer und immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden jährlich im vierten Quartal oder häufiger auf Wertminderung überprüft, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Buchwert wertgemindert sein könnte.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird auf Basis der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) auf Werthaltigkeit überprüft. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden ebenfalls auf Basis der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) auf Werthaltigkeit überprüft, da sie typischerweise keine Mittelzuflüsse generieren, die unabhängig von denen anderer Vermögenswerte sind. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden auf Ebene des einzelnen Vermögenswertes überprüft.

Zum 30. Juni 2021 wurde eine Überprüfung durchgeführt, um festzustellen, ob eine Wertminderung zu diesem Stichtag vorlag. Diese ergab keine Hinweise für eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts des Konzerns oder der Vermögensverwaltungsverträge im Publikumsfondsgeschäft, die unter den nicht abzuschreibenden immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen sind.

Dabei wurden die Annahmen und ihre Sensitivitäten der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- und Firmenwerts überprüft und ergaben keinen Anhaltspunkt für eine Wertminderung. Die Überprüfung der wichtigsten Bewertungsparameter und ihrer Sensitivitäten der Vermögensverwaltungsverträge im Publikumsfondsgeschäft ergaben ebenfalls keinen Anhaltspunkt für eine Wertminderung.

Entsprechend wird das Management die Hauptannahmen (z.B. verwaltetes Vermögen) und ihre Sensitivitäten weiterhin regelmäßig überwachen, da Veränderungen zu einer Wertminderung in der Zukunft führen könnten.

Geschäfts- oder Firmenwert

Veränderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts

Die Veränderungen des Buchwerts des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie die Bruttowerte und kumulierten Wertminderungsaufwendungen des Geschäfts- oder Firmenwerts stellen sich für die Berichtsperioden zum 30. Juni 2021 beziehungsweise 30. Juni 2020 wie folgt dar.

in Mio €
Bestand zum 1. Januar 2020 2.881
Abgänge 0
Wechselkursveränderungen −7
Bestand zum 30. Juni 2020 2.874
Bruttobetrag des Geschäfts- oder Firmenwerts 2.874
Kumulierte Wertminderungen 0
Bestand zum 1. Januar 2021 2.739
Abgänge 0
Wechselkursveränderungen 49
Bestand zum 30. Juni 2021 2.788
Bruttobetrag des Geschäfts- oder Firmenwerts 2.788
Kumulierte Wertminderungen 0

Die Veränderungen zum 30. Juni 2021 entfielen auf Wechselkursveränderungen in Höhe von 49 Mio € (zum 30. Juni 2020: minus 7 Mio €).

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Veränderungen der sonstigen immateriellen Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Nicht abzuschreibende Abzuschreibende
in Mio € Rechte aus Vermögensverwaltungsveträgen im Publikumsfondsgeschäft Sonstige Nicht abzuschreibende erworbene immaterielle Vermögenswerte insgesamt Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte
Anschaffungs-/​ Herstellungskosten:
Bestand zum 1. Januar 2020 1.030 0 1.031 114
Zugänge 0 0 0 0
Wechselkursänderungen −3 0 −3 0
Bestand zum 30. Juni 2020 1.027 0 1.028 113
Bestand zum 1. Januar 2021 945 0 945 104
Zugänge 0 0 0 0
Wechselkursänderungen 30 0 30 3
Bestand zum 30. Juni 2021 975 0 975 108
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen:
Bestand zum 1. Januar 2020 260 0 260 113
Abschreibungen für das Geschäftsjahr 0 0 0 0
Wertminderungen 0 0 0 0
Wechselkursänderungen −1 0 −1 0
Bestand zum 30. Juni 2020 260 0 260 113
Bestand zum 1. Januar 2021 239 0 239 104
Abschreibungen für das Geschäftsjahr 0 0 0 0
Wertminderungen 0 0 0 0
Wechselkursänderungen 7 0 7 3
Bestand zum 30. Juni 2021 246 0 246 108
Buchwert:
zum 1. Januar 2020 770 0 771 0
zum 30. Juni 2020 768 0 768 0
zum 1. Januar 2021 706 0 706 0
zum 30. Juni 2021 728 0 728 0
Erworbene immaterielle Vermögenswerte Erworbene immaterielle Vermögenswerte Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte insgesamt
Abzuschreibende Abzuschreibende Abzuschreibende
in Mio € Vertragsbasierte immaterielle Vermögenswerte Software und sonstige Abzuschreibende erworbene immaterielle Vermögenswerte insgesamt Software
Anschaffungs-/​ Herstellungskosten:
Bestand zum 1. Januar 2020 20 88 222 226 1.479
Zugänge 0 0 0 10 10
Wechselkursänderungen 0 0 0 −4 −7
Bestand zum 30. Juni 2020 20 88 222 231 1.481
Bestand zum 1. Januar 2021 20 89 213 242 1.401
Zugänge 0 0 0 16 17
Wechselkursänderungen 0 0 3 3 36
Bestand zum 30. Juni 2021 20 89 217 262 1.453
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen:
Bestand zum 1. Januar 2020 20 88 222 97 579
Abschreibungen für das Geschäftsjahr 0 0 0 22 22
Wertminderungen 0 0 0 1 1
Wechselkursänderungen 0 0 0 −2 −3
Bestand zum 30. Juni 2020 20 88 222 117 599
Bestand zum 1. Januar 2021 20 89 213 137 590
Abschreibungen für das Geschäftsjahr 0 0 0 21 21
Wertminderungen 0 0 0 0 0
Wechselkursänderungen 0 0 3 2 13
Bestand zum 30. Juni 2021 20 89 216 160 623
Buchwert:
zum 1. Januar 2020 0 0 0 129 900
zum 30. Juni 2020 0 0 0 114 882
zum 1. Januar 2021 0 0 0 105 811
zum 30. Juni 2021 0 0 0 102 830

Zum 30. Juni 2021 wurde ein Wertminderungsaufwand für selbst entwickelte Software in Höhe von 0 Mio € (30. Juni 2020: Wertminderungsaufwand in Höhe von 1 Mio €) im Sachaufwand und sonstigen Aufwand in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

13 – Zum Verkauf bestimmte langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen

Der Konzern befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen über die Veräußerung einer Beteiligung, die nach der Equitymethode bilanziert wurde, an einen externen Käufer. Die Unterzeichnung und der Abschluss der Transaktion werden für das dritte Quartal 2021 erwartet. Die Beteiligung wurde im Juni 2021 in zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte umklassifiziert. Die Bewertung der Beteiligung führte nicht zum Ausweis eines Verlustes.

in Mio € 30.6.2021 31.12.2020
Nach der Equitymethode bilanzierte Beteiligungen 2 0
Zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte insgesamt 2 0

14 – Sonstige Aktiva und Passiva

in Mio € 30.6.2021 31.12.2020
Sonstige Aktiva:
Sonstige finanzielle Aktiva:
Forderungen aus Handelsgeschäften und Wertpapierabwicklung 889 239
Forderungen aus Provisionen/​Gebühren 225 195
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 492 393
Sonstige finanzielle Aktiva insgesamt 1.607 827
Sonstige nichtfinanzielle Aktiva:
Sonstige Steuerforderungen 9 11
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte 60 49
Sonstige nichtfinanzielle Aktiva insgesamt 70 59
Sonstige Aktiva insgesamt 1.676 887
Sonstige Passiva:
Sonstige finanzielle Passiva:
Verbindlichkeiten aus Handelsgeschäften und Wertpapierabwicklung 895 271
Verbindlichkeiten aus Provisionen/​Gebühren 134 138
Verbindlichkeiten aus leistungsbezogenen Zahlungen 226 233
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 640 505
Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds1 1.310 1.170
Sonstige finanzielle Passiva insgesamt 3.205 2.318
Sonstige nichtfinanzielle Passiva:
Sonstige Steuerverbindlichkeiten 18 23
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 113 157
Sonstige nichtfinanzielle Passiva insgesamt 130 180
Sonstige Passiva insgesamt 3.335 2.498

1 Verbindlichkeiten aus garantierten und anderen konsolidierten Fonds werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und mit ihrem implizierten beizulegenden Zeitwert ausgewiesen (siehe Anhangangabe 9 ‚Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente)‘.

Zum 30. Juni 2021 belief sich der Saldo der Forderungen aus Provisionserträgen des Konzerns auf 225 Mio € (195 Mio € per 31. Dezember 2020). Zum 30. Juni 2021 belief sich der Saldo der Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Provisionserträgen des Konzerns auf 134 Mio € (138 Mio € per 31. Dezember 2020). Zum 30. Juni 2021 und zum 31. Dezember 2020 entsprechend hat der Konzern keine vertraglichen Verbindlichkeiten, die aus der Verpflichtung des Konzerns zur Erbringung künftiger Dienstleistungen für einen Kunden entstehen, für die er eine Gegenleistung vom Kunden vor Erbringung der Dienstleistungen erhalten hat. Die Salden von Forderungen und Verbindlichkeiten variieren nur geringfügig von Periode zu Periode. Dies verdeutlicht den Umstand, dass sie in erster Linie wiederkehrende Dienstleistungsverträge mit einem Dienstleistungszeitraum von bis zu einem Jahr betreffen. Hierzu zählen beispielsweise monatliche oder vierteljährliche Vermögensverwaltungsdienstleistungen. Kundenzahlungen als Gegenleistung für erbrachte Dienstleistungen sind im Allgemeinen abhängig von der Leistung des Konzerns über einen bestimmten Dienstleistungszeitraum, sodass das Recht des Konzerns auf Zahlung am Ende des Dienstleistungszeitraums entsteht, wenn er seinen Erfüllungsverpflichtungen vollumfänglich nachgekommen ist.

15 – Rückstellungen

Veränderungen nach Art der Rückstellung

in Mio € Operationelle Risiken Zivilprozesse Personalbezogene Restrukturierung Sonstige Insgesamt
Bestand zum 1. Januar 2020 4 1 3 6 15
Zuführungen zu Rückstellungen 3 0 6 1 11
Verwendungen von Rückstellungen 0 1 7 4 13
Auflösungen von Rückstellungen 0 0 0 0 1
Effekte aus Wechselkursveränderungen/​Auflösung des Abzinsungsbetrages 0 −0 −0 −0 −0
Bestand zum 30. Juni 2020 6 0 2 3 12
Bestand zum 1. Januar 2021 9 0 1 7 17
Zuführungen zu Rückstellungen 5 1 0 0 7
Verwendungen von Rückstellungen 0 0 1 0 1
Auflösungen von Rückstellungen 0 0 0 5 5
Effekte aus Wechselkursveränderungen/​Auflösung des Abzinsungsbetrages 0 0 0 0 0
Bestand zum 30. Juni 2021 14 1 0 2 17

Rückstellungen werden gebildet, wenn aufgrund eines vergangenen Ereignisses eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, ein Abfluss wirtschaftlicher Ressourcen wahrscheinlich ist und seine Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Rückstellungen werden in Höhe des wahrscheinlichen Erfüllungsbetrags angesetzt. Der wahrscheinliche Erfüllungsbetrag von langfristigen Rückstellungen wird abgezinst, wenn der Abzinsungseffekt wesentlich ist. Der Ansatz erfolgt in diesem Fall zum Barwert. Die vom Konzern gebildeten Rückstellungen sind kurzfristiger Natur mit einer erwarteten Inanspruchnahme innerhalb des nächsten Jahres.

Rückstellungsarten

Operationelles Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Prozessen und Systemen, durch menschliches Versagen oder infolge externer Ereignisse eintreten. Die für die Zwecke dieser Ermittlung verwandte Definition von operationellen Rückstellungen unterscheidet sich von der des Risikomanagements, da hier keine Verlustrisiken aus Zivilprozessen und aufsichtsbehördlichen Verfahren berücksichtigt werden. Im Risikomanagement ist das Rechtsrisiko ein Bestandteil des operationellen Risikos, da Zahlungen an Kunden, Gegenparteien und Aufsichtsbehörden in Zivilprozessen oder aufsichtsbehördlichen Verfahren Verlustereignisse wegen operationeller Defizite begründen. Geschäfts- und Reputationsrisiken sind jedoch ausgeschlossen.

Rückstellungen für Zivilprozesse resultieren aus gegenwärtigen oder möglichen Forderungen und Verfahren wegen behaupteter Nichteinhaltung von vertraglichen oder sonstigen gesetzlichen oder aufsichtsrechtlichen Pflichten, welche zu Ansprüchen von Kunden, Gegenparteien oder anderen Parteien in Zivilprozessen geführt haben oder führen könnten.

Restrukturierungsrückstellungen entstehen aus Restrukturierungsaktivitäten. Zur Verbesserung seiner langfristigen Wettbewerbsfähigkeit beabsichtigt der Konzern in den kommenden Jahren, Kosten, Redundanzen und Komplexität zu verringern.

Sonstige Rückstellungen umfassen verschiedene andere Rückstellungen, die aufgrund unterschiedlicher Umstände entstehen, einschließlich Rückstellungen für aufsichtsbehördliche Verfahren.

Laufende Einzelverfahren

Aufgrund der Art unserer Geschäftstätigkeit ist der Konzern in Rechtsstreitigkeiten, Schiedsverfahren und aufsichtsbehördliche Untersuchungen involviert. Derzeit wird jedoch nicht erwartet, dass diese einen wesentlichen Einfluss auf die Finanzlage des Konzerns haben werden.

16 – Eigenkapital

Stammaktien

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft besteht aus nennwertlosen Namensaktien. Zum 30. Juni 2021 belief sich das gezeichnete Kapital der Gesellschaft auf 200 Mio € und ist in bis zu 200.000.000 Inhaber-Stammaktien eingeteilt. Nach deutschem Recht entspricht jede Aktie einem gleich hohen Anteil am gezeichneten Kapital. Demnach beträgt der rechnerische Nominalwert jeder Aktie 1,00 €, der sich mittels Division des gezeichneten Gesamtkapitals durch die Anzahl der Aktien ergibt.

Anzahl der Aktien
Stammaktien zum 31. Dezember 2020 200.000.000
Änderungen
Stammaktien zum 30. Juni 2021 200.000.000

Alle ausgegebenen Stammaktien sind voll eingezahlt.

Genehmigtes Kapital

Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31. Januar 2023 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Geld- oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals insgesamt um bis zu 40 Mio € zu erhöhen („Genehmigtes Kapital 2018/​I“). Die persönlich haftende Gesellschafterin ist zudem ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31. Januar 2023 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Geldeinlagen einmalig oder mehrmals insgesamt um bis zu 60 Mio € zu erhöhen („Genehmigtes Kapital 2018/​II“). Die näheren Einzelheiten ergeben sich aus § 4 der Satzung.

Genehmigtes Kapital Allgemeine Beschreibung Befristet bis
40.000.000 € Genehmigtes Kapital 2018 /​ I 31. Januar 2023
60.000.000 € Genehmigtes Kapital 2018 /​ II 31. Januar 2023

Bedingtes Kapital

Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, bis zum 31. Mai 2024 einmalig oder mehrmals Options- und/​oder Wandelschuldverschreibungen mit einer festen Laufzeit von längstens 20 Jahren oder mit unbegrenzter Laufzeit zu begeben und den Inhabern von Optionsschuldverschreibungen Optionsrechte sowie den Inhabern von Wandelschuldverschreibungen Wandlungsrechte (gegebenenfalls mit Wandlungspflicht) auf neue Aktien der Gesellschaft nach näherer Maßgabe der Options- beziehungsweise Wandelanleihebedingungen zu gewähren. Der Gesamtnennbetrag der im Rahmen dieser Ermächtigung auszugebenden Options- und Wandelschuldverschreibungen darf insgesamt 600 Mio € nicht übersteigen. Options- beziehungsweise Wandlungsrechte dürfen nur auf Aktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu nominal 20 Mio € ausgegeben werden. Das Grundkapital wird zu diesem Zweck durch Ausgabe von bis zu 20.000.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien um bis zu 20 Mio € bedingt erhöht. Die näheren Einzelheiten ergeben sich aus § 4 der Satzung.

Genehmigtes Kapital Allgemeine Beschreibung Befristet bis
20.000.000 € Bedingtes Kapital 2019 /​ I 31. Mai 2024

Dividendenzahlungen

Die folgende Tabelle enthält die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020:

2020
Bardividende (in Mio €) 362
Bardividende je Stammaktie (in €) 1,81

Die DWS-Hauptversammlung hat am 9. Juni 2021 dem von der persönlich haftenden Gesellschafterin und dem Aufsichtsrat eingebrachten Dividendenvorschlag zugestimmt.

Zusätzliche Anhangangaben (nicht testiert)

17 – Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand lag im ersten Halbjahr 2021 bei 136 Mio € (erstes Halbjahr 2020: 101 Mio €). Die effektive Steuerquote in Höhe von 28,5% (erstes Halbjahr 2020: 29,3%) wurde im Wesentlichen durch steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen beeinflusst, die zum Teil durch steuerfreie Einnahmen ausgeglichen wurden.

18 – Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Unternehmen und Personen gelten Unternehmen oder Personen, die die andere Partei mittelbar oder unmittelbar kontrollieren oder maßgeblichen Einfluss auf ihre finanziellen oder operativen Entscheidungen ausüben können. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen des Konzerns gehören:

Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen, deren nahe Familienangehörige sowie Gesellschaften, die von diesen Personen oder deren nahen Familienangehörigen kontrolliert oder maßgeblich beeinflusst werden oder an denen dieser Personenkreis bedeutende Stimmrechte hält. Der Konzern betrachtet die Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats als Personen in Schlüsselpositionen.

Deutsche Bank AG und ihre Tochtergesellschaften, einschließlich DB Beteiligungs-Holding GmbH, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen sowie deren jeweilige Tochterunternehmen

Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zugunsten von Mitarbeitern der DWS KGaA und ihrer nahestehenden Unternehmen

Geschäfte mit nahestehenden Personen

Zum 30. Juni 2021 beinhalteten die Geschäfte mit nahestehenden Personen Kredite und Zusagen in Höhe von 5 Mio € und Einlagen in Höhe von 4 Mio €. Zum 30. Juni 2020 beinhalteten die Geschäfte mit Personen in Schlüsselpositionen Kredite und Zusagen in Höhe von 6 Mio € und auf Einlagen in Höhe von 2 Mio €.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen

Transaktionen zwischen der DWS KGaA und ihren Tochtergesellschaften erfüllen die Definition von Geschäften mit nahestehenden Unternehmen. Diese Transaktionen werden jedoch nicht als Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen ausgewiesen, sofern sie im Rahmen der Konsolidierung eliminiert werden. Transaktionen zwischen den DWS-Konzerngesellschaften und den Gesellschaften des Deutsche-Bank-Konzerns inklusive seiner assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie deren jeweiligen Tochtergesellschaften gelten ebenfalls als Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen.

Die Transaktionen mit der Deutsche Bank AG und anderen Deutsche-Bank-Konzerngesellschaften werden in der folgenden Tabelle zusammengefasst dargestellt:

Jan. – Jun. 2021
in Mio € Zinsüberschuss und zinsunabhängige Erträge Zinsunabhängige Aufwendungen Vermögensgegenstände Verbindlichkeiten
Deutsche Bank AG –133 61 875 354
Andere Deutsche-Bank-Konzerngesellschaften –21 35 91 79
Jan. – Jun. 2020
in Mio € Zinsüberschuss und zinsunabhängige Erträge Zinsunabhängige Aufwendungen Vermögensgegenstände Verbindlichkeiten
Deutsche Bank AG1 –120 45 631 415
Andere Deutsche-Bank-Konzerngesellschaften1 –19 43 112 104

1 Die Salden für Juni 2020 wurden angepasst, um Transaktionen mit Niederlassungen der Deutsche Bank AG unter Deutsche Bank AG auszuweisen, die zuvor unter anderen Deutsche-Bank-Konzerngesellschaften ausgewiesen wurden.

Die Zunahme der Vermögensgegenstände mit nahestehenden Unternehmen beruht im Wesentlichen auf gestiegenen Einlagen bei Kreditinstituten und sonstigen Forderungen. Die gestiegenen Einlagen bei der Deutsche Bank AG resultieren hauptsächlich aus Cash-Management-Initiativen.

Am 14. Juni 2021 zahlte die DWS KGaA für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 288 Mio € an die DB Beteiligungs-Holding GmbH, die eine hundertprozentige Tochter der Deutsche Bank AG ist (265 Mio € für das Geschäftsjahr 2019 am 23. November 2020).

Der Konzern hat zum 30. Juni 2021 beziehungsweise 30. Juni 2020 keine Transaktionen mit Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen des Deutsche-Bank-Konzerns.

19 – Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem 30. Juni 2021 sind keine berichtspflichtigen Ereignisse von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns eingetreten.

Bestätigungen

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Halbjahres-Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie eine Beschreibung der wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns für die verbleibenden Monate des Geschäftsjahres.

 

Frankfurt am Main, 26. Juli 2021

Dr. Asoka Wöhrmann

Claire Peel

Manfred Bauer

Mark Cullen

Dirk Görgen

Stefan Kreuzkamp

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht durch den unabhängigen Abschlussprüfer

An die DWS Group GmbH & Co. KGaA, Frankfurt am Main

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung sowie den Anhang zum Konzernzwischenabschluss – und den Konzernzwischenlagebericht der DWS Group GmbH & Co. KGaA, Frankfurt am Main, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2021, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach dem International Accounting Standard IAS 34 „Zwischenberichterstattung“, wie er in der EU anzuwenden ist, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 „Zwischenberichterstattung“, wie er in der EU anzuwenden ist, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 „Zwischenberichterstattung“, wie er in der EU anzuwenden ist, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

 

Frankfurt am Main, 26. Juli 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Fox, Wirtschaftsprüfer

Lehmann, Wirtschaftsprüfer

Glossar

Begriff Bedeutung
AG Aktiengesellschaft
AIF Alternativer Investmentfonds
APAC Asien-Pazifik (Asia-Pacific)
APM Alternative Finanzkennzahlen (Alternative Performance Measures)
AuM Verwaltetes Vermögen (Assets under Management)
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
BIP Bruttoinlandsprodukt
CEO Vorsitzender der Geschäftsführung /​ Chief Executive Officer
CET1 Hartes Kernkapital (Common Equity Tier 1)
CIO Chief Investment Officer
CIR Aufwand-Ertrag-Relation (Cost-Income Ratio)
CO2 Kohlenstoffdioxid/​Kohlendioxid
COP 26 die für November 2021 in Glasgow geplante Klimakonferenz der Vereinten Nationen
COVID-19 Corona Virus Disease 2019
CRR Kapitaladäquanzverordnung (Capital Requirements Regulation)
CRR/​CRD IV Verordnung (EU) Nr. 575/​2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (Capital Requirement Regulation) und Richtlinie 2013/​36/​EU über den Zugang zur Tätigkeit von Kreditinstituten und die Beaufsichtigung von Kreditinstituten und Wertpapierfirmen (Capital Requirements Directive IV oder Eigenkapitalrichtlinie IV)
CSR Unternehmerische soziale Verantwortung (Corporate Social Responsibility)
Deutsche-Bank-Konzern Deutsche Bank AG und ihre Tochtergesellschaften
DWS KGaA DWS Group GmbH & Co. KGaA
DWS-Konzern DWS Group GmbH & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften (zusammen der Konzern /​ DWS-Konzern)
EMEA Europa, Naher Osten und Afrika (Europe, Middle East and Africa)
EONIA Euro Overnight Index Average Zinssatz
ESG Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (environment, social and governance)
ESMA Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority)
ETF börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds)
ETP börsengehandelte Produkte (Exchange Traded Products)
EU Europäische Union (European Union)
EUR Euro
EZB Europäische Zentralbank
FRF Funktionsbasiertes Rollen-Rahmenwerk (Functional Role Framework)
GAAP Allgemein anerkannte Grundsätze der Rechnungslegung (Generally Accepted Accounting Principles)
GBP Britisches Pfund (Great Britain Pound)
Gesellschaft DWS Group GmbH & Co. KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien)
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GSIA Global Sustainable Investment Alliance
GSO Group Sustainability Office
Harvest Harvest Fund Management Co., Ltd.
HGB Handelsgesetzbuch
HRB Nummer im Handelsregister in Deutschland; Kapitalgesellschaften werden in Abteilung B dargestellt
IAS International Accounting Standard
IASB International Accounting Standards Board
IBOR Interbank-Referenzzinssatz (Interbank Offered Rate)
IDW Institut der Wirtschaftsprüfer
IFD Richtlinie (EU) 2019/​2034 über die Beaufsichtigung von Wertpapierfirmen (Investment Firm Directive)
IFR Verordnung (EU) 2019/​2033 über Aufsichtsanforderungen an Wertpapierfirmen (Investment Firm Regulation)
IFRS International Financial Reporting Standards des International Accounting Standards Board (IASB)
IIRC International Integrated Reporting Council
IPO Börsengang (Initial Public Offering)
ISIN Internationale Wertpapierkennnummer (International Securities Identification Number)
K-Faktor K-Faktoren sind die Kapitalanforderungen für Risiken, die von einer Wertpapierfirma im Hinblick auf Kunden, Märkte und die Firma selbst ausgehen (wie in der IFR beschrieben)
K-ASA K-Faktor bezogen aus verwahrte und verwaltete Vermögenswerte (assets safeguarded and administered)
K-AuM K-Faktor bezogen auf verwaltete Vermögenswerte (assets under management)
K-COH K-Faktor bezogen auf bearbeitete Kundenaufträge (client orders handled)
K-NPR K-Faktor bezogen aus Nettopositionsrisiko (net position risk)
KGaA Kommanditgesellschaft auf Aktien
KI Künstliche Intelligenz
KPI Leistungsindikator/​-kennzahl (key performance indicator)
KPMG KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
LIBOR London Interbank Offered Rate
M&A Fusionen und Akquisitionen (Mergers & Acquisitions)
MiFID II Richtlinie 2014/​65/​EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014 über Märkte für Finanzinstrumente sowie zur Änderung der Richtlinien 2002/​92/​EG und 2011/​61/​EU
N/​A Nicht aussagekräftig (im Lagebericht) bzw. nicht anwendbar
NFR Nichtfinanzielle Risiken
NZAM Net Zero Asset Managers Initiative
PRI Prinzipien für verantwortliches Investieren (Principles for Responsible Investment)
PVCC Principal Valuation Control Council
QPAM Qualifizierte professionelle Vermögensverwalter (Qualified professional asset manager)
RFR Risikofreier Zinssatz (risk-free rate)
RWA Risikogewichtete Aktiva (risk weighted assets)
SDAX Der SDAX ist ein Aktienindex, der die Entwicklung von 70 kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland hinsichtlich Orderbuchumsatz und Marktkapitalisierung abbildet.
SDG Ziel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goal; einen Überblick der SGDs finden Sie unter https:/​/​sustainabledevelopment.un.org/​sdgs)
SFDR Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (Sustainable Finance Disclosure Regulation)
SQI Systematische und quantitative Anlagen
TCFD Task Force on Climate-related Financial Disclosures
UCITS Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities)
UN die Vereinten Nationen (United Nations)
US /​ USA United States of America
USD US Dollar
WKN Wertpapierkennnummer
WpHG Wertpapierhandelsgesetz
WWF World Wide Fund For Nature
Xetra Xetra ist ein vollelektronisches Handelssystem der Frankfurter Wertpapierbörse.
Xtrackers börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds), die von der DWS angeboten werden
ZGE Zahlungsmittelgenerierende Einheit (Cash Generating Unit – CGU)